Leserbrief

Homeschooling aus der Sicht einer Schülerin

Nach inzwischen fast 6 Wochen E-Learning, sollten sich inzwischen alle an den außergewöhnlichen Fernunterricht gewöhnt haben. Ich verstehe, dass die Situation für alle sehr fordernd ist, egal ob als Lehrer, Schüler oder auch als Elternteil.
Für meine Klasse (BHS) werden die Aufgabenstellungen noch immer über sieben verschiedene Plattformen bekannt gegeben. Auf das Problem Schulgeschwister und dass nicht jeder Schüler zu Hause die technischen und räumlichen Voraussetzungen hat, möchte ich nicht weiter eingehen. Jeder Lehrer möchte es so einfach wie möglich gestalten und findet für sich die perfekte Plattform. Dass das für uns Schüler in einem großem Chaos endet, bemerken nicht viele, außer unsere Eltern.

Augenscheinlich ohne Absprache untereinander nutzt jeder Unterrichtende ein bis zwei Systeme, bei uns sind es dann bis zu sieben oder auch mehr. Da den Überblick zu bewahren, ist ganz schön schwierig. Mir, eigentlich gut organisiert und ordnungsliebend, fällt das E-Learning nicht besonders schwer. Trotzdem ist es äußerst kompliziert, anstrengend und sinnlos zeitraubend, den Überblick über die verschiedenen Termine, die verschiedenen Systeme, die eigenwilligen und unterschiedlichen Zeiten zu bewahren. Ich weiß, dass es anderen aus meiner Klasse um einiges schwerer fällt, sich zu Hause zu organisieren. Natürlich ist die ganze Situation für das Bildungsteam und auch für uns SchülerInnen neu …aber nach 6 Wochen?

Ich wünsche mir in erster Linie einen hoffentlich bald zurückkehrenden, normalen Schulalltag, aber falls die Situation noch länger so wie sie zurzeit ist anhält, habe ich eine Bitte an alle Bildungsbeauftragten: Bitte lassen Sie sich eine Lösung einfallen, die für Lehrpersonen und für Schüler geeignet ist und einem geordneten Unterrichtssystem zumindest nahe kommt.
Sara Königsreiner, 1. Klasse HAK