Wie ist die Situation unserer Wälder

Kompetenz und Idealismus (mit Video)

Die Klimaveränderung und die damit verbundene Trockenheit hat auch starke Auswirkungen auf unsere Wälder.

BEZIRK. Ein Förster hat so einiges zu tun. Man möchte glauben, dass er den ganzen Tag durch die Wälder geht und nach dem Rechten sieht. Im Fall von Roland Jaggler ist das aber leider nicht so. Denn die Arbeit könnte vielfältiger gar nicht sein.
"Leider ist auch sehr viel Schreibtischarbeit damit verbunden", schildert Bezirksförster Roland Jaggler seine Tätigkeit. Für die Bezirksblätter hat er sich aber mal eine Pause vom Schreibtisch in der Bezirkshauptmannschaft in Tulln gegönnt. Die Wälder im Bezirk sind eine Besonderheit, da sich hier verschiedene Waldökosysteme befinden. Eine der größten Auwaldzonen in Mitteleuropa befindet sich im Tullnerfeld. Der nördliche Wagram zählt zu den eher pannonischen Ökosystemen wegen der wenigen Niederschläge. Und da wären wir auch schon beim Problem.

Massive Auswirkungen

Der Klimawandel hat massive Auswirkungen auf die Wälder. "Wir standen kurz davor eine Waldbrandverordnung herauszugeben", erzählt Jaggler. Doch dann kam der Wetterbericht, der viel Regen versprach, was für die trockenen Wälder einen Segen bedeutet. Das Waldbild ändert sich, daran ist nichts zu ändern. Das Eschensterben setzt sich durch einen Pilz weiter fort.

"So schmerzhaft das auch ist",

schildert der Förster. Nun sucht man nach neuen Möglichkeiten, um den Wald klimafitter zu machen. "Da gehört auch viel Kompetenz und Idealismus dazu", so Jaggler. Bäume müssen sich in Zukunft auf wärmere Temperaturen und mehr Trockenheit einstellen. Das bedeutet auch, dass mit Neophyten gearbeitet werden muss, obwohl diese ein Feindbild darstellen. Die Förster betreiben hier einen sehr großen Aufwand, um die Wälder mit veränderten Bedingungen auch für die nächsten Generationen zu erhalten. "Unsere Vorfahren haben da auch für uns mitgedacht", sieht der Bezirksförster das Thema in seiner Verantwortung.