Wohlgemuth reagiert auf SPAK-Forderungen
Entsiedelung Heim Graßmayrstraße angedacht

LHStv. Philip Wohlgemuth: "Perspektivisch halten wir eine schrittweise Entsiedelung der GVE Graßmayrstraße für realistisch, sofern die Asylzahlen weiter rückläufig bleiben." | Foto: Tiroler Soziale Dienste
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  • LHStv. Philip Wohlgemuth: "Perspektivisch halten wir eine schrittweise Entsiedelung der GVE Graßmayrstraße für realistisch, sofern die Asylzahlen weiter rückläufig bleiben."
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Auf die Aufforderung des SPAK Tirol reagiert LHSTv. Philip Wohlgemuth mit klaren Positionen zur Schädlingsproblematik in der "GVE Graßmayrstraße", der Umsiedelung der Bewohnerinnen vom Stift Fiecht nach Kufstein sowie den Themen Barrierefreiheit und Finanzen. Auslöser war ein offener Brief des Sozialpolitischen Arbeitskreises.

INNSBRUCK. Ein persönliches Gespräch zwischen dem Landeshauptmannstellvertreter und Vertreterinnen und Vertreter des Sozialpolitischen Arbeitskreises steht auf der Tagesordnung. Philip Wohlgemuth nimmt aber bereits vorab ausführlich zu einigen Themenbereichen. Im Mittelpunkt die Situation in der TSD-GVE (Grundversorgungseinrichtung) Graßmayrstraße. "Den zuständigen Stellen sind die hygienischen Herausforderungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem wiederkehrenden Bettwanzenbefall, bekannt. Die Unterkunft wurde ursprünglich als temporäre Lösung in Holzbauweise errichtet, was eine nachhaltige Schädlingsbekämpfung erheblich erschwert. Trotz wiederholter professioneller Bekämpfungsmaßnahmen mit unterschiedlichen Methoden (Hitze, Kälte, Ozon, physikalische Barrieren u.a.) kommt es immer wieder – auch durch regelmäßige Neubelegungen – zu einem neuerlichen Befall", informiert LHStv. Wohlgemuth in seinem Schreiben an den SPAK. "Die Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) arbeitet eng mit allen im Bundesland tätigen Schädlingsbekämpfungsfirmen zusammen, um weiterhin mit höchstmöglichem Einsatz gegen den Befall vorzugehen. Wir stehen auch mit anderen Bundesländern im regelmäßigen Austausch bzgl. der Schädlingsproblematik, die mit den gleichen Problemen konfrontiert sind. Gleichzeitig evaluieren wir fortlaufend Alternativen für eine mittelfristige Entlastung dieser Einrichtung."

Perspektivisch halten wir eine schrittweise Entsiedelung der GVE Graßmayrstraße für realistisch, sofern die Asylzahlen weiter rückläufig bleiben.

"Betroffene Personen haben jederzeit die Möglichkeit, sich an die Betreuung zu wenden und einen Transfer in eine andere Unterkunft zu beantragen. Darüber hinaus unterstützt das Betreuungspersonal die alleinstehenden berufstätigen Asylwerber aktiv dabei, aus der Grundversorgung in privaten Wohnraum zu wechseln und ihnen Wege in ein selbstständigeres Wohnen zu eröffnen", betont Wohlgemuth weiter.

LHStv. Philip Wohlgemuth trifft sich mit SPAK Tirol und geht auf wichtige Themen ein. | Foto: Preschern
  • LHStv. Philip Wohlgemuth trifft sich mit SPAK Tirol und geht auf wichtige Themen ein.
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Umsiedlungen / Stift Fiecht / Kufstein

"Uns ist bewusst, dass jede Umsiedlung eine große Stress-Situation auslöst und nach Möglichkeit zu vermeiden ist. Wir sind, nicht zuletzt um die Integrationsbemühungen und Erfolge nicht zu mindern, immer sehr darauf bedacht, dass die Menschen in der Grundversorgung an den ihnen zugewiesenen Plätzen auch möglichst lange verweilen können. Leider ist dies aber nicht immer möglich. So auch im Fall der in Stift Fiecht untergebrachten Vertriebenen aus der Ukraine", geht der Landeshauptmannstellvertreter auf die viel diskutierte Übersiedelung ein. "Die Unterbringungsform in Containerbauweise ist überall in Europa für geflüchtete Personen ein definierter Standard. Die Stadt Kufstein setzt große Anstrengungen, um die Wohn- und Lebensbedingungen so positiv wie möglich zu gestalten. Eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Kindergärten, Schulen,
Ehrenamtlichen und der Stadt Kufstein – bereitet unter anderem den Schul- und Kindergartenbesuch vor, erstellt Wegbeschreibungen zu Spielplätzen und Freizeitangeboten, organisiert Ausflüge und Führungen und koordiniert Spendensammlungen."

Hilferuf: Ukrainische Familien bangen um ihr Zuhause

Barrierefreiheit

"Im Rahmen der verfügbaren Ressourcen wird bei der Unterbringung von Menschen mit Behinderungen auf deren individuelle Bedürfnisse bestmöglich Rücksicht genommen. Leider stoßen wir aufgrund der bestehenden baulichen Gegebenheiten in vielen Fällen an Grenzen. Was das Beispiel mit dem funktionsunfähigen Lift betrifft, darf darauf hingewiesen werden, dass die Tiroler Sozialen Dienste GmbH in den meisten Fällen Mieterin bestehender Objekte ist und somit auf die baulichen Rahmenbedingungen der Vermieterinnen und Vermieter angewiesen ist. Im konkret erwähnten Fall ist nicht das Land Tirol oder die TSD verantwortlich, sondern der private Eigentümer der Immobilie", geht Wohlgemuth auf ein weiteres Problem ein. "Auf die Dringlichkeit einer Inbetriebnahme wurde hingewiesen. Die TSD ist intensiv darum bemüht, zusätzliche barrierefreie Unterkünfte anzumieten. Wir nehmen die geschilderten Fälle sehr ernst und setzen alles daran, die Unterbringungssituation von Menschen mit Behinderungen strukturell zu verbessern – im Rahmen der verfügbaren Ressourcen und in enger Abstimmung mit den Partnerinnen und Partnern.

Finanzielle Situation

"Die Sparmaßnahmen sind eine direkte Reaktion auf die sinkenden Asylzahlen und die damit verbundenen Rückgänge bei den Einnahmen durch Tagsätze seitens des Bundes. Der daraus resultierende Sparkurs ist notwendig, um die Leistungen aufrechtzuerhalten, ohne Personal abbauen zu müssen. Priorität hat dabei, sachbezogen und sozial ausgewogen zu agieren. Es ist daher unser Ziel, auf großflächige, kostenintensive Unterkünfte zu verzichten, wenn gleichzeitig kleinere, qualitätsvollere Wohnformen langfristig betrieben werden können. Gerade jetzt ergeben sich Chancen zur strukturellen Verbesserung. Uns ist bewusst: Integration gelingt nicht allein durch Angebote, sondern auch durch Stabilität, respektvolle Unterbringung und das Gefühl, willkommen zu sein. Dafür setzen sich viele Menschen in Tirol tagtäglich ein – in der Verwaltung, in den Gemeinden, in der Zivilgesellschaft. Auch Ihre Arbeit im SPAK ist hier sehr wertvoll", erklärt LHStv. Philip Wohlgemuth abschließend.

Die Übersiedlung vom Stift Fiecht nach Kufstein sorgte für viele Diskussionen. | Foto: Privat (Die Mütter der Kinder aus Fiecht)
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