LH Anton Mattle im Gespräch:
"Ich wünsche Tirol viel Zuversicht für 2023"

Landeshauptmann Anton Mattle im Gespräch mit CR Sieghard Krabichler. | Foto: © Fitsch
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Landeshauptmann Anton Mattle musste heuer ein schweres Erbe antreten. Und er täte es wieder.

Wenn Sie das Rad der Zeit zurückdrehen könnten: Würden Sie die Entscheidung wieder treffen, die ÖVP als Parteichef zu übernehmen und Landeshauptmann zu werden?
LH Anton Mattle:  J
a, das kann ich mit großer Überzeugung sagen. Natürlich war die gesamte Wahlbewegung sehr herausfordernd. Nun ist die Koalition gebildet, die Regierung arbeitet und es gibt neben den vielen oft schwierigen Aufgaben auch sehr schöne Momente als Landeshauptmann.

Seit 25. Oktober ist die neue Regierung im Amt. Läuft es rund zwischen Schwarz und Rot?
Natürlich ist es fordernd, wenn sechs von acht Regierungsmitgliedern neu sind. Aber es läuft definitiv rund in der Koalition, wir haben ein gutes Miteinander und können auch menschlich sehr gut im Team. Und: Die aktuellen Themen verlangen nach einer engen Zusammenarbeit.

Sie sprachen in der Regierungserklärung von Ihrer „Grundhaltung der Zuversicht“. Gilt die nach zwei Monaten als Landeshauptmann noch immer?

Vielleicht gilt das heute noch mehr als im Oktober. Denn die Sorgen, die über die Menschen hereinbrechen, werden nicht weniger. Tirol hat sich aber mittlerweile als krisenresilient erwiesen und nur durch ein gewisses Maß an Zuversicht können die Krisen bewältigt werden. Diese Zuversicht begleitet mich schon lange in der Politik.

Sie kommen gerade aus Wien von den Finanzausgleichsverhandlungen. Zufrieden für Tirol?
Es waren erste Sondierungsgespräche, die im Jänner fortgeführt werden, und es gibt eine Bereitschaft für die Änderung von Strukturen. Der Anteil des Bundes für die Gesundheitsfinanzierung muss wieder auf 50 Prozent steigen. Die großen Themen wie Gesundheit, Pflege oder Bildung und Kinderbetreuung sowie eine nachhaltige Klimapolitik werden uns noch länger begleiten.

Apropos Wien: Die ÖVP ist in schweren Turbulenzen. Ihr Verhältnis zu Karl Nehammer?
Persönlich schätze ich Bundeskanzler Karl Nehammer sehr, obwohl er durch seine klaren Ansagen nicht ‚Everybody's Darling‘ ist. Aber Nehammer hat die Kompetenz, Österreich durch die Krisen zu führen. Mein persönliches Verhältnis zu ihm ist ein sehr gutes.

Ihre Prognose: Hält die Koalition bis 2024?
Da in Krisenzeiten niemand ernsthaft Neuwahlen braucht, bin ich überzeugt, dass die Koalition hält.

Aber auch im kommenden Jahr werden die Zeiten nicht leichter. Welche Schwerpunkte setzt die Landesregierung?
Die Teuerung begleitet uns permanent. Wir werden sehen, wie sich das auch in Hinblick auf die doch guten Lohnabschlüsse entwickelt. Im Jänner wird es Gespräche zum Transit mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder geben, mit dem Trentino und Südtirol haben diese schon stattgefunden. Viele Dinge, wie etwa zum Thema Wohnen, wurden vorbereitet und kommen nun in die Umsetzung. Zum Beispiel das sichere Vermieten, um leerstehende Wohnungen auf den Markt zu bringen. Meine große Leidenschaft gilt der Energiewende. Die Tirolerinnen und Tiroler sind bereit für neue Technologien wie Sonnen- oder Windenergie, aber auch die Wasserkraft muss eine gewichtige Rolle spielen.

Sie sind ja auch ÖVP-Parteichef. Wie geht es mit den Schwarzen in Innsbruck weiter, die ja bisher keine Erfolgsgeschichte vorweisen?
Generell geht es darum, das bürgerliche Lager in Innsbruck wieder zusammenzuführen, um gemeinsam in die kommende Wahlauseinandersetzung in Innsbruck zu gehen und die Menschen wieder für die bürgerliche Politik der Volkspartei zu gewinnen.

Was wünschen Sie den Tirolern für 2023?
Ich wünsche den Menschen, die in Tirol leben, dass sie keine persönlichen Schicksalsschläge erleiden, ich wünsche ihnen Gesundheit und vor allem auch viel Zuversicht!

Mattles Regierungserklärung zum Nachlesen:

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