Für ein Miteinander
So gelingt Nachbarschaft in der Stadt Tulln

- Sandra Unterlechner (Mitte sitzend) veröffentlicht mit Tullner Autoren einen Geschichtenband mit dem Namen Mosaik Tulln.
- Foto: Richarda Kunzl/FotografieHoch2
- hochgeladen von Victoria Edlinger
Für ein gutes Miteinander in der Umgebung werden einige Initiativen gesetzt, um das zu erzielen.
TULLN. Die hohe Lebensqualität Tullns lebt von dem harmonischen Miteinander der Bürger. Die Stadtgemeinde Tulln hat daher bereits im Jahr 2011 die Aktion „Netzwerk Nachbar“ gestartet.
Bürgermeister Peter Eisenschenk (VP): „Die Initiative „Stadt des Miteinanders“ fördert dieses Anliegen auf verschiedenen Ebenen. Ein sehr wesentlicher Bestandteil sind die „Netzwerk Nachbar"-Grätzlfeste. Dabei unterstützen wir Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung von Festen, die die Gemeinschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl in Straßen, Wohnblöcken und Vierteln bzw. Katastralgemeinden fördern.“ Bis zu 35 Grätzlfeste werden jährlich über die Initiative „Netzwerk Nachbar“ gefördert. Gemeinschaftlich werden hier von Nachbarn Feste organisiert, das gesamte „Grätzl“ eingeladen und auf diesem Weg soziale Kontakte geknüpft oder vertieft.
„Netzwerk Nachbar“-Grätzlfeste
Die Organisation ist einfacher, als man denkt und wird von der Stadtgemeinde mit Rat und Tat unterstützt: · Förderantrag ausfüllen (www.tulln.at, Suchbegriff „Netzwerk Nachbar“)

- Grätzlfest in Tulln.
- Foto: Stadtgemeinde Tulln
- hochgeladen von Victoria Edlinger
Unterstützung für Ihr Projekt bekommen:
- Gestaltung & Druck von Einladungen & Plakaten
- Know-how
- Infrastruktur, z.B. Tische, Bänke, Partyzelte, Stehtische
- Straßen- und Parkplatz-Sperren
- Finanziell: Euro 150,- Kostenerstattung für Grätzlfeste u.ä. (Vorlage von Rechnungen)
Koordinationsstelle für Nachbarschaftskonflikte
Eine gelingende Nachbarschaft beinhaltet auch den eigenverantwortlichen und konstruktiven Umgang mit Nachbarschaftskonflikten. Im Rahmen der „Stadt des Miteinanders“ gibt es daher eine monatliche Sprechstunde für Nachbarschaftskonflikte, um sich bei Themen/Problemen frühzeitig Orientierung zu holen, bevor die Lage eskaliert. Die Sprechstelle wird von Personen besetzt, die über Kompetenz im Konfliktmanagement sowie über geeignetes Rechtswissen verfügen, um die individuelle Lage einschätzen und Empfehlungen für weitere Schritte geben zu können. BürgerInnen können ihr individuelles Problem bzw. ihre Frage schildern und erhalten eine Einschätzung der Lage:
- Handelt es sich um ein Kommunikationsthema zwischen den Nachbarn oder liegen Rechtslagen vor, die Rechtsbeistand oder rechtliche Beratung erfordern?
- Wie könnte der nächste Schritt aussehen?
- Welche Möglichkeiten für einvernehmliche Lösungswege gibt es und wohin kann man sich als Nächstes wenden?
- Welche Ansprechpartner gibt es im Tullner Raum, die zur Konfliktlösung beitragen können?

