Tirols Bauwirtschaft schlägt Alarm
"Ein explodierender Dampfkessel am Wohnungsmarkt"

Matthias Grosse und Alexander Bosak, Exploreal, Philipp Reisinger, Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder WK Tirol, Michael Kugler, Berufsgruppensprecher der Bauträger der Tiroler Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder
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Die gewerblichen Bauträger schlagen Alarm: Die Wohnungssituation in Tirol bleibt prekär und auch in Zukunft wird es – wenn die Bautätigkeit weiter rückläufig ist – zur weiteren Steigerung der Wohnungspreise kommen. Eine Studie der Exploreal verdeutlicht dies eindrucksvoll.

TIROL. "Der Bauboom ist gebremst, gleichzeitig steigt die Zahl der Haushalte, diese Tatsache wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken",  schlägt Philipp Reisinger, Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Tirol Alarm. Wurden in Tirol 2022 noch 3.200 Wohneinheiten durch gewerbliche Bauträger fertiggestellt, so werden heuer nur mehr 2.800, 2024 nur noch 2.200 Einheiten gebaut werden.

"Diese abnehmende Produktion könnte in Tirol in der näheren Zukunft zu einer Verknappung von Wohnraum kommen",

sagt Alexander Bosak  von Exploreal, "weil die Prognose der Haushaltsentwicklung über der der Neubauwohnungsproduktion liegen wird."
Und in Tirol wird der Bedarf zusätzlich durch den Tourismus und die Universitäten angeheizt. "Doch dieser ist unabdingbar für Tirols Wirtschaft, wenn aber die Politik nicht rasch regiert, erwarte ich einen explodierender Dampfkessel am Wohnungsmarkt", so Michael Kugler, Berufsgruppensprecher der Bauträger in der WK Tirol.

Kosten und Größe

Der Preis für eine Bauträgerwohnung liegt in Tirol derzeit bei rund 470.000 Euro für 72 Quadratmeter, in Innsbruck gar bei 570.000 Euro für 53 Quadratmeter. Gegenüber 2021 bedeutet das eine Preissteigerung in Tirol von etwa 20 Prozent. Und: 59 Prozent der in Innsbruck gebauten Wohnungen sind 1-2-Zimmerwohnungen, in Tirol 41 Prozent. Ein Neubauprojekt in Tirol umfasst im Durchschnitt 19 Wohneinheiten, in Innsbruck 36.  Die meistenWohnungen werden in Innsbruck gebaut, gefolgt von Innsbruck-Land und Kufstein. 

Forderungen an die Politik

Kugler fordert von der Politik eine faktenbasierende Diskussion mit den Bauträgern, eine Parteistellung für Grundstückseigentümer nach Ablehnung eines Bebauungsplans durch die Gemeinde für eine zweite Instanz, eine Erweiterung der Baumöglichkeiten in die Höhe sowie die Fördertöpfe zu öffnen. "Seit 30 Jahren beträgt das Fördervolumen in Österreich etwa zwei Mrd. Euro, hier muss rasch eine drastischer Erhöhung erfolgen, um jungen Familien den Eigentumserwerb zu ermöglichen", so Kugler. 

Studie Exploreal

In Tirol wurden 431 Projekte mit 8.200 Wohneinheiten ausgewertet die in den Jahren 2021 bis 2023 gebaut wurden. Die Bauträgerdatenbank Exploreal wurde 2018 gegründet.   

Über das neue Tiroler Wohnbaubuch lest ihr hier:

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