Umfrageergebnis
Ist klassisches Fernsehen tot? – Umfrage der Woche

Umfrage der Woche: Immer wieder wird in der Medienbranche darüber diskutiert, dass das klassische Fernsehen tot sei. Aber ob das wirklich so ist, ist noch nicht klar. Fakt ist jedenfalls, dass sich Video-Streamingdienste immer größerer Beliebtheit erfreuen.
(Symbolbild) | Foto: pixabay/Alehandra13
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TIROL (SKN). Immer wieder wird in der Medienbranche darüber diskutiert, dass das klassische Fernsehen tot sei. Aber ob das wirklich so ist, ist noch nicht klar. Fakt ist jedenfalls, dass sich Video-Streamingdienste immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Ergebnis unserer Umfrage zum klassischen Fernsehen

In unserer Umfrage der Woche wollten wir von euch wissen, ob ihr lieber klassisches Fernsehen seht oder auf Video-Streaming-Dienste zurückgreift.

Hier das Ergebnis unserer Umfrage

  • Insgesamt haben 202 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche teilgenommen.
  • 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schauen am liebsten klassisches TV
  • 38 Personen schauen Amazon Prime, Netflix & Co
  • 64 Personen geben an, dass sie sowohl klassisches TV als auch Video-Streaming-Angebote nützen.
Umfrageergebnis. In unserer Umfrage der Woche wollten wir von euch wissen, ob ihr lieber klassisches/lineares Fernsehen schaut oder ob ihr Streaming-Angebote bevorzugt | Foto: BB Tirol
  • Umfrageergebnis. In unserer Umfrage der Woche wollten wir von euch wissen, ob ihr lieber klassisches/lineares Fernsehen schaut oder ob ihr Streaming-Angebote bevorzugt
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Von den 202 Leserinnen und Lesern, die an unserer Umfrage der Woche teilgenommen haben, gab fast die Hälfte (49,5 Prozent) an, am liebsten klassisches Fernsehen zu schauen. 18,8 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bevorzugen nur Netflix, Amazon und Co. 31,7 Prozent nützen beides, sowohl klassisches TV als auch Video-Streaming-Angebote.

Klassisches Fernsehen versus Video-Streaming

Beim klassischen oder linearen/laufenden Fernsehen, gibt es einen vorgegebenen Programmfluss. Man kann zwar zwischen einzelnen Sendern wählen, ist aber mehr oder weniger gezwungen, Sendungen dann zu schauen, wenn sie angeboten werden. Hier hat man zwar die Möglichkeiten auf Mediatheken oder zeitversetzte Ausstrahlung zu setzen, aber dennoch ist man in der Wahl der Sendung sehr eingeschränkt.

Beim Video-Streaming (Video on Demand/VoD); nicht-lineare Ausstrahlung) werden Film und Ton über das Internet übertragen. Video-Streaming kann in Apps oder im Webbrowser nach der Registrierung jederzeit und überall genützt werden. Inzwischen gibt es zahlreiche Angebote, die Film-Streaming anbieten. Die bekanntesten sind wohl Netflix und Amazon Prime. Der Vorteil dieses Streamings ist, dass man jederzeit und immer zwischen 1000enden Filmen und Serien wählen kann. Man schaut, auf was man gerade Lust hat. Netflix hat 2021 in Österreich 4.500 Filme und Serien im Programm (Quelle: Statista.de). Was nur rund ein Drittel von Amazon Prime ist. Amazon Prime bietet in Österreich rund 13.000 Titel an. Zusätzlich gibt es hier noch ungefähr 25.000 kostenpflichtige Filme und Serien.

Stirbt das klassische Fernsehen?

Immer wieder werden alte Technologien durch Neue ersetzt – auch wenn sie eine Zeitlang nebeneinander existierten. So lösten Dampfschiffe Segelboote ab, Autos die Pferdekutschen, digitale Fotografie die analoge, MP3-Player die klassischen Disc- oder Walkmen. Beispiele dafür gibt es viele. Aktuell kämpft das klassische oder lineare Fernsehen gegen die Angebote von Youtube, Netflix, Amazon Prime und Co.

