Katzenjammer am Landesgericht
Prozess wegen brutalem Tritt gegen Samtpfote

- Ein Nachbar hat die Angeklagte beschuldigt, seiner Katze mit einem kräftigen Tritt einen Fangzahn ausgetreten zu haben.
- Foto: Symbolfoto: pixabay.com
- hochgeladen von Karin Zeiler
Angeklagte soll Nachbar-Katze so heftig getreten haben, dass der Fangzahn ausfiel.
BEZIRK TULLN (pa). „Bekennen Sie sich schuldig?“, wollte der St. Pöltner Richter Slawomir Wiaderek von einer 48-jährigen Pensionistin aus dem Bezirk Tulln wissen. „Überhaupt nicht!“, war so ziemlich die kürzeste Antwort der Frau, die der Richter mehrfach auffordern musste, sich in ihren Ausführungen einzubremsen.
Vor Gericht war die wortgewaltige Dame gelandet, nachdem ein Nachbar sie beschuldigt hatte, seiner Katze mit einem kräftigen Tritt einen Fangzahn ausgetreten zu haben. Ihren Andeutungen zu entnehmen war, dass sie mit dem Tierbesitzer schon mehrfach massivere Probleme hatte. So beiläufig erwähnte sie Schläge und dass man seinetwegen von ihrer Pension 500 Euro abgezogen habe, sodass sie nur 415 Euro bekäme.
Nachbar verlangte Schadenersatz
Der Vorfall, der sich am 15. März 2019 im Hausflur ereignet habe, sei völlig harmlos gewesen. Sie habe sich mit jemandem unterhalten und als die Katze kam, habe sie nur in die Hände geklatscht, damit das Tier wieder rausgehe.
„Ich hab sie gar nicht angegriffen, weil ich so eine Katzenallergie hab“,
erklärte die 48-Jährige. Erst drei Tage später sei der Nachbar mit der Rechnung vom Tierarzt gekommen und verlangte Schadenersatz. Der Tierbesitzer war zum Prozess nicht erschienen, laut Angeklagter befinde er sich in Haft. Trotz heftiger Proteste der Pensionistin musste Wiaderek vertagen. „Aber nicht mit mir! Wer zahlt mir denn das?“, meinte die Frau und ergänzte: „Na hoffentlich renn ich ihm da nicht über´n Weg!“
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