Bezirk Tulln
Da die Getreidepreise steigen, erwarten uns teurere Eier
Die Teuerungen treffen uns derzeit hart. Der Ukraine-Krieg lässt auch die Getreidepreise in die Höhe schnellen.
BEZIRK.
"Der Preis richtet sich zum einen nach der Verfügbarkeit am Markt, also dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage, und zum anderen nach den Produktionskosten",
verrät uns Bernhard Doppler, Eierproduzent und Inhaber des Dopplerhofs in Staatsdorf.
Getreide ist teurer
Die Russland-Sanktionen und der Krieg in der Ukraine wirken sich nicht nur auf die Sprit-, Öl- und Gaspreise aus. Auch bei den Getreide- und Futtermittelpreisen lässt sich ein klarer Aufwärtstrend erkennen.
"Einstweilen bleiben die Preise wie gehabt. Eine Teuerung bei den Hühnereiern wird jedoch nicht ausbleiben, da die Kosten fürs Futter gestiegen sind",
so Doppler. Für das kommende Osterfest sind heuer noch keine bösen Überraschungen zu erwarten, die Färberei der Eier ist abgeschlossen und alles bereits an Handelshäuser verkauft.
"Der Andrang zu Ostern ist wie immer groß",
freut sich Doppler.
Ukraine als Kornspeicher
Auch Martin Schrall, Eierproduzent und Eigentümer der Schrall GmbH aus Diendorf bestätigt die Teuerungen.
"Die Futtermittelpreise haben sich verdoppelt, bald werden sie das Preisniveau von Bio-Futter erreicht haben",
auch die Gründe dahinter sind für ihn klar.
"Die Ukraine als Kornkammer Europas fällt nun weg, dazu kommt, dass Komponenten im Futter wie bestimmte Mineralstoffe ebenfalls über die Ukraine bezogen wurden. Hierfür müssen nun Alternativen gesucht werden, die jedoch allesamt teurer sind. Neben dem Futter spielen auch die erhöhten Kosten für Energie und Verpackung eine tragende Rolle."
Die momentane Lage ist angespannt. Den Bauern fällt es zunehmend schwerer, kostendeckend zu produzieren.
"Wenn die Kosten nicht mehr gedeckt werden können, kann ich mir vorstellen, dass einige Bauern keine neuen Hühner mehr einstallen werden und stattdessen ihre eingelagerten Futtermittel verkaufen",
erzählt Schrall weiter. Die Alternativen sind ernüchternd.
"Auf regionaler Ebene kann dieser Preisentwicklung kaum entgegengewirkt werden. Hier bedarf es agrarpolitscher Weichenstellungen auf EU-Ebene",
so Herbert Gutscher, Agrarhandelsobmann der WKNÖ.
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