Aligner-Zahnspangen
Nichts zu lachen mit Zahnspangen aus dem Internet
TIROL. Aligner sind durchsichtige Zahnschienen, die man auf die Zahnreihe im Ober- und Unterkiefer steckt. Laut Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Tirol eignen sich die Zahnspangen aus dem Internet vorwiegend für kosmetische Regulierungen.
Konsumentenschutz empfiehlt Aligner nicht
Der Konsumentenschutz der AK-Tirol empfiehlt Aligner-Spangen nur bei leichten bis mittleren Fehlstellungen der Vorderzähne – gute medizinische Begleitung vorausgesetzt. Fehlbisse im Seitenzahnbereich bleiben nämlich häufig unberücksichtigt. Hier die Vor- und Nachteile der Aligner im Überblick:
Vorteile:
- leicht zu reinigen
- unauffälliger als Brackets
Nachteile:
- massives Marketing/Onlineverkauf
- keine oder wenig Kontrolle durch Kieferorthopäden
- mehr Arbeit und Entscheidungen für Patienten
- genaue Einstellung der Verzahnung ist ohne zusätzliche Maßnahmen schwer möglich, da die Schienen die Kauflächen bedecken
Laien entscheiden und dokumentieren
Laut Konsementenschutz verlagern die Aligner aus dem Internet Arbeit und Risiko auf die Kunden. Die App soll es richten. Doch wie gut kann ein Laie sich behandeln, die Arbeit dokumentieren und die richtigen Entscheidungen treffen? Wer hilft, wenn es Probleme gibt? Auf Facebook hat sich eine Gruppe „DrSmile" – unzensiert" mit 3.000 Mitgliedern formiert („Enttäuscht von der Behandlung? Erfahrungsaustausch gewünscht?"). Silvia Silli, Präsidentin des Verbandes der Österreichischen Kieferothopäden (VÖK) erklärt: „Eine Zahnkorrektur mit Alignern ohne klinische Untersuchung, Fotoanalyse, Modell- und Röntgendiagnostik und ohne regelmäßige Überwachung birgt erhebliche Risiken für Zähne, Zahnhalteapparat, Kiefergelenk sowie Muskulatur." Außerdem stelle eine ausschließliche Selbst- und Fernbehandlung einen schweren Verstoß gegen medizinische und zahnmedizinische Standards dar, so die Expertin abschließend.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.