GPA Tirol
Handelsbranche: Belastend und nicht familienfreundlich?
TIROL. Eine aktuelle Studie der Forba beschäftigte sich mit den Belastungen und Herausforderungen für Handelsangestellte. Das Ergebnis bestätigt die Wahrnehmungen der Gewerkschaft GPA als Interessenvertretung: Die Öffnungszeiten in der frauendominierten Branche werden als belastend und nicht familienfreundlich empfunden.
Belastende Arbeitszeiten
Die Ergebnisse der Studie bestätigen bereits vermutete Annahmen. Als besonders belastend werden die Arbeitszeiten von 19 oder gar 20 Uhr und das Arbeiten an Feiertagen empfunden. Der Frauenanteil in dieser Branche liegt bei rund 70%, das macht die Thematik umso heikler. Der Wunsch nach einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist damit nochmal höher, weiß auch Lisi Braun, Wirtschaftsbereichsvorsitzende der Gewerkschaft GPA Tirol.
Eine aktuelle Belastung stellt zudem das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes dar, vor allem bei körperlich schwerer Tätigkeit wie dem Einräumen von Waren.
Lieber besseres als Einkommen statt klatschen
In der Pandemie wurden die Beschäftigen der Branche noch als "SystemheldInnen" mit Applaus vom Balkon gewürdigt, jetzt wäre es an der Zeit, diese Würdigung auch mit einem entsprechend besserem Einkommen zu signalisieren, so Süleymann Kilic, stv. Wirtschaftsbereichsvorsitzender des Handels in der Gewerkschaft GPA Tirol und selbst Betriebsrat in einer großen Lebensmittelhandelskette.
"Die Studie unterstreicht, dass das Erwerbseinkommen häufig keine ausreichende Basis für ein finanziell eigenständiges Leben liefert. [...]Auch die Teilzeitarbeit resultiert oft aus einem Mangel an Alternativen“,
so Kilic.
Harald Schweighofer, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Tirol ergänzt dazu:
„12% der Frauen und 7% der Männer würden [...] gerne ihr Beschäftigungsausmaß aufstocken."
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