Gewässertest
So rein ist das Wasser der Großen Tulln

Blick auf die Große Tulln zwischen Plankenberg und Siegersdorf. Die Kläranlage befindet sich davor in Markersdorf.  | Foto: Karin Zeiler
  • Blick auf die Große Tulln zwischen Plankenberg und Siegersdorf. Die Kläranlage befindet sich davor in Markersdorf.
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TULLN. "Sauberes Wasser zum besten Preis ist das Ziel", sagt Franz Hössinger, Betriebsleiter der Kläranlage in Markersdorf über die Große Tulln.
Im fünften Teil der Fluss-Serie haben wir aktuelle Messdaten vom Land NÖ erhalten, die zusammengefasst einen großen Gewässergüte-Test ergeben. Aber wir haben auch das Kartenmaterial aus den 70er Jahren angesehen.
Die Große Tulln zeigt einen pH-Wert von 8,2 und spiegelt somit die Qualität des Gewässers als Lebensraum für Fische wider. Zwischen vier und neun sollte er liegen. Wie verschmutzt der Fluss ist, zeigt hingegen Ammonium. Der Grenzwert der Qualitätszielverordnung liegt bei 0,45, 0,03 mg/l ist's bei der Großen Tulln.

Pflanzen brauchen Phosphor

Auch Nitrat ist ein wichtiger Anzeiger für die Gewässergüte – es gelangt vorwiegend durch diffusen Eintrag in die Flüsse, zwischen 2 und 7 mg/l sollte der Wert sein, in der Großen Tulln liegt er bei 2,9 mg/l. Zwischen 20 und 200 µg/l liegt der Grenzwert für Orthophosphat, 42 wurden in der Großen Tulln gemessen. Das gelöste Phosphat kann nur in diesem Zustand von Pflanzen aufgenommen werden – und wie wir noch alle aus dem Schulunterricht wissen, ist Phosphor für alle Lebewesen essenziell und zählt in der Pflanzenernährung zu den wichtigsten Hauptnährstoffen. Durch Austräge aus der Landwirtschaft oder durch gereinigte Abwässer kann es jedoch zu einer unerwünschten Zunahme an Nährstoffen kommen, was dazu führen kann, dass nutzloses und schädliches Pflanzenwachstum vorherrscht. Last but not least ist ein Wert, der die Wassergüte eines Flusses beschreibt, der biologische Sauerstoffbedarf: Er gibt Auskunft über die Qualität der Reinigung der Abwässer, liegt in der Großen Tulln bei 2 und kann grundsätzlich zwischen 1 und 6 liegen.

Aus Blau wurde Grün

Aufgrund der farblichen Markierung in der Gewässergütekarte kann man schnell erkennen, an welchen Stellen die Große Tulln belastet oder verschmutzt ist. Heute liegt vom Ursprung bis Markersdorf die Güteklasse II, also begehrter Lebensraum für viele Tierarten vor.
Dabei spielt die Abwasserreinigung eine zentrale Rolle. In Richtung Tulln wird die II aufgrund vermehrter Industrialisierung nur streckenweise erreicht, aber auch die natürliche Selbstverunreinigung etwa durch Laubfall ist ein Thema. Aussagekräftig für den ökologischen Gewässerzustand ist das Auftreten von Fischen, Algen und wirbellosen Wasserorganismen sowie -pflanzen. Fakt ist, dass die Große Tulln auf der 1970er Karte beim Ursprung noch blau gekennzeichnet war, grün war sie bei der Mündung in die Donau (siehe unten). Da ist jedoch zwischenzeitlich viel Wasser runtergeronnen. 2006 wurde der Ursprung grün, dann grün/gelb gestreift, und bei der Mündung in Tulln gelb markiert.

Hier eine Übersicht der Güteklassen:
Güteklasse I (blau): Meist klares, sauerstoffgesättigtes und nährstoffarmes Wasser;
Güteklasse II (grün): mäßig belastet, gute Sauerstoffversorgung, ertragreiches Fischgewässer; Güteklasse III (gelb): starke organische, sauerstoffzehrende Verschmutzung und starke Trübung. Der Nährstoffgehalt ist hoch. Im Sediment kann es bereits zu Fäulnisprozessen kommen. Mit periodischem Auftreten von Fischsterben ist zu rechnen.

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