Prozess
267.500 Euro von Putzhilfe geliehen

In mehreren Raten habe das Opfer dem Angeklagten insgesamt 57.500 Euro in bar gegeben.  | Foto: Probst
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  • In mehreren Raten habe das Opfer dem Angeklagten insgesamt 57.500 Euro in bar gegeben.
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Im Zentrum eines Prozesses am Landesgericht St. Pölten steht der Vorwurf eines Paares, seinem „besten Freund“ 267.500 Euro geliehen zu haben. Der 53-Jährige aus dem Bezirk Tulln bestreitet dies und macht darüber hinaus von seinem Recht zu schweigen Gebrauch.

BEZIRK TULLN (ip). Staatsanwalt Patrick Hinterleitner spricht von schwerem gewerbsmäßigen Betrug, benötigt nun aber noch Unterlagen, aus denen hervorgeht, dass die mutmaßlich Geschädigten zuvor über derartige Geldbeträge verfügt haben. Verteidiger Maximilian Fouchs betonte in seinem Eingangsplädoyer, dass es keinerlei schriftliche Belege für das Darlehen gebe und meinte zum Motiv des Paares:

„Es gibt dazu sicher eine Geschichte, wir werden sie aber nie erfahren.“

Akribisch befragte Richter Andreas Beneder zunächst die Frau, die angab, sich mit Putzarbeiten etwas zu ihrer Pension dazu zu verdienen und über einen Bekannte den Beschuldigten kennen gelernt zu haben. In der Folge habe sie seine tip-top eingerichtete Wohnung geputzt. Es habe sich eine enge Freundschaft entwickelt und sowohl sie selbst, als auch ihr Lebensgefährte sei von dem weltmännischen, redegewandten und anscheinend finanziell gut situierten Mann begeistert gewesen. Er habe allerdings ihnen gegenüber einen anderen Vornamen benutzt.

"Brauchen uns keine Sorgen machen"

Sie hätten ihm voll vertraut und geglaubt, als er ihnen 2018 von einem Problem erzählte, wonach seine Konten vorübergehend gesperrt worden seien. Von seiner Großmutter habe er Grundstücke geerbt, diese verkauft, jedoch steuerlich nicht korrekt abgerechnet. Stück für Stück müsse er nun entsprechende Summen an das Finanzamt abführen, um wieder Zugriff auf seine Konten zu bekommen. Er zahle ihnen selbstverständlich alles zurück und noch einiges drauf. „Ich brauche mir nie mehr Sorgen zu machen, er wird sein ganzes Leben für uns sorgen!“, habe er sie immer wieder vertröstet.
In mehreren Raten habe sie ihm insgesamt 57.500 Euro in bar gegeben, Geld, das sie noch aus ihrer ersten Ehe gespart hatte. Sie habe auch den Bausparer aufgelöst.

„Dann war ich pleite!“

Ihr Lebensgefährte, der aus einem Hausverkauf 210.000 Euro in einem Tresor seiner Mutter verwahrt hatte, habe dem Angeklagten den gesamten Betrag geliehen. Auf die Frage des Richters nach der Aufbewahrung im Tresor, meinte der Zeuge: „Ich wollte einmal in meinem Leben so viel Geld in der Hand haben!“
Dokumentiert habe die Frau einzelne Beträge auf einem Kuvert, teilweise habe sie auch Notizen auf ihrem Kalender, für den sich bis jetzt noch niemand interessiert habe, der als Beweismittel in der fortgesetzten Verhandlung jedoch vorgelegt werde.

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