Welt-Hepatitistag
2022: 117 Fälle von Hepatitis B und C in Tirol

Gegen Hepatitis B gibt es eine Impfung, die vor allem für Säuglinge und Kleinkinder empfohlen wird.  | Foto: Doris Wild
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  • Gegen Hepatitis B gibt es eine Impfung, die vor allem für Säuglinge und Kleinkinder empfohlen wird.
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Zum Welt-Hepatitistag erinnert das Land daran, sich mit einer frühzeitigen Hepatitis-B Impfung vor der Infektion zu schützen. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder. Insgesamt gibt es 117 Fälle von Hepatitis B und C in Tirol, so die Statistik 2022.

TIROL. Der diesjährige internationale Hepatits-Tag, der am 28. Juli 2023 über die Bühne geht, steht und der dem Motto "One live. One liver.". Generell soll der Tag mehr Aufmerksamkeit für das Thema Lebergesundheit generieren. 

350 Millionen Menschen weltweit betroffen

Laut Schätzungen der WHO leben mehr als 350 Millionen Menschen mit Hepatitis B und C und jedes Jahr kommen weitere drei Millionen neue Fälle hinzu. 
In Tirol wurden 2022 58 Hepatitis B und 59 Hepatits C Fälle gemeldet. Laut WHO sind zudem nur rund zehn Prozent aller betroffenen Menschen mit chronischer Hepatitis B und 21 Prozent mit Hepatitis C diagnostiziert – das heißt: 90 bzw. 79 Prozent wissen nicht, dass sie eine chronische Hepatitis-Erkrankung haben.

 "One live. One liver.", das ist das Motto des diesjährigen Welthepatitis-Tag.  | Foto: Symbolbild: Unsplash
  • "One live. One liver.", das ist das Motto des diesjährigen Welthepatitis-Tag.
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Die meisten Symptome treten erst bei fortgeschrittener Erkrankung auf und können schwerwiegende Folgen haben wie eine Leberschädigung (Leberzirrhose) oder Leberkrebs. Ziel der WHO ist es, die Neuinfektionen und die Sterblichkeit durch die Virusinfektion bis 2030 weitestgehend zu reduzieren. Dabei unterstützt die Impfung.

Frühzeitige Diagnose essentiell

„Es gilt auch in Tirol die Virusinfektion nachhaltig einzudämmen, indem wir vor allem auf die frühzeitige Schutzimpfung für Säuglinge, Kinder und Jugendliche im Rahmen der kostenlosen ‚Impfaktion Tirol‘ verstärkt aufmerksam machen“,

betont Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele.

Zusätzlich wäre eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Hepatitis-Infektionen essenziell, betont Hagele. So könne man die Verbreitung reduzieren und schwerwiegende gesundheitliche Folgen verhindern. 

"Vorsorgemaßnahmen wie die jährliche Gesundenuntersuchung, die für alle Tirolerinnen und Tiroler ab dem 18. Lebensjahr kostenlos ist, können Hinweise auf eine mögliche Hepatitis-Infektion leisten und so die Heilungschancen für Betroffene verbessern.“

Kann ich mich impfen lassen?

Die Hepatitis B-Impfung wird für Kinder und Erwachsene empfohlen. In Tirol gibt es seit 1998 das kostenlose Kinderimpfprogramm "Impfaktion Tirol", das die Hepatitis-B-Impfung für Kinder bis 15 Jahre anbietet. Die Grundimmunisierung erfolgt im dritten, fünften und zwölften Lebensmonat. Eine Auffrischungsimpfung wird von sieben bis 15 Jahren empfohlen. Die Impfung kann bei Erwachsenen jeden Alters durchgeführt werden und ist bis zum 65. Lebensjahr allgemein empfohlen. Gesundheitspersonal und Reisende in Risikogebiete sollten ihren individuellen Schutz überprüfen. Die Impfung minimiert das Infektionsrisiko und schützt vor schweren Folgen der Hepatitis B.

Weitere Informationen zur Hepatitis Impfung und der kostenlosen Impfaktion Tirol für Säuglinge, Kinder und Jugendliche finden sich unter www.tirol.gv.at/impfen.

Wie stecke ich mich mit Hepatitis an?

Bei Hepatitis handelt es sich um eine Infektionskrankheit, ein allgemeiner Begriff ist auch Leberentzündung. Die Krankheit wird durch Viren übertragen und wird von Hepatitis A bis Hepatitis E klassifiziert. 
Die verschiedenen Formen können beispielsweise über Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel oder Sexualkontakte, bei der Geburt oder über verunreinigte Nadeln übertragen werden. Die häufigste Übertragung bei Erwachsenen ist über ungeschützten Geschlechtsverkehr. Eine Personengruppe mit sehr hohem Infektionsrisiko sind ehemalige und aktive intravenös Drogenkonsumierende.

Akute Hepatitis-Infektionen verlaufen oft ohne offensichtliche Symptome und werden daher häufig erst spät erkannt. Die ersten Anzeichen einer Hepatitis B-Infektion sind Müdigkeit, Leistungsschwäche, Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augäpfeln), Leberschwellung, Gelenk- und Gliederschmerzen sowie Fieber, Übelkeit und Verdauungsstörungen. Nach etwa sechs bis acht Wochen klingt die akute Erkrankung normalerweise ab, aber sie kann auch in einen chronischen Verlauf übergehen. Eine chronische Hepatitis kann zu Leberschäden führen und das Risiko für Leberkrebs erhöhen sowie die Lebenserwartung deutlich beeinträchtigen. Besonders für Säuglinge und Kleinkinder besteht aufgrund des hohen Risikos für einen chronischen Verlauf eine besondere Gefahr bei einer Hepatitis B-Infektion.

Gegen Hepatitis C, deren Erreger primär durch Blutkontakte, vornehmlich bei Drogenmissbrauch übertragen wird, gibt es keinen Impfstoff. Hepatitis C ist jedoch durch eine neue Therapie (Direct Acting Antivirals; DAA-Medikamente) nahezu vollständig heilbar. Bei konsequenter regelmäßiger Einnahme können nahezu 100 Prozent der Betroffenen bereits beim ersten Therapieversuch dauerhaft von ihrer Infektion geheilt werden.

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