Tag des Apfels am 12. November 2021
Herausforderndes Jahr für den Tiroler Obstbau

- Klemens Böck, LK Tirol, Bezirksblätter-GF Fredy Pfurtscheller, Regina Norz, TirolObst, CR Sieghard Krabichler, Georg Pfurtscheller, TirolObst
- Foto: Tamara Kainz
- hochgeladen von Sieghard Krabichler
Etwa drei Millionen Kilo Äpfel wurden heuer in Tirol geerntet, trotz dass die Tiroler Obstbauern ein herausforderndes Jahr mit Frost, Hagel und einem kühlen Frühling meistern mussten. Der Lohn der vielen Arbeit ist bestes Tafelobst und ein sensationeller Apfelsaft.
Zum traditionellen Tag des Apfels, heuer am Freitag 12. November, überbringen Vertreter der heimischen Obstbauern einen vitaminreichen Apfelgruß.
„Vom beliebten süßen Gala über den mild-säuerlichen Elstar oder den „Strudelapfel“ Boskoop bis hin zum frisch-säuerlichen Bio-Topaz oder Jazz, für jeden Geschmack findet sich ein passender Apfel“
, erklärt TirolObst-Obfrau Regina Norz. „Die Apfelernte war heuer so spät wie noch nie. Bis Anfang November wurden Äpfel geerntet. Dank des goldenen Herbstes ist die Qualität der Äpfel überragend, das erkennt man an ihrer frischen, leuchtenden Farbe. Sie überzeugen mit ihrem hervorragenden Geschmack und sind der ideale Gesund- und Muntermacher. In der kalten Jahreszeit brauchen wir ein starkes Immunsystem, deshalb ist das Motto „an apple a day keeps the doctor away“ bereits hochaktuell“, ergänzt LK-Fachbereichsleiter Wendelin Juen.
Das heurige Obstjahr ist geprägt von außergewöhnlichen Wetterextremen. In Osttirol führten die extrem tiefen Wintertemperaturen von mehr als -25°C und viel Schnee zu vereinzelten Schäden an den Obstbäumen. Der Start in die Vegetation erfolgte rund 14 Tage später als 2020. Während der Blüte gab es zudem in ganz Tirol mehrere Nächte mit Blütenfrost. Dank Frostschutzbewässerung gelang es jedoch, die empfindlichen Blüten zu schützen. Die generell eher kühlere Frühjahrswitterung führte dazu, dass die heurigen Äpfel kompakter als sonst gewachsen sind. Die besonders knackigen Früchte sind dadurch besonders voll mit guten Inhaltsstoffen.
Äpfel mit Mehrwert
LK-Präsident Josef Hechenberger hob den Mehrwert der heimischen Äpfel hervor: „Die Zeit der Pandemie hat uns gezeigt, wie wertvoll es ist, eine lokale und kleinstrukturierte Lebensmittelproduktion im Land zu haben, die unsere Versorgung sichert. Unsere Obstbaubetriebe sind ein wichtiger Teil davon und liefern alljährlich trotz verschiedener Herausforderungen, wie beispielsweise Wetterextreme, beste Früchte. Zusätzlich werden Arbeitsplätze geschaffen und durch kurze Wege das Klima geschont – der Kauf von Tiroler Äpfeln ist daher aus mehrerlei Hinsicht zu empfehlen.“
Modern und super ausgebildet
Die Obstproduktion erfolgt nach aktuellem Stand der Technik und entwickelt sich stetig weiter. Kreislaufdenken und Ressourcenschonung sind dabei zentrale Grundlagen der Bewirtschaftung. Gut 20 Prozent der Kernobstflächen werden nach den Richtlinien des biologischen Anbaus bewirtschaftet. Moderne Obstanlagen mit Hagelschutznetzen, wassersparender Tröpfchenbewässerung sind in Tirol längst Produktionsstandard. Der Einsatz von Betriebsmitteln erfolgt zielgerichtet und sparsam unter Zuhilfenahme von Prognosemodellen und Warndienstempfehlungen. „Die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter investieren viel Energie und Zeit in die regelmäßige Aus- und Weiterbildung. Aus diesem Grunde gibt es sehr viele gut ausgebildete Obstbau-Facharbeiterinnen und Facharbeiter sowie Obstbau-Meisterinnen und Meister, die ihr Handwerkt perfekt beherrschen.“ freut sich Norz über die bildungshungrigen Obstbäuerinnen und Obstbauern.
Direktvermarktung – vielfältige Wege
Obst, in Form von Tafelobst, Saft oder Schnaps, ist in Tirol seit jeher ein wichtiger Teil der Tiroler Landwirtschaft. Für Konsumentinnen und Konsumenten ist der Zugang zu regionalen Lebensmitteln in den letzten Jahren wesentlich vielfältiger und einfacher geworden berichtet Juen:
„Die Tirolerinnen und Tiroler können die wertvollen Produkte direkt ab Hof, über Gemüsekiste, Bauernkiste, Bio-Kiste, Foodcoops, Bauermärkte, Bauernläden, Automaten, Selbstbedienungsläden etc. und über den Lebensmittelhandel beziehen. Lange Transportwege rund um den Globus werden so vermieden, klimaschonender geht’s nicht!“ (Wendelin Juen)
Rund 80 Tiroler Familienbetriebe und über 200 Hektar Erwerbsobstflächen sind dafür eine wichtige Basis. Ergänzt werden diese Obstflächen durch die ortsbildprägenden Streuobstbestände, welche sich bei fast allen landwirtschaftlichen Betrieben finden lassen.
Wissenswertes...
• Der Tiroler Obstbau erstreckt sich entlang des Inntals von Breitenbach bis ins Tiroler Oberland nach Stanz und Prutz sowie über das Lienzer Becken.
· Rund 80 Familienbetriebe bewirtschaften über 200 ha Obstfläche im Haupt- oder Nebenerwerb.
· Die Vermarktung des Tafelobstes wie auch der Veredelungsprodukte Apfelsaft, Edelbrände, Liköre oder Marmeladen erfolgt direkt in Tirol über den lokalen Handel und im Zuge der Direktvermarktung.
· Knapp 50 Prozent der Obstanbaufläche und mit einer Jahresernte von rund 3.500 t entfallen auf die Hauptkultur Apfel.
· Der Anteil an biologisch produzierten Äpfel liegt bei rund 20 Prozent.
· Neben Sorten wie Gala, Elstar oder Topaz werden auch klassische Sorten wie Boskoop oder Arlet, aber auch neue Sorten wie Jazz angebaut.
· Weitere wichtige Obstarten sind Zwetschken und Pflaumen welche unter anderem der Genussregion Stanzer Zwetschke ihren Namen geben aber auch Birnen, Marillen, Kirschen und verschiedenstes Beerenobst.
· Ein möglichst schonender und nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen der Natur wird durch den Einsatz modernster Techniken wie Tröpfchenbewässerung, Hagelschutznetze oder Witterungsschutzeinrichtungen erreicht.
Ein Großteil der Betriebe arbeitet nach den Richtlinien von GlobalG.A.P.


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