Landwirtschaft
Zum Welternährungstag – Agrarflächen wertschätzen
TIROL. Der Welternährungstag am 16. Oktober veranlasst LK-Präsident Hechenberg dazu, an den hohen Stellenwert der landwirtschaftlichen Produktion zu erinnern. Der Wert der Agrarflächen wurde uns vor allem durch die Coroankrise vor Augen geführt, in der klar wurde, dass man sich auf Importe nur bedingt verlassen kann.
Blick auf die Versorgungsbilanz
Den Welternährungstag nimmt LK-Präsident Hechenberger zum Anlass um auf die Versorgungsbilanz von tierischen und pflanzlichen Erzeugnissen aufmerksam zu machen. Dazu zieht er die Zahlen von Statistik Austria heran. Laut diesen liegt der Selbstversorgungsgrad bei Fleisch in Österreich bei 109 % und somit ist die Erzeugung leicht höher als der Verbrauch. Bei der Konsummilch schaut es mit 170 % deutlich besser aus, wobei hier die verarbeiteten Produkte (Rahm 92 %, Butter 69 % und Käse 113 %) nicht eingerechnet sind. Mit Eiern kann die heimische Bevölkerung zu 86 % versorgt werden.
Die pflanzlichen Produkte schneiden jedoch nicht gut ab: Der Grad der Eigenversorgung erreicht bei Wein 108 %, bei Getreide 87 %, bei Kartoffeln 83 %, bei Obst 59 %, bei Gemüse 54 %, bei Ölsaaten 48 % und bei pflanzlichen Ölen gar nur 28 %. Und dabei wird bei diesen zahlen der Verbrauch durch den Tourismus noch nicht berücksichtigt.
Entwurf zur Biodiversitätsstrategie 2030+
Aus diesen Zahlen entnimmt Hechenberger eindeutig: die Agrarflächen in Österreich reichen nicht aus, um die Bevölkerung ohne Importe zu ernähren. Mit diesem Hintergedanken, erscheint es auch nicht verwunderlich, dass die Agrarbranche den Entwurf von Umweltministerin Gewessler zur Biodiversitätsstrategie 2030+ mit Entsetzen aufnahm. Der Entwurf sieht nämlich vor, dass jeder Betrieb mindestens 10 % seiner landwirtschaftlichen Fläche für Landschaftselemente wie Pufferzonen, Brachflächen, Hecken, Einzelbäume, Trockenmauern oder Teiche zur Verfügung stellen muss. Ebenso soll der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmittel um 50% reduziert werden, sowie Düngereinsatz um 20%.
"Eine Stilllegung von Flächen bedeutet, dass die Nutzung anderer Flächen intensiviert werden muss oder künftig noch mehr Lebensmittel aus dem Ausland importiert werden“,
argumentiert LK-Präsident Josef Hechenberger.
Außerdem müsse man sich fragen, wie man bei einer Reduktion der Düngung die Bodenfruchtbarkeit aufrechterhalten will.
Für Hechenberger ist der Entwurf unrealistisch und sollte überarbeitet werden, so dass es am Ende "wirklich nachhaltige Vorschläge" gibt.
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