So vegan ist Tulln

Als kulinarische Abwechslung empfiehlt Christiane Wegger die in Salzlake eingelegte Jackfrucht. Und auch rote Lippen gibt's vegan. | Foto: Talkner
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TULLN (bt). Menschen die sich für eine vegane Lebensweise entscheiden, also auf den Konsum oder die Nutzung von Tieren und tierischen Produkten verzichten, haben noch immer mit Vorurteilen zu kämpfen, dennoch reißt der Trend nicht ab. Nun steht fest, in unserer Bundeshauptstadt leben Veganer besonders gut : Laut einer Studie von "Happy Cow" liegt Wien auf Platz acht der zehn veganfreundlichsten Städte Europas. Anlass für die Bezirksblätter zu erkunden, wie es Veganern abseits der Metropole, in unserer Bezirkshauptstadt Tulln ergeht.

Sogar Jackfrucht gibt's in Tulln

Ein wahres Mekka für sie ist Christiane Weggers Bio am Platz. "Sicherlich die Hälfte unserer Kunden fallen in den vegetarischen und veganen Bereich", meint die Chefin, die sehrwohl Fleisch und Wurst verkauft, in ihrem Bistro aber nicht verarbeitet. Eines der zwei optionalen Tagesgerichte ist meist vegan: Etwa Leibchen aus Karfiol oder Süßkartoffel oder ein würziges Curry mit Kokosmilch. "Ich möchte, dass sich auch der Veganer gesund ernährt", stellt Wegger klar und ergänzt: "Im konventionellen Handel werden viele vegane Produkte angeboten, die vor Zusatzmitteln strotzen und nicht Bio sind. Ich sehe es nicht so, dass ich ein veganes Produkt haben muss, das ausschaut wie ein Stück Huhn."
Hat sich jemand an Tofu und Seitan abgegessen, empfiehlt Christiane Wegger die Jackfrucht, die in Österreich noch relativ unbekannt ist. "Die Jackfrucht ist in Salzlake eingelegt und ist nicht süß. Die kann ich ganz pikant zubereiten." In ihrer Textur erinnert sie an Huhn, kann also gut für Burger, Geschnetzeltes oder Gulasch verwendet werden.

Keine Tierversuche, keine Farbe aus Läusen

Doch zur völlig veganen Lebensweise gehört nicht nur die Ernährung, auch bei der Kosmetik etwa muss auf Vieles geachtet werden. Keine Tierversuche, keine tierischen Fette, um nur wenige Kriterien zu nennen. "Im Bereich der Lippenstifte wird etwa auch der Farbstoff von Läusen, das Karmin, eingesetzt", weiß Wegger, die in ihrem Bio-Geschäft ein breites Sortiment an Natur-Kosmetik anbietet.
"Was ich nicht habe, brauchen sie nicht", ist auf einer Tafel vor dem Naturladen Stoiber & Weiß zu lesen. Tofu- und Sojaprodukte, rein pflanzliche Aufstriche, Reis-, Hafer- und Mandelmilch, all das bietet auch Andreas Weiß an. "Ein Brot ist sowieso vegan - wenn es ein Richtiges ist und kein Aufbackbrot vom Supermarkt", sagt er. Zu den Lebensmitteln gesellen sich Naturkosmetika und Reinigungsmittel. "Im konventionellen Bereich ist alles drinnen, was verarbeitet werden muss. In unserem Bereich ist es ein reines Seifenprodukt und rein pflanzlich", versichert der Chef, der den veganen oder auch vegetarischen Lebensstil vieler seiner Kunden aber auch durchaus krtisich betrachtet.

Weltladen ist bio, fair und oft vegan

"Menschen die den veganen Lebensstil wählen, wirklich bis zu den Schuhen runter, die haben es bei uns noch nicht ganz so leicht", denkt Peri Peter, Leiterin des Weltladen Tulln. Ganz klar habe Wien hier die Nase vorne, aber etwa auch Krems. Dennoch, der Weltladen erleichert vieles, denn hier gibt es neben manch veganem Kleidungsstück auch vegane Handtaschen, aus Kork und Stoff.
Was allerdings nicht vergessen werden darf, Kleidung ist nicht gleich vegan, wenn sie ohne Pelz oder Leder auskommt. Auch Seide ist ein Tierprodukt: Für ihre Gewinnung werden Raupen in heißem Wasser oder mit Wasserdampf vor dem Schlüpfen getötet. So verhindert man, dass die Kokons von den Raupen zerrissen und die Seidefäden zerstört werden. Auch Knöpfe werden häufig aus tiersichen Materialien hergestellt. Schuhe werden oft mit Kleber hergestellt, die tierliche Bestandteile wie das Milchprotein Kasein enthalten.

Veganer vermisst Falafel

"Suchen muss man schon, aber wenn man nicht zu wählerisch ist oder ein Problem mit Soja oder Gluten hat findet man eigentlich etwas", zieht Pascal Inführ sein Fazit. In den meisten Restaurants Tullns gibt es mindestens ein Gericht für ihn. Der Tullner, der seit sechs Jahren vegan lebt, äußert aber einen bescheidenen Wunsch: "Ich hätte halt gerne vegane Falafel. (=Kichererbsenbällchen) In Tulln sind alle mit Eiern."

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