Pflege- und Betreuungszentrum
"Soko Pflegeanwalt" ermittelt
TULLN. "Ich habe gerade die Pflegeanwaltschaft im Haus", informiert Shajen Prohaska, Leiterin des Pflege- und Betreuungszentrums in Tulln.
Nach Anschuldigungen eines ehemaligen Heimmitarbeiters, der zwei Kollegen vorwirft, demente Bewohner sexuell belästigt und diese falsch behandelt zu haben, wurden umgehend die nötigen Schritte eingeleitet. In einem Gedächtnisprotokoll hat der "Ankläger" während der Sommermonate seine "Sichtungen" niedergeschrieben.
Ergebnis liegt vor
"Abgegeben wurde dies jedoch erst im Oktober, vorher (Anm.: der Mann sollte versetzt werden) gab es diese Vorwürfe gar nicht", so die Heimleiterin. Man sei den Vorwürfen chronologisch und stringent nachgegangen, habe mit Mitarbeitern und auch mit den Bewohnern gesprochen, sich ein Bild auf den Stationen gemacht – und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass "die Vorwürfe haltlos sind", so Prohaska.
Schlüssig & stimmig
Am Montag, 12. November 2018, war die Patienten- und Pflegeanwaltschaft vor Ort, Leiterin Lisa Haderer informierte, dass "wir die Einhaltung der Bewohnerrechte in Langzeitpflegeeinrichtungen überprüfen". Niemand hätte sich im Vorfeld gemeldet, trotzdem nehme man die Vorwürfe ernst. Objektiv könne man Meldungen nachgehen. In Tulln werde "sorgfältig und transparent" gearbeitet, alles sei schlüssig und stimmig. "Auf jede einzelne Anschuldigung wurde geantwortet", so Haderer. Der Mitarbeiter wurde entlassen, zwischenmenschliche Probleme seien der Grund, heißt es aus dem Heim. Betreffend der Vorwürfe gebe es keinen Bedarf, weitere Schritte zu veranlassen. Ob man gerichtliche Schritte gegen den ehemaligen Mitarbeiter einleiten werde, könne aktuell nicht beantwortet werden, nur so viel, dass sich die Mitarbeiter privatrechtliche Schritte vorbehalten, juristische Unterstützung könnten sie sich holen, heißt es vonseiten des Pflege- und Betreuungszentrums.
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