Fiecht: War Stiftsverkauf notwendig?

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FIECHT/VOMP (fh). Der Verkauf des Stiftes Fiecht an Christoph Swarovski hat im Bezirk sowie im Land Tirol für einen Aufschrei gesorgt. Als ans Tageslicht kam, dass auch das Gotteshaus unter den Hammer kam war die Aufregung perfekt. Die Frage warum es möglich ist, dass eine Privatperson eine Kirche kauft machte die Runde und zahlreiche Persönlichkeiten schalteten sich in die Debatte mit ein. Unter anderem auch der honorige Schwazer Unternehmer Ing. Günther Berghofer. Er verfasste drei Schreiben an die Benediktiner in St. Georgenberg, jene in St. Ottilien (Bayern) und einen Brief an Bischof Hermann Glettler in Innsbruck. In den Briefen brachte Berghofer seine Bestürzung über den Verkauf des Stiftes bzw. der Kirche zum Ausdruck und verwies unter anderem darauf, dass die Verwertung der der historischen Stiftsräumlichkeiten auf einer ökonomischen Grundlage beruhen muss. "Diese Umsetzungsidee, die sich verständlicherweise wirtschaftlich rechnen muss, ist aus meiner Sicher genauso zu realisieren, wenn die dazu benötigten Räumlichkeiten angemietet werden", so Berghofer in seinem Schreiben an Prior Raphael Klaus Gebauer (Benediktiner Fiecht). Berghofer schickte dieses Schreiben bereits im Februar 2018. Der Verkauf des Stiftes, samt Kirchengebäude, wurde im Juli öffentlich. 

Enormer Besitz der Brüder

Berghofers Schreiben an die Kongregation stieß auf taube Ohren: "Ich habe weder von den Bendiktinern in Fiecht und St. Ottilien noch vom Bischof aus Innsbruck eine Antwort auf mein Schreiben erhalten und ich denke, dass mit einem überlegten, ökonomischen Konzept und einer professionellen Gesamtverwaltung eine andere Lösung für Stift Fiecht möglich gewesen wäre", so Ing. Berghofer.
Die Argumentation der Benediktiner für den Verkauf von Stift Fiecht war immer dahingehend, dass man das Geld für den Ausbau von St. Georgenberg brauche. Angesichts der Besitzungen der Benediktiner bleibt diese Argumentation allerdings ihre Glaubwürdigkeit schuldig. Ein Auszug aus dem Hauptbuch des Grundbuches (liegt der BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion vor) zeigt welch enorme Besitzungen die Benediktiner in der Gemeinde Vomp haben. Der Großteil davon sind Wald- und Landwirtschaftsflächen aber auch Bauflächen, Gärten und Gewässer. Eingetragene Holz-, Fischerei-, und Dienstbarkeitsrechte sind eigens ausgewiesen und man darf davon ausgehen, dass es für die Benediktiner auch anderer Möglichkeiten als den Verkauf von Stift Fiecht gegeben hätte.

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