Fuchsräude
"Das ist wie das Coronavirus"
Jägerschaft warnt vor Krankheit und apelliert, Hunde an die Leine zu nehmen.
BEZIRK TULLN / WIENERWALD-NEULENGBACH. "Achtung, es ist Fuchsräude aufgetreten! Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine. Meiden Sie Wegraine, Wiesen und Felder. Fuchsräude ist für den Hund ansteckend", heißt es auf jenen Schildern, die in Grabensee entlang der Großen Tulln aufgestellt wurden.
Eiablage in der Haut
Wie sich die Krankheit äußert, welche Maßnahmen getroffen werden, was die Jägerschaft meint und wie man den Hund retten kann, wenn er infiziert ist – die Bezirksblätter haben nachgefragt.
Grundsätzlich sind die Räude Milben, die sich zur Eiablage Gänge in die Haut bohren. Füchse sind dann nicht mehr zu retten, Hunde jedoch schon.
Sie leiden zwar unter massivem Juckreiz, der auch so stark sein, kann, dass sie sich durch das Kratzen selbst verletzten können. Aber grunsätzlich kann die Räude beim Vierbeiner relativ schnell geheilt werden, wie Veterinärmedizinerin Melanie Hetzer von der Tierklinik in Mitterndorf weiß:
"Eine Behandlung der spinnenähnlichen Tiere ist mit Standardpräparaten wie etwa für Flöhe und Zecken möglich. Dafür gibt es Kautabletten. Und zusätzlich empfehle ich ein Mittel gegen den Juckreiz".
Das war es schon. Trotzdem sollte man sein Tier anleinen, wie die Jägerschaft warnt, denn es ist unnötig seinen Hund in Gefahr zu bringen.
Höhere Dichte, mehr Räude
"Es ist wie beim Corona-Virus", sagt Tullns Bezirksjägermeister Alfred Schwanzer. Wo mehr Füchse sind, ist auch die Räude weiter verbreitet. In der Region hält sich die Milbe jedoch in Grenzen: "Wir haben immer wieder vereinzelt Füchse, die davon befallen waren", so Schwanzer.
Leinenpflicht ist generell ein Thema derzeit: Gerade jetzt, wo sich Jungwild in Feldern und im Wald versteckt, ist es wichtig dies auch entsprechend zu schützen. Hinweise darauf gibt es etwa im Gemeindegebiet von Sieghartskirchen viele, Schilder des NÖ Jagdverbandes verweisen darauf. "Hier wohnen wir – Rehe, Hasen, Fasane, Rebhühner, Wachteln und Lerchen. Hunde würden die Tiere in Stress versetzen, daher sollten Hauptwege benutzt werden, damit die Natur – in dem Fall das (Jung-)Wild eine Chance hat", ersucht die Revierleitung.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.