Mit dem SOMA-Bus auf "Lebensmittel-Jagd"
Kisten schleppen, einschlichten und schnell retour ins Geschäft: Karl Korinek tourt mit Lieferwagen durch den Bezirk.
TULLN. Finster ist es draußen, 3, 5 Grad Celsius misst der Thermometer. Kisten werden vom Lager des SOMA-Marktes in der Frauentorgasse in den Lieferwagen geräumt. Lenker Karl Korinek überprüft die Tour-Liste, dann die Fahrtüchtigkeit des Wagens. Als gelernter KFZ-Mechaniker eine Selbstverständlichkeit. Ein Monat lang ist der 60-Jährige für den SOMA Tulln im Einsatz, tourt zu den Lebensmittelhändlern, um Gebäck, Obst und Gemüse sowie Fleischwaren einzuladen. Vom Vortag ist die Ware, die die Märkte kostenlos zur Verfügung stellen, auch bei der Bäckerei Berthold sowie der Konditorei Köstlbauer legt er einen Stopp ein. Schließlich geht's beim SOMA darum, Menschen zu helfen, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind.
Immer freundlich
Akribisch trägt Korinek Daten in das Fahrtenbuch, Punkt 7.20 Uhr wird der Zündschlüssel umgedreht und los geht's. "Einen wunderschönen guten Morgen" wünscht er, sobald er das erste der insgesamt acht Geschäfte der sogenannten Tullner Tour betritt und kommentiert: "Mit der Freundlichkeit macht man halt alles wett".
Raus in die Kälte
Marianne Fritz in der Bäckerei Berthold wartet bereits auf Korinek, Zeit für einen Small Talk gibt es nicht. Schließlich muss die Ware schnell retour ins Geschäft, dort warten bereits Mitarbeiter, um Salat, Obst, Gemüse oder Brot in die Regale zu schlichten. Nächster Stopp: Konditorei Köstlbauer am Hauptplatz – an Tagen, an denen Markt ist, sieht's mit dem Parken schlecht aus – trotzdem, mit Humor und vollem Einsatz marschiert Korinek ins Geschäft. Krapfen und Topfenstrudel werde hier von Maria Schmied und Margit Müller überreicht.
Fleisch und Wurst sind Mangelware
Vom Penny gibt's unter anderem Salat. Fleisch und Wurstwaren sind Mangelware, wie Korinek aus Erfahrung weiß. Daher ist die Freude umso größer, wenn wieder viele Paletten von der Firma Berger geliefert werden: "Letztens war da Schinken drauf – in allen Varianten. Und auch Pasteten", erzählt der gebürtige Wiener, der seit mittlerweile dreißig Jahren in Katzelsdorf wohnt.
131 Kilogramm Lebensmittel geschleppt
Duftende Überraschung beim Lidl: Zwei Kübel mit Tulpen dürfen auch mitgenommen werden. Dann wird hurtig geschlichtet. Eineinhalb Stunden nach der Abfahrt hat Korinek etwa 131 Kilogramm an Waren geschlichtet und getragen. Beim SOMA wird er schon sehnsüchtig von Irene Drnovsky und ihrem Team erwartet.
Jetzt heißt's schlichten
Gemeinsam werden die Lebensmittel nun ausgeladen, verteilt und in die Regale geschlichtet, schließlich öffnet der Laden um 10 Uhr und da muss alles fertig sein. Für Korinek jedoch ist der Tag noch nicht zu Ende. Eine Tour nach Großweikersdorf steht noch auf dem Programm, danach geht's zum Tullner Bauhof. Schließlich müssen Kisten und sonstige Verpackungsmaterialien auch entsprechend entsorgt werden.
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