"Es ist wie einst mit dem Pferd, einst war es nützlich und heute haben wir das Auto. Das Zeitalter des Rundfunks geht wahrscheinlich bis 2030 zu Ende." (Reed Hastings, Gründer und Geschäftsführer von Netflix)

Die Diskussion darüber, ob das klassische Fernsehen stirbt, ebbt nicht ab. Seit Video-on-Demand aus der Schmuddelecke des Verbotenen herausgekommen ist (wir erinnern uns an Diskussionen über illegalen Filmdownload), erfreut sich diese Art Filme und Serien zu schauen in Österreich immer größerer Beliebtheit. Dazu wurde im vergangenen Jahr eine Bewegtbildstudie* durchgeführt. Diese zeigt: abhängig vom Alter wählen die Konsumentinnen und Konsumenten eher klassisches Fernsehen oder Video-Streaming. Die Bewegtbildstudie zeigt aber auch deutlich, dass Streaming derzeit noch kein Ersatz für das klassische Fernsehen ist. Gleichzeitig werden die Streaming-Angebote eine immer beliebtere Ergänzung.

Jüngere schauen lieber Youtube, Netflix und Co

Im Herbst 2020 wurde die Bewegtbildstudie veröffentlicht. Diese zeigt ein deutliches Bild: Seit 2016 hat sich gerade bei den Jüngeren der Anteil des linearen Fernsehens am Bewegtbildkonsum halbiert. Im Jahr 2016 lag der Anteil bei den 14- bis 29-Jährigen noch bei 66,4 Prozent. 2020 nur noch bei 33,3 Prozent. Gleichzeitig stieg in dieser Altersgruppe die Nutzung von Streaming-Angeboten wie Netflix, YouTube oder Social Media von 19,4 Prozent 2016 auf 46,8 Prozent 2020.

Durchschnittliche Nutzungsdauer pro Person pro Tag
nach Altersgruppen lt. Bewegtbildstudie 2020
 | Foto: Media Measurement GfK Austria
  • Durchschnittliche Nutzungsdauer pro Person pro Tag
    nach Altersgruppen lt. Bewegtbildstudie 2020
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Auch über die gesamte österreichische Bevölkerung hinweg hat sich das Nutzungsverhalten stark verändert. Hier liegt der Anteil des linearen Fernsehens am Bewegtbildkonsum bei 69,1 Prozent (2016: 83,2 Prozent), der Anteil von Angeboten reiner Online-Anbieter wie YouTube, Netflix oder Amazon Prime Video bei 18,7 Prozent (2016: 7,8 Prozent).

In Österreich wird Bewegtbild auf hohem Niveau genützt. 91,4 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren schauen täglich fern, schauen Videos der Streamingplattformen oder auf Social Media. Auch die Dauer, in denen Filme, Serien, Nachrichten geschaut wird ist gestiegen: um 29 Minuten auf 248 Minuten.

Wer beim Streaming die Nase vorne hat

Bei der Häufigkeit der Nutzung liegt bei den kostenlosen Angeboten Youtube bei den österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten vorne.
Nutzungshäufigkeit: ein bis vier Tage in der Woche (Regelmäßige Nutzer)

  • Youtube: 31,4 Prozent
  • Amazon Prime Video: 16,8 Prozent
  • Netflix: 12,5 Prozent

Nutzungshäufigkeit: fünf bis sieben Tage in der Woche (Starke Nutzer)

  • Youtube: 29 Prozent
  • Netflix: 14,0 Prozent
  • Amazon Prime Video: 9,9 Prozent

Nutzer gesamt - in den vergangenen vier Wochen

  • Youtube: 77,8 Prozent
  • Amazon Prime Video: 36,5 Prozent
  • Netflix: 31,9 Prozent

Lineares Fernsehen bei Netflix

Dass das lineare Fernsehen noch nicht tot ist, zeigt ein Versuch von Netflix. Netflix startete in in Frankreich Anfang November 2020 seinen Videodienst Netflix direct in ausgewählten Gebieten. Hier wird 24 Stunden lang lineares Programm gesendet. Damit reagiert die Streamingplattform darauf, dass viele Nutzer mit der riesigen Auswahl an Filmen und Serien überfordert sind und lieber ein vorausgewähltes also lineares Programm schauen. Mit Ende Dezember endete der Versuch.

Netflix direct wurde von den Konsumentinnen und Konsumenten überraschend gut angenommen. Aus diesem Grund will Netflix mit diesem linearen Fernseh-Angebot international durchstarten, kündigte Ende Jänner 2021 Gregory K. Peters, COO & Chief Product Officer von Netflix, in einem Interview an. In welchen Märkten das Angebot nach dem Launch in Frankreich eingeführt werden soll, ist jedoch noch nicht bekannt.

*Die Bewegtbildstudie wurde im Auftrag von RTR Medien und Arbeitsgemeinschaft Teletest durchgeführt.

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Externer Link: Bewegtbildstudie 2020

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