Hitze & Sommer

Das Auto kann zur tödlichen Hitzefalle für Hunde werden

Jedes Jahr gehen zahlreiche Hunde an heißen Tagen elendig in überhitzten Autos zugrunde. Gerade im Sommer werden Autos zur Todesfalle für Hunde wie kürzlich in Kematen, als eine Frau ihren Vierbeiner bei hochsommerlichen Temperaturen zwei Stunden im Auto gelassen hatte (wir berichteten).

TIROL (skn). Kaum steigen die Temperaturen leiden nicht nur wir Menschen, auch Tiere leiden unter der Hitze. Besonders Hunde müssen an heißen Tagen geschützt werden. Denn auch sie können durch die Hitze schwere Herz-Kreislaufstörungen erleiden, die bis zum Hitzschlag führen können. Gerade an heißen Tagen kann das Auto zur Hitzefalle. Hunde, die in einem verschlossenen Auto zurückgelassen werden, kommen relativ schnell in eine lebensbedrohliche Situation.

Über 40 Grad innerhalb von 30 Minuten

Viele Menschen unterschätzen, wie rasch die Temperaturen in einem geschlossenen Auto steigen können. Bei einer Außentemperatur von nur 20 Grad steigt die Temperatur innerhalb von nur fünf Minuten auf rund 24 Grad an. Nach 10 Minuten liegen die Temperaturen bereits bei 27 Grad und in 30 Minuten bei 36. Nach einer Stunde liegen die Temperaturen bereits bei 46 Grad. Dabei hilft es meist nur kurzfristig, die Fenster zu öffnen oder das Auto im Schatten zu parken.

So steigen die Temperaturen im Auto

VIER PFOTEN rät Hundehaltern, ihre Tiere niemals im Auto, sondern stattdessen zuhause zu lassen, wo sie sicher und in einer angenehmen Temperatur sind.

Was man tun kann, wenn man einen Hund im Auto entdeckt

Entdeckt man an einem warmen Tag einen Hund in einem Wagen eingeschlossen, sollte man nicht zögern, sondern handeln.

• Als erstes sollte man schauen, ob man den Autofahrer findet: Dazu kann man Personen in der Nähe des Autos ansprechen. In einem Einkaufszentrum beispielsweise kann man den Autofahrer ausrufen lassen. Allerdings sollte immer eine Person beim Auto bleiben und auf den Zustand des Hundes achten.
• Sollte der Autofahrer nicht zeitnah gefunden werden können, ruft man am besten die Polizei. Diese darf die Autoscheibe einschlagen, um den Hund aus dem überhitzten Auto zu befreien und zu retten.
• Sollte sich der Zustand des Hundes noch vor Eintreffen der Polizei verschlechtern, kann es notwendig sein, selbst die Scheibe einzuschlagen: Hier sollte auf jeden Fall der Zustand des Hundes per Foto und Video dokumentiert werden. Weiters ist es von Vorteil, einen Zeugen zu haben. Somit kann der Notfall dokumentiert werden.

So erkennt man, ob es dem Hund bereits schlecht geht

• Geht es einem Hund im heißen Auto bereits schlecht, erkennt man dies am Hecheln des Hundes und an Apathie oder auch an übersteigerter Nervosität.
• Erste Anzeichen eines Hitzeschlags sind extreme Unruhe, übermäßiges, anhaltendes Hecheln und Sabbern. Der Hund streckt den Hals lang, die Zunge hängt weit aus dem Maul.
• Hat der Hund bereits einen akuten Hitzeschlag, dann kann man das an einer schnellen, flachen Atmung, unkoordinierter Bewegung, Taumeln und Teilnahmslosigkeit erkennen. Weitere Anzeichen sind Durchfall und Erbrechen.
• Bekommt der Hund eine dunkle Zunge und einen glasigen Blick, kann der Hund bereits in akuter Lebensgefahr schweben.

Erste Hilfemaßnahmen nach der Hundrettung

Hat man den Hund aus dem heißen Auto gerettet, sollte er sofort – egal, ob er noch bei Bewusstsein oder schon bewusstlos ist – in den Schatten beziehungsweise in eine kühle Umgebung bringen.

Ist der Hund bei Bewusstsein

• Den Hund vorsichtig mit handwarmen Wasser abkühlen. Dabei beginnt man an den Pfoten und kühlt dann weiter über die Beine, den Lenden, Unterbauch und zum Schluss den Nacken.
• Dem Hund Wasser zum Trinken anbieten. Das Wasser darf nicht eiskalt sein
• Mit dem Hund einen Tierarzt aufsuchen

Hat der Hund das Bewusstsein verloren

• Den Hund in eine stabile Seitenlage bringen (rechte Seite, so wird das Herz entlastet)
• Den Kopf des Hundes nach vorne bringen und oben überstrecken
• Zunge herausziehen
• Den Hund, wenn möglich, mit nassen Tüchern bedecken
• Umgehend einen Tierarzt aufsuchen

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