Solar
Änderungen in der Bauordnung erleichtern die Errichtung von PV-Anlagen
Eine Umfrage der Energieagentur Tirol zeigt, dass viele Tirolerinnen und Tiroler eigene PV-Anlagen installieren möchten. Außerdem existiert grundsätzlich eine breite Zustimmung zum PV-Ausbau.
TIROL. Am 3. Mai wird der Tag der Sonne gefeiert. In Tirol geht die Sonne in Bezug auf den PV-Ausbau auf jeden Fall auf. Im vergangenen Jahr hat die Sonnenstromproduktion in Tirol um 35 Prozent zugenommen und es wurden 3.300 neue PV-Anlagen errichtet.
Bürokratische Hürden bei Solarstrom werden abgebaut
Laut einer Umfrage der Energieagentur Tirol planen 40 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler innerhalb der nächsten drei Jahre die Installation einer PV-Anlage. Sieben Prozent produzieren bereits jetzt Sonnenstrom.
„Wir haben den Zenit des PV-Ausbaus in Tirol noch lange nicht erreicht, aber wir sind auf die Überholspur gewechselt und machen große Fortschritte. Um den Sonnenturbo endgültig zu zünden, bauen wir auch Bürokratie ab." (Energielandesrat Josef Geisler)
Künftig sollen neun von zehn PV-Anlagen künftig keiner Anzeigen- oder Genehmigungspflicht unterliegen. Dies wird durch Erleichterungen in der Tiroler Bauordnung und im Raumordnungsgesetz ermöglicht, die im Juli dem Landtag vorgelegt und am 1. September in Kraft treten sollen.
Welche PV-Anlagen nicht mehr melde- und anzeigepflichtig sind
Gebäudenahe PV-Anlagen, also Anlagen auf Dach- oder Wandflächen, die in einem maximalen Abstand von 30 Zentimetern zur Dachhaut oder auf Flachdächern mit einer maximalen Neigung von 15 Grad errichtet werden, sind künftig bis zu einer Größe von 100 Quadratmetern weder anzeige- noch bewilligungspflichtig. Bislang waren es nur 20 Quadratmeter. Für gebäudeanliegende PV-Anlagen ab 100 Quadratmetern Größe wird nur eine Bauanzeige, aber keine Baugenehmigung benötigt. Freistehende PV-Anlagen bis 100 Quadratmeter können im Freiland ohne Widmung errichtet werden.
Jein der TirolerInnen zu Solarparks
Laut einer Umfrage befürworten 96 Prozent der Befragten den Ausbau von PV-Anlagen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Das Land Tirol folgt diesem Wunsch der Bevölkerung und erleichtert den Bau von PV-Anlagen auf Dächern und Gebäuden durch eine weitgehende Anzeige- und Genehmigungsfreiheit.
Im Gegensatz dazu fällt die Zustimmung zum Ausbau von PV-Anlagen auf der grünen Wiese geringer aus, wobei immerhin noch knapp ein Viertel der Befragten dies befürwortet. Wenn die Anlagen jedoch in unmittelbarer Nähe errichtet werden sollen, sinkt die Zustimmung auf knapp ein Fünftel. Josef Geisler betont, dass Energieunabhängigkeit und Bürokratieabbau wichtige Ziele seien, aber bei größeren Freiflächenanlagen eine geordnete Entwicklung notwendig sei. Die Änderungen in der Bau- und Raumordnung sowie das Vorhaben, jeden Großparkplatz in ein Kraftwerk zu verwandeln, sind aus seiner Sicht ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Bevölkerung braucht mehr Information
Die Befragten haben unter anderem den Fachkräftemangel als Hindernis für den Ausbau von Photovoltaik angeführt. Es besteht auch der Wunsch nach mehr Informationen und Beratung. Josef Geisler betont, dass die Kapazitäten aufgestockt wurden und die Energieagentur Tirol bereits in diesem Jahr rund 550 Beratungen und Informationsgespräche zum Thema Photovoltaik durchgeführt habe. Im vergangenen Jahr haben sich Interessierte über 2.000 Mal an die ehemalige Energie Tirol und jetzt die Energieagentur Tirol gewandt. Tirol Solar verzeichnete mehr als 700.000 Zugriffe. Diese Anwendung des Landes Tirol ermöglicht eine gezielte und kostenlose Abfrage der Solarpotenziale, Sonnenscheindauer und Sonnenbahnen an einem bestimmten Standort.
Weitere Informationen finden sich unter www.energieagentur.tirol sowie unter www.tirolsolar.at
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