Umfrageergebnis
Die Zeckensaison hat bereits begonnen – Umfrage der Woche

Viele, die bei unserer Umfrage mitgemacht haben, wurden schon einmal von einer Zecke gestochen.  | Foto: pixabay/JerzyGorecki
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  • Viele, die bei unserer Umfrage mitgemacht haben, wurden schon einmal von einer Zecke gestochen.
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Mit den wärmeren Temperaturen steigt auch die Gefahr, sich eine Zecke einzufangen. In Österreich sind 17 Zeckenarten heimisch. Jede von ihnen kann Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen.

TIROL. (skn). In Tirol hat mit dem Frühling auch die Zeckensaison begonnen. Das führt auch dazu, dass es vermehrt zu Zeckenstichen kommt. Mit den Stichen der Zecken kommt es aber auch vermehrt zu Fällen von FSME und Borreliose.  

Ergebnis unserer Umfrage der Woche zu Zeckenbissen

Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche

  • Insgesamt haben 293 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche zu Zeckenbissen teilgenommen
  • 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden schon mal von einer Zecke gebissen und sind in der Folge an FSME oder Borreliose erkankt.
  • 123 Personen wurden bereits von einer Zecke gebissen, sind aber nicht erkrankt
  • 140 Leserinnen und Leser wurden noch nie von einer Zecke gebissen
Knapp die Hälfte der Befragten ist von den kleinen Plagegeistern bisher verschont worden. | Foto: BezirksBlätter Tirol
  • Knapp die Hälfte der Befragten ist von den kleinen Plagegeistern bisher verschont worden.
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Tirol, und vorallem das Inntal mit seinen Seitentäler, gelten als FSME-Hotspots. Die Chance nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken ist zum Glück aber trotzdem noch gering. Knapp 10 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sie nach einem Zeckenstich an FSME oder Borreliose erkrankt sind. 42 Prozent wurden zwar schon gestochen, aber ohne weitere Folgeerkrankungen. Der Großteil unserer Befragten, nämlich fast 48 Prozent wurde bisher von einem Zeckenstich verschont.

So gefährlich sind Zecken wirklich

Zecken selbst sind nicht gefährlich. Gefährlich sind unter Umständen die Krankheitserreger, die Zecken im Schlepptau haben können. Darunter fallen in erster Linie FSME-Viren und Borrelia-Bakterien. In Österreich sind mehr als 30 Prozent der Zecken mit Borrelien infiziert. Laut Untersuchungen infizierten sich nach einem Zeckenstich 2,6 bis 5,6 Prozent der Betroffenen mit Borrelien. Allerdings verläuft eine Infektion häufig symptomlos.
Gleichzeitig tragen rund 1 bis 3 Prozent der Zecken das FSME-Virus in sich. Bei FSME führt rund jeder 100. bis 300. Zeckenstich auch zu einer Infektion beim Menschen. Wobei es auch im Falle einer Infektion mit dem FSME-Virus nicht unbedingt zu Symptomen kommen muss. Wobei in Österreich dir Durchimpfungsrate gegen FSME bei über 80 Prozent liegt.

Borreliose und FSME

Borreliose oder auch Lyme-Krankheit wird durch Borrelia-Bakterien übertragen. Die häufigsten Symptome sind: die sogenannte wandernde Röte, grippeähnliche Beschwerden, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwellungen der Lymphknoten, allgemeine chronische Schmerzen, Kopf- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Erschöpfungszustände, Herzbeschwerden, Hautprobleme, Sehstörungen, Gehörprobleme, Lähmungserscheinungen und psychische Probleme. Die Krankheit wird nach der Ausbreitung der Infektion und der Schwere der Symptome in drei verschiedene Stadien unterteilt. Die Therapie erfolgt mit Antibiotika.

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) wird durch Viren übertragen. Die Infektion verläuft meist unerkannt und beschwerdefrei. Kommt es zur Erkrankung, verläuft sie normalerweise in zwei Phasen: die erste mit grippeähnlichen Symptomen und die zweite mit neurologischen Beschwerden. Die neurologischen Beschwerden können mehrere Wochen bis Monate anhalten. Bei Personen mit neurologischen Beschwerden stirbt eine von 100 Personen an dieser Krankheit. Bei anderen bleiben dauerhafte Störungen zurück. Gegen eine Infektion mit FSME gibt es keine Behandlung. Es können nur die Symptome behandelt werden. 

