Planungssicherheit wichtig – mit Umfrage
Tirol ist für die Sommersaison gerüstet

Politik und Branchenvertreter blicken positiv auf die Sommersaison (v.l.): Florian Phleps (Geschäftsführer Tirol Werbung), Hubert Siller (Leiter MCI Tourismus), Landeshauptmann Günther Platter, Mario Gerber (Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft WK Tirol) und Martina Entner (Vizepräsidentin der WK Tirol) | Foto: © Tirol Werbung / Gerhard Berger
  • Politik und Branchenvertreter blicken positiv auf die Sommersaison (v.l.): Florian Phleps (Geschäftsführer Tirol Werbung), Hubert Siller (Leiter MCI Tourismus), Landeshauptmann Günther Platter, Mario Gerber (Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft WK Tirol) und Martina Entner (Vizepräsidentin der WK Tirol)
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Tirol ist für die kommende Sommersaison gerüstet, sagen Tirols Touristiker und die Politik. Und die Anfragen aus dem In- und Ausland stimmen durchaus optimistisch. Was braucht es aber in erster Linie: Planungssicherheit.

TIROL. „Danke an alle, die im Tourismus den Mut nicht verloren haben.“ LH Günther Platter sieht die kommende Sommersaison vorsichtig optimistisch. „Der Tourismus ist eine der großen Lebensadern Tirols und für die Öffnung braucht es einen klaren Zeitplan. Der Sommer 2020 war überraschend positiv, wir konnten die Gäste überzeugen, dass in Tirol auch in Zeiten der Pandemie, ein gesunder Urlaub möglich ist“, so Platter.
Tirol sei jedenfalls wieder gerüstet für die Saison und Platter nannte 5 Punkte für eine sichere kommende Sommersaison:
Das flächendeckendes, ortsnahes Testen, Hygienemaßnahmen, die Registrierung des Gastes sowie Covidschulungen für Tourismusmitarbeiter mit Zertifikat. Auch werde das Impfen weiter forciert. „Impfen wirkt, das zeigt der Bezirk Schwaz“, sagt Platter.
Auch sei die Nachfrage und die Sehnsucht nach Tirol ungebrochen hoch, ebenso wie das stabile positive Image Tirols. „

Das ist ein Auftrag für Tirol. Wir werden unser Versprechen einhalten, dass unseren Gästen ein sicherer und gesunder Urlaub angeboten werden kann“

, erklärt der Landeshauptmann. Und: „Tirols Tourismus braucht sich nicht neu zu erfinden, er ist sehr erfolgreich, aber es braucht eine Adaptierung.“ Die neue Tiroler Tourismusstrategie wird im Juni präsentiert.

Kann die Sommersaison in Tirol erfolgreich sein?

Positive Stimmung in Tirol

Eine positive Stimmung zeigt sich bei einem Rundruf bei den Tiroler Tourismusverbänden. „Die Anfragen sind sehr zahlreich. Auch Tirol ist für den Markt Österreich, aber auch für den heimischen Markt sehr gut nachgefragt“, erklärt Florian Phleps, Geschäftsführer der Tirol Werbung.
Die Tirol Werbung wird heuer auf zwei Ebenen werben. Einerseits für Kommunikation zu An- und Abreise etc. und sichere Gastfreundschaft.
Andererseits mit einem angepasstes Tourismusmarketing. „Die Reiseplanung der Menschen hat sich verändert, hier müssen wir rasch reagieren. Die Werbekampagne zielt hauptsächlich in Österreich und den Nachbarländern ab und ist kombiniert mit Kulinarik in Tirol. Tirol steht noch immer für aktive Sehnsuchtsmomente“, sagt Phleps.

