Coronavirus
Universität Innsbruck entwickelt neuartiges Corona-Testverfahren
TIROL. Die Universität Innsbruck entwickelt zusammen mit der Firma Sinsoma GmbH ein neues Testverfahren zum Nachweis des Coronavirus. Diese Tests unterscheiden sich von den bisherigen Testverfahren.
Neues Testverfahren zur Steigerung der Tests zum Nachweis des Coronavirus
Die Österreichische Bundesregierung und die WHO fordern, die Steigerung der Testverfahren. Dies sei eine wichtige Strategie im Kampf gegen das Coronavirus. Auf diese Forderung reagiert auch die Universität Innsbruck: Sie entwickelt und analysiert ein neues Hochdrucksatzverfahren zur genetischen Analyse von Patientenprobe. Am Institut für Zoologie und am Institut für Mikrobiologie wurden in den vergangenen Tagen gemeinsam mit der Sinsoma GmbH, einem Spin-off-Unternehmen der Universität Innsbruck, mehrere erfolgreiche Machbarkeitstests für eine Hochdurchsatz-CE-PCR zum Nachweis des SARS-CoV-2-Virus durchgeführt. Erste Tests waren bereits erfolgreich.
Genetische Spuren des Virus gesucht
Bei diesem Ansatz (Hochdurchsatz-CE-PCR) werden Endpunkt-PCR und Kapillarelektrophorese (CE) gekoppelt. Dies unterscheidet sich von den herkömmlichen Tests um die genetischen Spuren des Virus zu finden. Das gelingt dadurch, dass bei dieser Methode spezifische, sehr kurze DNA-Sequenzen – sogenannte Primer – verwendet werden, welche an die RNA des Virus andocken. Dabei reichen bereits wenige coronaspezifische Moleküle reichen aus, um mithilfe des Verfahrens der Innsbrucker WissenschaftlerInnen entdeckt zu werden. Neu am Innsbrucker Ansatz ist, dass damit eine CE-PCR-Analyse im Hochdurchsatz möglich ist.
Unabhängig von bisherigen Testkits
„Bei diesem neuartigen Ansatz verwenden wir zudem andere Stoffe für die Analyse als die herkömmlichen Testverfahren“, so Michael Traugott, Wissenschaftler an der Universität Innsbruck und Mitbegründer der Sinsoma GmbH. „Dadurch sind wir von Materialverknappungen, wie sie durch den weltweit großen Bedarf an herkömmlichen Tests bereits auftreten, nicht betroffen.“
Evaluiering der Behörden
Sobald die Behörden das Verfahren erfolgreich evaluiert haben, können zunächst bis zu 1.000 Tests pro Tag durchgeführt werden. Diese Kapazitäten sollen dann in Folge weiter ausgebaut werden.
„Wir wollen damit ein alternatives Verfahren anbieten, mit dem der Nachweis des SARS-CoV-2-Virus im Hochdurchsatz auch dann gesichert wird, wenn die Versorgungslage noch schwieriger wird.“ (Rektor Tilmann Märk)
Etablierte Analysemethode neu eingesetzt
Das Spin-off-Unternehmen Sinsoma GmbH ist ein Spezialist für die DNA/RNA-Spuren-Analyse. Hochsensitive Methoden ermöglichen es dem aus der Universität Innsbruck ausgegründeten Unternehmen aus verschiedensten Probentypen durch Nachweis von DNA und RNA sowohl einzelne Arten als auch ganze Artenspektren in einem Lebensraum zu identifizieren und zu quantifizieren. Das Spektrum reicht dabei von Mikroorganismen über Pflanzen bis hin zu Fischen und Säugetieren. Die Universität Innsbruck hält über die Uni-Holding eine Beteiligung an der Sinsoma GmbH.
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