Natur und Gefahr
Geisler: "Tirol hat ein hohes Schutzniveau"
TIROL. Mehr als 76 Mio. Euro fließen heuer in Tirol den Schutz vor Naturkatastrophen. "Denn gerade 2018 haben große Muren- Hochwasser- und Sturmereignisse gezeigt, wie wichtig Naturgefahrenschutz für den Siedlungsraum in Tirol ist", sagt der zuständige LR Josef Geisler. Der größte Teil geht mit 27,8 Millionen Euro in den Schutz vor Wildbächen, 21,2 Millionen Euro sind für Tal- und Hauptgewässer vorgesehen. Auf die Schutzwalderhaltung entfallen 18 Millionen Euro, auf den Lawinenschutz 5,7 Millionen Euro. Für Maßnahmen gegen Erosion und Steinschlag werden 3,9 Millionen Euro in die Hand genommen. Die finanziellen Mittel kommen vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, dem Land Tirol und den beteiligten Gemeinden.
Dabei hat es den Bezirk Lienz am heftigsten erwischt. Darum werden 16,3 Millionen Euro im Bezirk Lienz investiert, 10,6 Millionen Euro sind für den Bezirk Kitzbühel budgetiert, 10 Millionen Euro für den Bezirk Schwaz.
Aber auch der Winter mit den Schneemassen hat gezeigt, wie wichtig die Schutzmaßnahmen für Tirol sind. „Tirol hat ein hohes Schutzniveau – das hat auch die Schneesituation Anfang des heurigen Jahres einmal mehr gezeigt. Bestätigt hat sich auch, dass die Gefahrenzonenplanung und auch die Vorhersagetechnik in Tirol sehr exakt ist“, erklärt Geisler.
Zusatzmittel für Lawinenschutz
Ministerin Elisabeth Köstinger hat ein Sonderprogramm Lawinenschutz, das mit zusätzlich 45 Millionen Euro für vier Jahre dotiert ist, aufgelegt. „Wir haben die Projekte, und wir werden auch die erforderlichen Landesmittel zur Kofinanzierung bereitstellen“, so der Landesrat.
Insgesamt seien die Budgetmittel für kleinräumige Ereignisse durch den Katastrophenfond abgedeckt, Großereignisse müssen immer gesondert bewertet werden. "Und die stetig steigenden Wetterereignisse werden wir in der kommenden Budgetgebarung mitberücksichtigen müssen", sagt Geisler.
Geisler lobt auch die perfekte Zusammenarbeit von Landesforstdirektion sowie Wildbach- und Lawinenverbauung und der Abteilung Wasserwirtschaft. Aber: „100-prozentigen Schutz vor Naturgefahren kann es in einem Land wie Tirol nie geben, auch wenn wir Jahr für Jahr Millionenbeträge in die Erhaltung der bestehenden Schutzmaßnahmen, in neue technische Verbauungen und in den Schutzwald investieren.“
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