Hotellerie brauch Planungssicherheit

Martina Entner, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Tirol und Hoteliere bestätigt die Forderung Platters: „Nur mit konkreten Öffnungsdaten ist es möglich, aufzusperren. Denn die Betriebe müssen von Null hochgefahren werden. Es darf kein Auf- und Zusperren geben, das wäre fatal. Wir haben bereits im Sommer 2020 bewiesen, dass die Maßnahme die richtigen sind.“
Entner bestätigt, dass Anfragen und Vorreservierungen vorhanden sind. „Aber Buchungen gibt es noch wenige, es muss zurzeit einfach flexibel stornierbar sein, was die Planung erschwert. Aber eine Tiroler Sommersaison funktioniert nur, wenn innereuropäisch die Reisefreiheit möglich ist. Sonst ist eine Tiroler Tourismussaison sehr schwierig."
Platter bestätigte, dass der grüne Pass ist sowohl in Deutschland als auch in Italien in Diskussion ist und in enger Abstimmung mit den europäischen Ländern kommen soll.

Mitarbeiter als Herausforderung

Mario Gerber, Spartenobmann Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der WK Tirol sieht die breite Hilfestellung für Betriebe vom Land und Bund als enorm wichtig, auch die Kurzarbeit für das Überleben. „Wir sind soweit, dass wir die Betriebe und die Mitarbeiter für die Saison sicher vorbereiten können. Die Mitarbeiter sind die Säulen der Betriebe, aber viele sind durch die lange Schließzeit abgewandert, das werde die große Herausforderung. Die Betriebe aufzusperren ist die einzige Maßnahme, die Mitarbeiter in den Betrieben zu halten“, erklärt Gerber.
Hubert Siller, der Leiter des MCI Tourismus Experten rechnet mit einer raschen Nachfrageerholung, insbesondere im Vergleich zu anderen Urlaubsformen.

„Grundlegend für alle Szenarien ist naturgemäß die Entwicklung der Gesundheitssituation. Was Tirol jedenfalls entgegenkommt, ist die gewachsene Bedeutung von Werten wie Freiheit, wie Familie, wie Gesundheit“,

 so Siller. Gerade im Bereich der aktiven Erholung in alpiner Natur biete Tirol die perfekten Voraussetzungen. Die geschickte Verknüpfung von regionalen Besonderheiten und naturnahen Urlaubsangeboten werde zur Erfolgsformel. Tirol habe hier ein enormes Potential, betont Siller.

FPÖ: Dauerlamento nicht ernst nehmen

„An die Wand gefahren“ so äußert sich der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann LA Markus Abwerzger zu den heutigen Aussagen von ÖVP-LH Günther Platter, der sich Öffnungsschritte aus dem Dauerlockdown wünscht. „LH Platters Dauerlamento bezüglich Öffnungen ist nicht mehr ernst zu nehmen, denn ÖVP und Grüne haben Österreich an die Wand gefahren.“ Der FPÖ-Obmann fordert nicht nur Öffnung der Gastronomie und Hotellerie, sondern auch von Sportanlagen wie Hallen- und Schwimmbäder. „Vorarlberg beweist wie es geht, das kann Tirol auch, daher muss LH Platter endlich tätig werden, und nicht nur Ankündigungen und Vertröstungen der Bevölkerung und den Wirtschaftstreibenden mitteilen.“

Dornauer: Klare Öffnungspläne

Jetzt müssen klare Öffnungspläne vorgelegt werden, die jedem Menschen in unserem Land wieder eine Perspektive geben und die verlässlich eingehalten werden - alles andere ist inakzeptabel“, so SPÖ-Chef Georg Dornauer, der insbesondere im Bereich der Gastronomie, der Schulen und der Kultur weitestgehende Lockerungen einfordert.
Aus Tiroler Sicht sieht Dornauer dabei Platter in der Pflicht, sich vor allem auch für die heimischen Betriebe und die Gastronomie stark zu machen und konsequente Öffnungsschritte beim Bundeskanzler einzumahnen. „Platters Job als Landeshauptmann ist es, sich für die Menschen und Betriebe in Tirol einzusetzen. In Vorarlberg sind die Lokale mittlerweile seit über einem Monat wieder geöffnet. Dort kann die Gastronomie bereits aufatmen - auch weil sich der Vorarlberger Landeshauptmann in Wien durchgesetzt hat. In Tirol warten wir darauf vergeblich.“

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