Transit Brennerkorridor
Geplantes Slot-System steht unter Kritik

Kritik am geplanten Slot-System gibt es vom Transitforum Austria-Tirol. Der SPÖ-Verkehrssprecher sieht darin jedoch einen Meilenstein in der Tiroler Verkehrspolitik. | Foto: zeitungsfoto.at
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Mitte April wurde auf der Festung Kufstein eine politische Absichtserklärung für ein gemeinsames, digitales Verkehrsmanagementsystem am Brennerkorridor unterschrieben. Geplant ist zunächst ein Slot-System für LKWs. Kritik gibt es vom Transitforum Austria-Tirol. Der SPÖ-Verkehrssprecher sieht im Slot-System einen Meilenstein in der Tiroler Verkehrspolitik.

TIROL. Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) unterzeichneten im April auf der Festung in Kufstein eine politische "Absichtserklärung" für ein gemeinsames, digitales Verkehrsmanagementsystem am Brennerkorridor. Diese Vergabe von Zeitfenstern bezeichnete Fritz Gurgiser vom Transitforum Austria-Tirol als "brandgefährlichen Anschlag" auf bisherige Entlastungsmaßnahmen.

Gurgiser: Verkehr wird entzerrt aber bleibt gleich

Transitforum-Chef Fritz Gurgiser spricht sich klar gegen das von Tirol, Südtirol und Bayern geplante Slot-System für Transit-Lkws. Er befürchtet, dass dies zu einer Zunahme oder einer Zementierung der aktuellen Transitbelastung führen würde. Er kritisiert auch die Auswirkungen auf die Umwelt und die Lärmbelastung sowie die Beibehaltung der nicht verursachergerechten Maut und die mögliche Aufhebung von Fahrverboten. Durch ein Slot-System werde der Transitverkehr optimiert, aber nicht verringert, so Gurgiser. Er befürchtet, dass das Slot-System dazu führen werde, dass die derzeitigen 2,5 Millionen Transitfahrten über den Brenner politisch akzeptiert und letztendlich durch einen Staatsvertrag anerkannt werden würden.

Falls es jedoch zu einer Aufhebung der aktuellen Fahrverbote bzw.. Einschränkungen in Tirol kommen sollte, werde der Fritz Gurgiser rechtliche Schritte einleiten.

Wohlgemuth: Slot-System als wichtiger Meilenstein in der Tiroler Verkehrspolitik

Das neue Slot-System wird die LKW-Kapazität über den Brenner nicht erhöhen, sondern nur planbarer machen, so der stellvertretende SPÖ-Klubobmann und Verkehrssprecher Philip Wohlgemuth.

"Das Wochenendfahrverbot werden nicht angetastet und bleiben selbstverständlich bestehen. Das ist ein wichtiger Meilenstein, um die Bevölkerung entlang des gesamten Brennerkorridors langfristig zu entlasten.“ (Philip Wohlgemuth)

Und weiter: Die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene bleibe das Ziel. Der Ausbau von Regional- und Güterterminals in Bayern und Italien sowie die Anhebung der LKW-Maut auf österreichisches Niveau seien weitere wichtige Schritte. Ziel sei es, weniger LKW auf der Straße und eine effiziente Nutzung des Brennerbasistunnels vom ersten Tag an. Die Transit-Frage könne nicht auf einen Schlag gelöst werden, sondern erfordere kontinuierliche Schritte zur Reduzierung des Schwerverkehrs.

"Das Slot-System ist natürlich keine Wunderheilung, aber ein wichtiger Schritt zur Lösung.“ (Philip Wohlgemuth. )

Philip Wohlgemuth, Verkehrssprecher der SPÖ im Tiroler Landtag: "Worauf wir insgesamt hinarbeiten, sind weniger LKW auf der Straße und eine effiziente Nutzung des Brennerbasistunnels vom ersten Tag an." | Foto: Halbwirth
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