- Beim Maibaumaufstellen in Tulln.
- Foto: Christian Nowotny
- hochgeladen von Christian Nowotny
Sprechstunde Nachbarschaftskonflikte:
Jeden 2. Donnerstag im Monat, 17:30 – 19 Uhr (ausgenommen Feiertag)
Rathaus Tulln, Beratungsbüro beim Bürgerservice
Anmeldungen erbeten unter Tel. 02272 / 690 111
So funktioniert die "Stadt des Miteinanders"
"Alle Themen und Projekte, die im Rahmen Stadt des Miteinanders umgesetzt werden, orientieren sich an unseren Grundprinzipien – z.B.: Wir richten den Blick nach vorne, hin zu dem, was wir erreichen wollen; Wir stärken Stärken; Wir setzen auf Anziehung statt Überzeugung; Wir denken in Lösungen ... Darüber hinaus bietet unser Anliegen „miteinander leben, voneinander lernen, gemeinsam gestalten“ eine Art Kompass, um zu sehen, ob uns ein Thema oder Projekt im Gestaltungsprozess des Miteinanders hilfreich / nützlich ist", so Stefanine Jirgal, Leiterin der Initiative. In diesem Rahmen können Themen/Projekte umgesetzt werden. So sind bereits vielfältige Dinge entstanden.
Ein Auszug aus dem Angebot:
- Reparaturcafé
- Erzählcafé
- Kleidertausch
- Kreativ-Treff
- Wander-Treff und
- Spiele-Treff
Regelmäßige Treffen
In den letzten Jahren sind viele Tullner aktiv geworden und mittlerweile gibt es Treffen und Gruppen zu vielen unterschiedlichen Themen. Diese unterscheiden sich von z.B. Vereinstätigkeit, weil sie offen und eher informell organisiert sind.

- Anita Emese und Anja Friedl im Reparaturcafé in Tulln.
- Foto: Oskar Benisch
- hochgeladen von Oskar Benisch
"Zusätzlich findet 4 x im Jahr ein Gemeinsam-Gestalten-Treff statt, wo Bürger zusammenkommen, neue Ideen besprechen können, sich austauschen, sich gegenseitig Rat und Tat geben können und Neues entstehen kann. Das Angebot steht allen Tullnern offen", so Jirgal
Wenn ich als Bürger eine Idee habe, an wen kann ich mich wenden?
"Dann kann ich entweder zu einem Gemeinsam-Gestalten-Treff kommen oder direkt eine Mail an hallo@stadtdesmiteinanders.at senden. Darüber hinaus haben wir hier einen Leitfaden zusammengestellt, wie man in Tulln eine Miteinander Aktivität umsetzen kann: www.stadtdesmiteinanders.at/etwas-umsetzen-ein-leitfaden", so Jirgal.
Geschichten Sammelband
Sandra Unterlechner ist Autorin aus Tulln und bringt derzeit einen Geschichtensammel-Band heraus unter dem Namen Mosaik Tulln, der Geschichten von und über Tulln vereint: "Ich habe ähnliche Projekte bereits im Internet verfolgt und fand es als Autorin unglaublich inspirierend zu sehen, wie solche Buchprojekte wachsen. Wie Menschen in einem Thema Verbundenheit finden und diese auch gemeinsam umsetzen. Dabei entstand in mir der Gedanke, dass es sehr spannend wäre, selbst ein Buchprojekt zu leiten. Etwas, das jedem einzelnen Teilnehmer etwas bedeutet und ihm das Gefühl gibt, Teil von etwas ganz Besonderem zu sein", so die Autorin. "Aus diesem Gedanken heraus habe ich einen Aufruf über Facebook gestartet. Daraufhin hat mich Stefanie Jirgal, die Leitung der Initiative Stadt des Miteinanders, kontaktiert und vorgeschlagen, das Projekt im Rahmen dieser Initiative umzusetzen. Es wurden Kosten übernommen, Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und auch Ideen ausgetauscht". Doch: "Natürlich gab und gibt es auch kleinere Stolpersteine – etwa bei Rechten, Anforderungen, Voraussetzungen oder durch Zeitmangel. Aber wir unterstützen einander und finden für jede Hürde gemeinsam eine Lösung".
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