Tag der Familie
Kinder und Eltern brauchen Entlastung

Am 15. Mai ist Internationaler Tag der Familie. Zu diesem Anlass weist das SOS Kinderdorf auf die schwierige Situation von Kindern, Jugendlichen und Familien während der Corona-Krise hin. Viele Familien brauchen nun nun dringend Entlastung und gezielte Unterstützung.  | Foto: pixabay/Anemone123
  • Am 15. Mai ist Internationaler Tag der Familie. Zu diesem Anlass weist das SOS Kinderdorf auf die schwierige Situation von Kindern, Jugendlichen und Familien während der Corona-Krise hin. Viele Familien brauchen nun nun dringend Entlastung und gezielte Unterstützung.
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TIROL. Am 15. Mai ist Internationaler Tag der Familie. Zu diesem Anlass weist das SOS Kinderdorf auf die schwierige Situation von Kindern, Jugendlichen und Familien während der Corona-Krise hin. Viele Familien brauchen nun nun dringend Entlastung und gezielte Unterstützung.

Krise trifft nicht alle gleich

Durch die Corona-Krise wird die Ungleichheit in der Gesellschaft weiter verschärft. Gerade Kinder aus armutsgefährdeten Familien haben es besonders schwer. " Ausgehverbote, gesperrte Spielplätze, Heimunterricht bedeuteten wochenlanges fast Rund-um-die Uhr-Zusammenleben auf engem Raum. Zusätzlich brachten Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit Familien in absolute existentielle Notlagen“, so SOS-Kinderdorf-Geschäftsleiter Wolfgang Katsch.

Ambulante Familienarbeit von SOS-Kinderdorf Tirol

Gerade die MitarbeiterInnen der Ambulanten Familienarbeit (AFA Tirol) von SOS-Kinderdorf in Tirol hatten in den vergangenen Wochen mehr als 1.000 Kontakte mit Kindern und Jugendlichen über Telefon und Internet. So konnten sie diese und ihre Eltern unterstützen und entlasten. Teilweise konnte so auch Schlimmeres verhindert werden. In drängenden oder heiklen Situationen gab es auch vor Ort Besuche unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen. Jedoch seien nun nachhaltige Hilfsmaßnahmen notwendig:

„Kinder und Familien dürfen nicht länger hinter den vielen anderen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen zurückstehen.  Wenn Familien dem Druck nicht mehr standhalten und zerbrechen, wenn Kinder den schulischen Anschluss verlieren, Eltern aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden (oft trifft es besonders Frauen) und wenn Armut bzw. existentielle Sorgen zu Perspektivenlosigkeit und psychischen Krankheiten führen, kostet das ein Vielfaches!" (Wolfang Katsch)

Familien muss von der Politik berücksichtigt werden

Wolfgang Katsch weist darauf hin, dass Familien bisher in den politischen Entscheidungen kaum berücksichtigt wurden. „Als Kinderschutzorganisation werden wir nicht müde darauf hinzuweisen, dass das Wohl von Kindern und Jugendlichen bei allen politischen Maßnahmen und Entscheidungen mitbedacht werden muss“, so Wolfgang Katsch. Aus diesem Grund schlägt das SOS-Kinderdorf mehrere Maßnahmen vor, um Kinder und Familien zu entlasten.

Maßnahmen zur Entlastung von Kindern und Familien

  • Verbindung von Erwerbs- und Betreuungsarbeit: Schon ohne Corona-Maßnahmen ist die Verbindung von Erwerbs- und Betreuungsarbeit eine Herausforderung. Für die Kinderbetreuung mussten nun Urlaubstage verwendet werden, die nun im Sommer fehlen. Hier braucht es Maßnahmen durch die Bundesregierung: SOS-Kinderdorf fordert den prinzipiellen Anspruch auf vierwöchige Betreuungskarenz für Eltern schulpflichtiger Kinder. Es sei auch unverständlich, dass Betreuungspflichten nicht als Grund für Kurzarbeit gelten.
  • Kinderarmut bekämpfen: Über 300.000 Kinder in Österreich galten schon vor Corona als armutsgefährdet. Viele Familien mussten schon vor Corona streng und knapp kalkulieren, um über die Runden zu kommen. Nun ist in vielen Familien das Einkommen weiter geschrumpft. "Der Härtefonds kann die Einbußen nur leicht abfedern. In vielen Familien werden materielle Bedürfnisse, gerade die der Kinder, auf der Strecke bleiben,“ so Wolfgang Katsch.
  • Erholung schaffen: Viele Familien können sich heuer keinen Erholungsurlaub leisten. Jedoch wäre das nach den Strapazen der vergangenen Wochen und Monate für viele Familien notwendig. Es wäre schön, wenn der Bund, vielleicht in Kooperation mit den Ländern, eine Corona-Sommer-Ferienaktion ins Leben ruft. Gerade Familien, die es sich nicht leisten können, bräuchten so eine Erholung dringend, um wieder Kraft und Mut zu schöpfen.

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