Gesundheit
Ärztekammer Tirol: Mängel bei der Medikamentenversorgung
TIROL. Laut Tiroler Ärtzekammer können Apotheken keine lückenlose Versorgung mit Medikamenten garantieren – trotz Gebietsschutz, Vertriebsmonopol und gesetzlicher Preisregelung für Medikamente.
Wichtige Medikamente häufig nicht lieferbar
Aktuell häufen sich die Fälle, in denen wichtige Medikamente nicht lieferbar sind. Und dies, obwohl es in Österreich verschiedene Schutzgesetze für Apotheken gibt. Apotheken sind durch ein Vertriebsmonopol, einen Gebietsschutz und die gesetzliche Preisregelung für Medikamente besonders geschützt. Damit sollte eigentlich eine höchstmögliches Maß an Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln gewährleistet werden. Derzeit läuft eine Diskussion darüber, dass Ärzte nur Wirkstoffe verschreiben sollten, damit die Apotheker über das entsprechende Medikament entscheiden könnten.
„Wenn diese protektionistischen und marktfernen Elemente keinen Schutz vor Unterversorgung bieten, erscheint es geradezu paradox, die Privilegien der Apotheken zu stärken und sie mit der Auswahl von Alternativmedikamenten zu betrauen“, (Präsident der Ärztekammer für Tirol, Artur Wechselberger)
Gleiche Wirkstoffe – Unterschiede in Füllstärke und den Zusätzen
Ärzte überlegen sich aufgrund der Untersuchungsbefunde, welches Medikament für welchen Patienten das richtige sei. Schon jetzt kann ein Medikament – nach Rücksprache mit dem Arzt – gegen ein Alternativmedikament getauscht werden, falls das Medikament nicht lagernd ist. Dies könnte jedoch vermieden werden, wenn der verschreibende Arzt die entsprechenden Medikamente durch seine ärztliche Hausapotheke ausfolgen würde, so Artur Wechselberger: "Leider hat die Bundespolitik diese wohnortnahe und patientenfreundliche Versorgungsform zu wenig unterstützt. Die derzeitige Misere zeigt klar, dass ein Ausbau der hausärztlichen Versorgung in Kombination mit einer ärztlichen Hausapotheke eine probate Möglichkeit zur Sicherung der Medikamentenversorgung darstellt."
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