Mit "Energie" durch den Bezirk Tulln

- Schlüssel- und damit Elektroauto-Übergabe: Sascha Gallhuber (Auto Graf) mit Redaktionsleiterin Karin Zeiler.
- Foto: Zeiler
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Elektromobilität ist die Zukunft – und steckt doch noch in den Kinderschuhen. Ein Testbericht aus erster Hand.
BEZIRK TULLN. Alle Welt spricht darüber: Elektroautos sind die Zukunft. Doch noch sind sie Exoten auf den Straßen. In Niederösterreich waren Ende 2017 genau 4.400 E-Autos zugelassen. Der Anteil der Neuzulassungen betrug im Bezirk Tulln nur 2,3 Prozent. Wir haben die Zukunft des Autofahrens mal auf Herz und Nieren getestet.
"Wie weit komme ich?", "Wo ist der Schaltknauf?", "Ich kann mit den Händen bremsen?" – Die Verwunderung über die Technik im Elektroauto ist groß. Wie so ein Vehikel funktioniert, wo die nächste Tankstelle ist und außerdem und überhaupt – im Rahmen der niederösterreichweiten Bezirksblätter-Serie "Steig ein" wurde Redakteurin Karin Zeiler vom Autohaus Graf in Kirchberg ein Hyundai Ioniq zur Verfügung gestellt.
Fünfzehn Minuten Elektroauto-Einschulung: Schaltknauf gibt's hier nicht, nur Tasten. "Auf "R" drücken und schon bewegt sich das Elektroauto rückwärts, bremsen, auf "D" drücken, lenken und Gas geben. Ja, so leicht fährt sich der Wagen. Und die Bremse? Die kann der rechte Fuß betätigen, aber auch die Hände: "Das ist aber schon was für fortgeschrittene Elektroautofahrer", lacht Verkaufsberater Sascha Gallhuber und erklärt die Paneele auf dem Lenkrad, die auch für die Rekuperation (Anm.: Durch das Bremsen wird bei E-Autos Energie rückgewonnen.) sorgen.
Bis zum Himalaya ...
224 Kilometer Reichweite scheinen auf dem Display auf – das würde bedeuten, dass "frau" von Kirchberg am Wagram bis Gleisdorf, Györ (Ungarn), Gmunden oder Tabor (Tschechien) kommen würde. Und natürlich weiter, doch dann müsste geladen werden. An einer Schnellladestation geht das ruckzuck. Ladekabel anstecken, Pipi-Box aufsuchen, Kaffee und Wasser trinken und schon kann's weitergehen. 39 Elektrotankstellen sind auf e-tankstellen-finder.com im Bezirk Tulln verzeichnet, wobei erst kürzlich in Langenrohr eine hinzugekommen ist – die Bezirksblätter haben berichtet (siehe "Zur Sache").
Gefahr des "Schnurrens"
Im Elektroauto muss man auf das Motorengeräusch verzichten. Und das bedeutet auch, dass man als Lenker auf Fußgänger und Radfahrer besonders Acht geben muss. Denn viele verlassen sich auf das Gehör, etwa auf dem Parkplatz beim Einkauf. "Die spazieren da mitten auf dem Parkplatz, aber nur solange, bis sie im Augenwinkel erkennen, dass ein Fahrzeug hinter ihnen ist und gucken dann ganz erschrocken", so die Redakteurin. Apropos: Die Blicke zieht man mit so einem Auto schon auf sich und manche Sportwagenfahrer sind der Meinung, dass sie nah auffahren müssen. "Dann genügt nur ein Tritt auf's Pedal und der verschwindet im Rückspiegel", lacht Zeiler.
Zur Sache:
39 Elektrotankstellen sind auf e-tankstellen-finder.com im Bezirk Tulln verzichnet, wobei mindestens eine Tankstelle darauf fehlt – nämlich jene, die erst kürzlich in der Gemeinde Langenrohr eröffnet wurde. In welchen Gemeinden bereits welche errichtet wurden? Absdorf, Fels, Grafenwörth, Großriedenthal, Großweikersdorf, Judenau, Kirchberg am Wagram, Langenlebarn, Sitzenberg-Reidlng, Tulln, Zeiselmauer, Zwentendorf.
Ihr Sparpotenzial
Für die Anschaffung eines Elektro-Autos gilt: Je mehr Kilometer Sie fahren, desto eher rentiert es sich. Bei mehr als 20.000 km sparen Sie auf acht Jahre gerechnet mindestens 500 Euro/Jahr. Außerdem gibt es bis zu 6.000 Euro Förderung für E-Auto und Ladestation. Mehr Infos auf www.enu.at
Gewinnfrage #4: Wer ein Elektro-Auto hat, tankt statt Benzin oder Diesel an der Steckdose ...?
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