Energie
5,2 Prozent weniger Energiebedarf in 2022

Tirol konnte 2022 vor allem im Ausbau der erneuerbaren Energieträger Fortschritte machen. Die installierte PV-Leistung stieg 2022 um 32,5 Prozent auf rund 249 GWh.  | Foto: e3-consult
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  • Tirol konnte 2022 vor allem im Ausbau der erneuerbaren Energieträger Fortschritte machen. Die installierte PV-Leistung stieg 2022 um 32,5 Prozent auf rund 249 GWh.
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Der Energiebedarf der TirolerInnen konnte im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent gesenkt werden. Am meisten wurde bei der Heizenergie und der Mobilität eingespart, wie LHStv Geisler erläutert.

TIROL. Der Ukrainekrieg und die milden Witterungen waren unter anderem für die Senkung des Energiebedarfs verantwortlich. Heizenergie und Mobilität waren die großen Sparfaktoren 2022. Insgesamt konnte Tirol 5,2 Prozent weniger an Energie in Anspruch nehmen. 

50,3 Prozent an erneuerbaren Energieträgern

Der Anteil der erneuerbaren Energieträger laut EU-Systematik liegt in Tirol mit 50,3 Prozent über der Hälfte und damit deutlich über dem Österreichschnitt von 33,8 Prozent. Damit deckt Tirol erstmals mehr als die Hälfte seines Energiebedarfs aus Erneuerbaren ab. Während in Tirol der Anteil der Erneuerbaren um drei Prozent gestiegen ist, ist er in Österreich gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent gesunken. Zweistellige Zuwachsraten gibt es in Tirol bei der Photovoltaik (PV) und bei Wärmepumpen. Das zeigen die Energiebilanz der Statistik Austria für das Jahr 2022 sowie der Energiemonitoringbericht des Landes.

„Die schönen Erfolge beim Energiesparen, beim Ausbau der Erneuerbaren und der Reduktion der Abhängigkeit vom Ausland dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir in Sachen Ausstieg aus Öl und Gas, Energieeffizienz und Deckung des Energiebedarfs aus heimischen, erneuerbaren Ressourcen noch viel zu tun haben“,

verweist Energiereferent LHStv Josef Geisler auf weitere notwendige Anstrengungen.

Dabei müsse das gesamte Energiesystem inklusive der Stromnetze und vor allem auch der Speichermöglichkeiten betrachtet werden. Die Erweiterung des Pumpspeicherkraftwerks Kaunertal ist für den Tiroler Energiereferenten nicht zuletzt deshalb alternativlos.

„Bauen wir den Speicher Platzertal nicht, brauchen wir rechnerisch in jeder Tiroler Gemeinde 20 Fußballfelder, um diese Energie aus Sonne und auch Wind in Batterien zu speichern. Um dieselbe Menge Energie zu erzeugen, müssten wir zudem sämtliche hochwertigen landwirtschaftlichen Flächen im Ötztal mit PV-Modulen zupflastern“,

verdeutlicht LHStv Geisler.

Tirol deckt erstmals mehr als die Hälfte des Energiebedarfs aus Erneuerbaren. Neben Wasserkraft und Holz haben PV und Umweltwärme daran einen hohen Anteil.  | Foto: © Land Tirol/Die Fotografen
  • Tirol deckt erstmals mehr als die Hälfte des Energiebedarfs aus Erneuerbaren. Neben Wasserkraft und Holz haben PV und Umweltwärme daran einen hohen Anteil.
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Photovoltaik als großer Gewinner

Tirol konnte 2022 vor allem im Ausbau der erneuerbaren Energieträger Fortschritte machen. Die installierte PV-Leistung stieg 2022 um 32,5 Prozent auf rund 249 GWh. Das entspricht einem durchschnittlichen Jahres-Strombedarf von 7.000 Haushalten. Für das heurige Jahr 2023 wird nochmals ein deutlicher Anstieg erwartet. Wurden 2022 3.300 neue PV-Anlagen errichtet, sind es im heurigen Jahr fast 7.000 Anlagen, die vom Land Tirol allein im Wege der Wohnbauförderung unterstützt wurden.

Neben Photovoltaik waren auch Wärmepumpen arg im Trend. Nach 332 GWh im Jahr 2021 wurden 2022 bereits rund 392 GWh Umweltwärme – und somit um 18,3 Prozent mehr – mittels Wärmepumpen erzeugt. Das entspricht dem Wärmebedarf von 32.700 gut gedämmten Einfamilienhäusern. Auch hier dürfte die Entwicklung 2023 weiter stark nach oben zeigen. Über die Förderschienen des Landes wurde im heurigen Jahr der Einbau von rund 2.000 Wärmepumpen unterstützt. Um ein Viertel ausgebaut wurde auch die Fernwärmeschiene der TIGAS im Großraum Innsbruck.

Einsparung der Heizenergie und Mobilität

Schaut man den Energiebedarf der verschiedenen Sektoren an, fällt auf, dass der Bedarf im Bereich Gebäude und Dienstleistungen – bedingt durch die Einsparungen bei der Heizenergie – leicht auf 43,6 Prozent zurückgegangen ist. Nach einem weiter von Corona beeinflussten Jahr 2021 hat der Energiebedarf der Industrie 2022 um sechs Prozent zugenommen. Ein Minus von fünf Prozent verzeichnet Tirol beim Energiebedarf in der Mobilität. Der Anteil der Mobilität am Gesamtenergiebedarf Tirols liegt bei rund einem Drittel.

Leicht rückläufig ist die Anzahl der Pkw pro EinwohnerIn. Kamen Ende 2021 55 Pkw auf 100 EinwohnerInnen, waren es 2022 54,74 Pkw. Stark ansteigend ist der Anteil an rein batterieelektrisch betriebenen Pkw. Dieser liegt in Tirol aktuell bei 2,4 Prozent und bei den Neuzulassungen 2022 bei 16,2 Prozent.

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