Umfrageergebnis
TirolerInnen zahlen nach wie vor am liebsten bar

- Im Jahr 2021 startete eine Supermarktkette in Tirol in ein paar Filialen den Versuch der ausschließlich bargeldlosen Bezahlung. Das rief Kritiker und Konsumentenschützer auf den Plan.
- Foto: pixabay/moritz320 / Symbolbild
- hochgeladen von Sabine Knienieder
Im Oktober 2021 startete eine Supermarktkette in Tirol in ein paar Filialen den Versuch der ausschließlich bargeldlosen Bezahlung. Das rief Kritiker und Konsumentenschützer auf den Plan. Wir wollten daher von euch wissen, wie ihr an der Kassa für gewöhnlich bezahlt.
TIROL (skn). Eine Tiroler Lebensmittelkette sorgte für Aufregung, als sie in einigen Filialen die Bezahlung mit Bargeld abschaffte. Was eigentlich ein Vorteil für Kunden sein sollte, rief zahlreiche Kritiker auf den Plan. Gleichzeitig wird es aber jenen Menschen, die gerne ausschließlich mit Karte zahlen wollen, das Leben schwer gemacht.
Ergebnis unserer Umfrage der Woche zum bargeldlosen Bezahlen
Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche*:
Insgesamt haben 605 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche zum Thema bargeldlosen Bezahlen teilgenommen. Wir wollten von euch wissen, wie ihr am liebsten bezahlt – mit Karte oder mit Bargeld.
- 254 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlen immer mit Bargeld
- 127 Leserinnen und Leser zahlen immer mit Debit- oder Kreditkarte
- 224 Leserinnen und Leser zahlen kleinere Beträge in bar und größere mit der Karte
Bei unserer Umfrage der Woche zur Zahlung mit Karte oder Bargeld haben insgesamt 605 Leserinnen und Leser teilgenommen. 42 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass sie so gut wie immer in bar bezahlen. 21 Prozent zahlen im Normalfall mit der Karte. 37 Prozent zahlen kleine Beträge in bar und größere mit der Debit- oder Kreditkarte.
Im Jahr 2022 erschien eine Studie im Auftrag der Erste Bank. Diese zeigte, dass 46 Prozent der Befragten vorwiegend mit Bargeld zahlen. 15 Prozent verwenden Karte und Bargeld in etwa gleich häufig verwenden. Bei 39 Prozent der Befragten überwiegt die Bezahlung mittels Karte. Nur zwei Prozent der Befragten zahlt nur mit der Karte.
Bargeldlos bezahlen im Supermarkt
Im Oktober 2021 startet die Lebensmittelkette MPreis in einigen Filialen das Projekt der bargeldlosen Bezahlung. In diesen Filialen konnte man nur mehr mit Bankomatkarte, Smartphone oder Smartwatch bezahlen. Ein Schild beim Eingang "Keine Bargeldzahlung möglich" wies darauf hin. MPreis wollte mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle als erster bargeldloser Lebensmittelhändler Österreichs einnehmen.
Kritik am bargeldlosen Bezahlen
Allerdings riefen die bargeldlosen Filialen auch Kritiker auf den Plan: Diese kritisieren, dass dadurch minderjährige Schüler, ältere Menschen, aber auch Menschen ohne Bankkonto oder die Kartenzahlung ablehnen, benachteiligt werden. Der Lebensmittelhändler selbst argumentiert damit, dass dieses bargeldlose Bezahlen für die KundInnen ein Vorteil wäre: weniger Wartezeit an den Kassen, kein lästiges Herumkramen im Geldbörserl mehr und vor allem keine Fehler beim Wechselgeld. Das Unternehmen selbst hätte auch einen Vorteil, da es sich den Aufwand beim Zählen, Anliefern und Abholen von Wechselgeld erspare. Daraufhin hatte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) auf Veranlassung der Arbeiterkammer Tirol (AK Tirol) ein Abmahnverfahren eingeleitet. Der Lebensmittelhändler hat daraufhin eingelenkt und nun ist in allen Filialen die Zahlung mit Bargeld wieder möglich.
ÖsterreicherInnen zahlen gerne bar
Vor allem bei Transaktionen bis 50 Euro gilt Bargeld nach wie vor als sehr beliebtes Zahlungsmittel in Österreich, auch wenn sich das Bezahlverhalten durch Corona verändert hat. Gerade bei sehr kleinen Dienstleistern ist die Barzahlung noch üblich, meist kann gar nicht mit Bankomatkarte bezahlt werden. Ein Argument für die Barzahlung ist dabei auch die Sicherheit und die Geschwindigkeit: Bargeld ist frei von Hackerangriffen oder Phishing-Versuchen. Gleichzeitig muss man sich keine Pincodes oder Passwörter merken. Außerdem fallen für den Händler Kosten an, wenn er ein Kartenlesegerät für Bankomat- oder Kreditkarte verwendet. Diese werden wohl oder übel an den Kunden weiter gegeben.

- In Österreich gibt es pro 1.000 Einwohner nur 15 Bezahlterminals. Somit liegt Österreich nur knapp vor den beiden Schlusslichtern Slowenien und Deutschland.
- Foto: PSA Payment Services Austria GmbH /Symbolbild
- hochgeladen von Adrian Langer
Studie zur Zahlungsmethode
Die Studie der Erste Bank aus dem Jahr 2022 zeigte nicht nur, dass viele Menschen in Tirol nach wie vor bar bezahlen. Sie zeigt auch, welche Personen was bevorzugen. So zahlen ältere Menschen lieber mit Bargeld, während die Jüngeren immer häufiger mit der Karte bezahlen. Aber nicht nur das Alter sondern auch der Bildungsgrad spielen eine Rolle bei der Zahlungsart. Ältere Menschen mit einem geringeren Bildungsniveau in eher kleineren oder mittleren Orten zahlen vorwiegend bar. Im Gegenzug besitzen die Kartenzahler meist einen höheren Bildungsabschluss (Matura oder Hochschulabschluss), lebt in größeren Städten und verfügt über ein höheres Einkommen. Interessant jedoch ist, dass gerade die Gruppe der 16 bis 29-Jährigen häufig noch zu den Bargeldzahlern zählen. Allerdings gleicht sich die Menge der Bargeldzahlenden und die der Kartenzahlenden immer mehr an.
Österreich beinahe Schlusslicht bei Bezahlterminals
In Österreich gibt es pro 1.000 Einwohner nur 15 Bezahlterminals. Somit liegt Österreich nur knapp vor den beiden Schlusslichtern Slowenien und Deutschland. Hier gibt es nur 12 Terminals pro 1.000 Einwohner. Dies geht aus einer Erhebung von Global Payments vom Oktober 2022 hervor. Am einfachsten mit der Karte bezahlen kann man in den Urlaubsländern Griechenland (72 Terminals pro 1.000 Einwohner) und Spanien (46 Terminals pro 1.000 Einwohner).
*Die Umfrage ist nicht repräsentativ
Aktuelle Umfrage
Hier geht es zu den älteren Umfragen und den Umfrage-Ergebnissen


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