Tag der Energiewende
„Die Hälfte des Weges in die Energieautonomie ist bereits geschafft“

Der 3. Juli ist 2024 der Energiewendetag in Tirol | Foto: Shutterstock/Pixabay
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Müsste sich Tirol ausschließlich mit erneuerbarer Energie aus Wasser, Sonne und Holz versorgen, wären die Ressourcen rein rechnerisch heute, am 3. Juli, aufgebraucht.

TIROL. Die Energiewende in Tirol schreitet voran. Waren es 2023 noch 173 Tage, könnte sich Tirol dieses Jahr rein rechnerisch an 184 von 365 Tagen im Jahr mit heimischer, erneuerbarer Energie versorgen. Damit liegt der Anteil an erneuerbarer Energieerzeugung bei knapp über 50 Prozent. Tirol liegt somit auch über dem österreichweiten Schnitt von 123 Tagen.
In einer Presseaussendung bekräftigt Energiereferent LHStv. Josef Geisler: „Die Hälfte des Weges in eine erneuerbare Energiezukunft ist geschafft. Bis zum Jahr 2050 wollen wir aber 100 Prozent der in Tirol benötigten Energie aus heimischen, erneuerbaren Ressourcen erzeugen und uns so unabhängig von Öl und Gas machen. Dazu bedarf es noch einiger Anstrengungen“.

Josef Geisler, LHStv und Energiereferent | Foto: Land Tirol/Die Fotografen
  • Josef Geisler, LHStv und Energiereferent
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Veränderungen und Neubewertungen im Energiesektor

In den letzten drei Jahren haben Corona, der Krieg in der Ukraine und technologische Fortschritte den Energiesektor stark verändert und eine Neubewertung des Pfads in die Energieunabhängigkeit notwendig gemacht. Ein Konsortium unter der Leitung der Energieagentur Tirol hat deshalb das Zielszenario von 2021 überarbeitet. Die aktualisierte Studie bestätigt, dass Energieautonomie bis 2050 weiterhin machbar ist, jedoch größere Anstrengungen erfordert. Zwei Drittel des Strombedarfs sollen aus Wasserkraft und ein Drittel aus Photovoltaik kommen. In der Wärmversorgung sind Wärmepumpen, Biomasse und Fernwärme zentral.

Anpassungen und Fortschritte

Die neue Studie berücksichtigt erstmals den Mehrbedarf an Energie für Batteriespeicher, Pumpspeicherkraftwerke und Power-to-Gas-Anlagen. Um das volle Potential ausschöpfen zu können, seien diese notwendig, so Rupert Ebenbichler, Geschäftsführer der Energieagentur Tirol. Die zusätzlich notwendige Energie erhofft man sich vorallem aus Photovoltaik. Technologischer Fortschritt hat den Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen bei gleichbleibendem Flächenbedarf erheblich verbessert.

Anpassungen wurden auch beim Thema Einsparungspotenzial bei Gebäuden vorgenommen. Dadurch, dass die angenommene Sanierungstiefe trotz massiver Unterstützung der öffentlichen Hand nicht erreicht werden konnte, wurde das Einsparungspotenzial von 37 auf 30 Prozent korrigiert.

Das Einsparungspotenzial in der Mobilität hingegen ist mit 6 Prozent annähernd gleichgeblieben. Hier ändern sich lediglich die eingesetzten Energieträger. Ging man vor wenigen Jahren noch davon aus, dass 2050 etwa 70 Prozent des Schwerverkehrs mit Wasserstoff betrieben wird, geht man in der aktualisierten Studie von lediglich 30 Prozent aus.

Ausbau erneuerbarer Energien und langfristige Ziele

Wegen der geringeren Einsparungspotenziale und der Notwendigkeit zur Energiespeicherung muss der Ausbau erneuerbarer Energien verstärkt werden. Bis 2050 muss die Energieproduktion um rund 81 Prozent steigen. Während das Ausbauziel für Wasserkraft gleich bleibt, erhöht sich das für Photovoltaik um 16 Prozent und für Windkraft um über 60 Prozent gegenüber der Vorgängerstudie. Zusätzliche Steigerungen sind bei Biogas, Biomasse und Umweltwärme geplant. Die Studie betont die Notwendigkeit regelmäßiger Aktualisierungen und hält an den Zielen fest: Energie sparen, Effizienz steigern, fossile Brennstoffe vermeiden und heimische Energieträger optimal nutzen.
„Die vorliegende Studie zur Erreichung der Energieautonomie zeigt uns, wo die Reise hingeht. Das gesamte Energiesystem ist im Fluss, die Technologie entwickelt sich weiter. Deshalb werden wir in regelmäßigen Abständen Aktualisierungen vornehmen. Nichts ändern wird sich an den grundsätzlichen Zielen. Diese lauten: Energie sparen, Energieeffizienz steigern, aus Öl, Gas und Kohle aussteigen und alle verfügbaren heimischen Energieträger bestmöglich nutzen“, fasst LHStv. Josef Geisler zusammen.

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