Kriminalitätsstatistik 2018
Weniger Gewaltdelikte in Tirol – mit Karte

Österreich - und damit auch Tirol - gehört zu den sichersten Ländern der Welt. Die Kriminalität ist in den vergangenen Jahren laufend gesunken. | Foto: BRS
  • Österreich - und damit auch Tirol - gehört zu den sichersten Ländern der Welt. Die Kriminalität ist in den vergangenen Jahren laufend gesunken.
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TIROL. Auch wenn das subjektive Sicherheitsempfinden gesunken ist, die tatsächliche Kriminalitätsstatistik zeigt etwas anderes: Die Gesamtkriminalität ist weiter gesunken. Österreich zählt weiterhin zu einem der sichersten Länder der Welt.

Gesunkene Gesamtkriminalität

Generell haben sich die Trends der vergangenen Jahre fortgesetzt. Einerseits ist die Gesamkriminalität gesunken, gleichzeitig ist die Aufklärungsrate gestiegen. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der vollendeten Straftaten zurückgegangen. In Tirol sank die Zahl der Straftaten von 41.611 in 2017 auf 40.139 Straftaten in 2018. Delikte wie Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und Wohnhäuser, Raub und die so- genannten Massendelikte wie Taschen- und Trickdiebstähle im öffentlichen Raum sind zurückgegangen. Auch die Gewaltdelikte und die Suchtmittelkriminalität sind gesunken. Einen starken Anstieg gab es jedoch bei den Sexualdelikten, beim Internetbetrug und bei den Erpressungsdelikten im Internet.

Aufgeklärte Straftaten in Tirol

Auch die Zahl der aufgeklärten Straftaten ist 2018 weiter gestiegen. Wurden 2017 noch 55,6 Prozent aufgeklärt, waren es 2018 schon 58,6 Prozent. Österreichweit liegt die Aufklärungsquote 2018 bei 52 Prozent. Schlusslicht bildet Wien mit 43,6 Prozent. Die höchste Aufklärungsquote gibt es in Vorarlberg mit 63,9 Prozent. Gerade bei den Gewaltdelikten ist in Tirol die Aufklärungsrate sehr hoch. Sie liegt zwischen 86,9 Prozent in Osttirol und Schwaz sowie 91 Prozent in Innsbruck-Land. Bei den Eigentumsdelikten ist die Aufklärungsrate niedriger. Hier liegt sie nur zwischen 12,4 Prozent in Landeck und 36,8 Prozent in Innsbruck.

Der Großteil der Täter ist männlich

Der Großteil der ausgeforschten Täter ist männlich und liegt in der Altersgruppe zwischen 25 und 39 Jahren. Die jüngsten Tatverdächtigen sind jünger als 10 Jahre. 60 Prozent der Täter sind Österreicher. Von den Straftaten mit ausländischen Tatverdächtigen fallen 23,37 Prozent auf Touristen. Österreichweit sind die meisten Tatverdächtigen aus Rumänien, Deutschland und Serbien.

Insgesamt werden in Tirol Männer (62 Prozent) häufiger Opfer von Strafdelikten. Dies betrifft jedoch in erster Linie die Gewalt- und Eigentumsdelikte. Bei den Sexualdelikten sind vor allem Frauen die Opfer (90,5 Prozent). Wie bei den Tätern liegen die meisten Opfer in der Altersgruppe zwischen 25 und 39 Jahren. Die jüngsten Opfer sind unter sechs Jahren. Bei den Sexualdelikten liegt der Altersschnitt der Opfer zwischen 14 und 18 Jahren, gefolgt von der Gruppe der 25- bis 39jährigen. 33,5 Prozent der Opfer sind Fremde.

Opfer-Täter-Beziehung

Je nach Kriminaldelikt unterscheidet sich auch die Täter-Opfer-Beziehung. So besteht beim Großteil der Eigentumsdelikte – 69,9 Prozent – kein Beziehungsverhältnis zwischen Opfer und Täter. Anders sieht es bei den Gewalt- und Sexual-Delikten aus. Hier besteht in den allermeisten Fällen eine Beziehung zwischen Opfer und Täter. Gewaltdelikte geschehen in vielen Fällen in der Familie oder im Bekanntenkreis: 44,8 Prozent und unter Zufallsbekanntschaften mit 8,1 Prozent. Bei den Sexualdelikten sieht es ähnlich aus. Hier besteht in den meisten Fällen ein familiäres oder bekanntschaftliches Verhältnis, nämlich in 54,2 Prozent der Fälle. 8,4 Prozent der Sexualdelikte geschehen in Zukunftsbekanntschaften. In 34,9 Prozent der Sexualdelikte besteht keinerlei Beziehung.

Zahl der Polizisten in Tirol

Die Entscheidung, wie viele Polizisten in einem Bundesland stationiert werden, fällt das Innenministerium. Es wird dabei versucht, auf die regionalen Bedürfnisse einzugehen. Im Jahr 2018 gab es in Tirol insgesamt 1439 Bundespolizisten, 2010 waren es noch 1101 Polizisten im Einsatz, also um 338 Beamte weniger. Die Polizistendichte pro 1000 Einwohner variiert je nach den regionalen Anforderungen. Mit der unterschiedlichen Dichte soll auf die Entwicklung der Gewalt- und Eigentumsdelikte in der jeweiligen Region reagiert werden können. So ist die Dichte im Bezirk Landeck (2,101 PolizistInnen auf 1000 Einwohner) wesentlich höher als beispielsweise in Reutte mit1,922 PolizistInnen auf 1000 Einwohner. Österreichweit liegt die Dichte der Polizisten bei 1,8 Polizisten auf je 1000 Einwohner. Tirol liegt mit 1,601 Beamten unter dem Österreichdurchschnitt.

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