Werbevideo als Streitobjekt
Hechenberger kritisiert Tirol Werbung

Aus dem Werbefilm "Percht Latte". Perchten und Krampusse - Wir sind zu allen herzlich!  | Foto: © Tirol Werbung
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  • Aus dem Werbefilm "Percht Latte". Perchten und Krampusse - Wir sind zu allen herzlich!
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Das neue Werbevideo der Tirol Werbung stellt die Gastfreundlichkeit in den Vordergrund, vergisst dabei jedoch auf heimische Milchbäuerinnen und Milchbauern, sagt die Landwirtschaftskammer. Die Tirol Werbung hat nun die Kampagne mit diesem Video, das einen minimalen Teil der Winterkampagne ausmacht, umgehend pausiert und wird das Video überarbeiten.

TIROL. „Wir sind zu allen herzlich, außer zu unseren eigenen Bäuerinnen und Bauern – das würde es wohl eher treffen“, zeigt sich LK-Präsident über die Werbung, die einen Krampus zeigt, der einen „Latte Macchiato mit Hafermilch“ bestellt, sehr verärgert.

„Das Video ist ein Affront gegenüber den Tiroler Bäuerinnen und Bauern, die mit ihrer Bewirtschaftung dafür sorgen, dass die Kulturlandschaft – die als Kulisse zahlreicher Werbevideos dient – für Einheimische sowie Touristinnen und Touristinnen so ansprechend ist“,

unterstreicht der LK-Präsident weiter seine Entrüstung. „Ich vermisse hier ganz klar die Sensibilität gegenüber der heimischen Landwirtschaft. Es sind die Tiroler Bäuerinnen und Bauern, die mit harter Arbeit das ganze Jahr über einen Mehrwert für den Tourismus leisten", so Hechenberger.
Und als Dank fände nicht einmal ihre eigenen, regionalen Erzeugnisse Erwähnung. "Es kann doch nicht sein, dass in einem Werbevideo für Tirol, das traditionelle Gastfreundschaft hochhält, ,Hafermilch‘ und nicht die ureigene, echte Tiroler Milch vorkommt. Wo bleibt die Wertschätzung und Anerkennung gegenüber den heimischen Produzentinnen und Produzenten? Die Tirol Werbung muss diesen Werbeauftritt hinterfragen. Sie scheint aus dem Skandal von TirolBerg bei der Ski-WM in St. Moritz vor fünf Jahren nichts gelernt zu haben.“

Auch auf den Social Media Plattformen wird das #Hafermilch-Gate, wie Armin Wolf es bezeichnet diskutiert. Auf Twitter trenden bereits die Hashtags #hafermilch und #tirol.

 "Es kann doch nicht sein, dass in einem Werbevideo für Tirol, das traditionelle Gastfreundschaft hochhält, ,Hafermilch‘ und nicht die ureigene, echte Tiroler Milch vorkommt."
  • "Es kann doch nicht sein, dass in einem Werbevideo für Tirol, das traditionelle Gastfreundschaft hochhält, ,Hafermilch‘ und nicht die ureigene, echte Tiroler Milch vorkommt."
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Video wird überarbeitet

Der Spot „Wir sind zu allen herzlich“ der Tirol Werbung wurde bereits vor drei Jahren gedreht. Und wegen der Irritationen, das dieses Video nun bei der Bauernschaft ausgelöst hat, wurde die Kampagne umgehend pausiert und das Video wird überarbeitet.
"Dass der Protagonist „Hafermilch“ bestellt, ist die ironisch überspitzte Pointe des Spots und soll keinesfalls eine Geringschätzung der Arbeit von Tirols Bäuerinnen und Bauern sein. Ganz im Gegenteil: Die Tirol Werbung hat beispielsweise unter dem Titel „Ganz weit oben“ im heurigen Sommer eine dreiteilige Dokuserie über das Leben auf der Alm produziert und ausgespielt, die unlängst bei den Cannes Corporate Media & TV Awards mit Gold in der Kategorie Webdokumentation prämiert wurde.
Zudem legt die Tirol Werbung seit vielen Jahren in der Bewerbung einen besonderen Schwerpunkt auf Produkte aus Tirols Landwirtschaft und von den Almen. Es liegt der Tirol Werbung fern, die Leistungen der Tiroler Bäuerinnen und Bauern schmälern zu wollen. Daher wird die große Bedeutung, welche die heimische Landwirtschaft für den Tourismus hat, auch regelmäßig und aktiv über die Kanäle des Unternehmens kommuniziert", heißt es aus der Tirol Werbung.
Der Spot "Wir sind zu allen herzlich" wurde heuer in Cannes ebenfalls mit einem Preis in der Kategorie regionale Tourismusfilme – in Silber – ausgezeichnet.

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