Wie man sich vor einem Zeckenstich schützen kann

Zecken leben vor allem dort, wo es grün ist: im Wald, Unterholz und im hohen Gras. Zecken leben meist in Bodennähe - sie fallen nicht von Bäumen. Sie wartet in Bodennähe auf vorbeikommende Tiere oder Menschen. Geht der Wirt an der lauernden Zecke vorbei, lässt sie sich von der Pflanze abstreifen und klammert sich an ihrem Opfer fest. Ach wenn es keinen absoluten Schutz vor einem Zeckenstich gibt, kann man Vorsorge treffen:  Bei Aufenthalt im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz, sollte man geschlossene Kleidung (feste Schuhe, lange Hosen, lange Ärmel) tragen. Am besten zieht man die Socken über die Hose.

Zeckensprays bieten kurzfristig einen gewissen Schutz. Man sollte nach jedem Aufenthalt in der entsprechenden Umgebung, den Körper gründlich auf Zecken absuchen: Zecken sind nicht wählerisch und können sich überall festsetzen. Besonders häufig findet man sie deshalb in den Kniekehlen, den Armbeugen oder den Achseln, dem Genitalbereich, aber auch im Hüftbereich. Bei Kindern schätzen Zecken auch den Haaransatz oder den Platz hinter den Ohren

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Wie man Zecken entfernen kann

Beim Entfernen der Zecke ist es wichtig, dass man sie nicht quetscht. Zecken sollten vorsichtig mit einer Pinzette, den Fingernägeln oder einer Zeckenkarte möglichst am Saugapparat gehalten und vorsichtig rausgezogen werden. Dabei sollte man kein Öl, keinen Alkohol, Wachs, Klebstoff, Nagellackentferner oder andere Substanzen verwenden. Dies würde das Tier unnötig reizen und könnte dazu führen, dass es seinen Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt.

Zecken selbst sind nicht gefährlich, können aber Krankheiten übertragen, die für Mensch und Tier gefährlich werden können. | Foto: Pixabay
  • Zecken selbst sind nicht gefährlich, können aber Krankheiten übertragen, die für Mensch und Tier gefährlich werden können.
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Zecken als Überlebenskünstler – einige Fakten

Zecken sind keine Langstreckenläufer

  • Zecken können zwar kurze Distanzen überwinden, sind aber keine Langstreckenläufer: Normalerweise legt eine Zecke selbständig nicht mehr als ein bis zwei Meter zurück. Zur Fortbewegung nützt sie meist andere Tiere.

Zecken sind Atemkünstler

  • Im Ruhezustand atmen Zecken nicht öfter als ein bis zweimal in der Stunde.

Zecken sind Tauchprofis

  • Zecken können 10 bis 21 Tage lang im beziehungsweise unter Wasser verbringen.

Zecken sind keine Insekten

  • Zecken gehören zur Gattung der Spinnen

Zecken überleben den Winter problemlos

  • Zecken verkriechen sich im Winter und können so wochenlang Temperaturen von bis zu minus 15 Grad überleben.

Minus 12 Grad – kein Problem

  • Zecken können 24 Stunden lang bei -12 Grad im Gefrierfach überleben.

Zecken halten keinen Winterschlaf

  • Schon ab plus fünf Grad sind die Zecken wieder aktiv

Zecken als Krankheitsüberträger

  • Mit Ausnahme von Mücken sind Zecken weltweit die größten Verbreiter von Krankheiten. Innerhalb Europas sind Zecken sogar die größten Verbreiter von Krankheiten.

Bewegungsdrang bei infizierten Zecken

  • Zecken, die mit Borrelia-Bakterien infiziert sind, sind aktiver als nicht Infizierte.

Zecken mögen es feucht

  • Damit Zecken auf Dauer überleben können, brauchen sie einen bestimmten Feuchtigkeitsgrad. Sie lieben eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 85 Prozent. Daher sind sie in Regenperioden besonders aktiv

Zecken als Haustiere

  • Zecken können bis zu 10 Tage in der Wohnung überleben

Zecken werden relativ alt

  • Zecken werden im Schnitt 9 Jahre alt. Es gibt aber auch Fälle, in denen sie bis zu 21 Jahre alt werden.

Saubere Zecken aus der Waschmaschine

  • Zecken überleben das Waschen in der Waschmaschine bei 40 Grad.

Zecken sind Fastenprofis

  • Zecken können problemlos ein Jahr ohne Blutmahlzeit aus. Manche Zeckenarten schaffen sogar fünf Jahre.

Das 100fache an Körpergewicht

  • Nach einer Blutmahlzeit haben Zecken rund das 100fache ihres Körpergewichtes.

Eine Menge Zeckennachwuchs

  • Eine erwachsene weibliche Zecke legt im Durchschnitt 3.000 Eier. Manche Arten legen bis zum 20.000 Eier.

Fressen mit Genuss

  • Es kann bis zu 10 Tage dauern, bis sich eine Zecke voll gesaugt hat. Danachfällt sie von ihrem Wirt ab.

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