Tulln: Grundwasser verunreinigt

- Das Wasserwerk II bezieht das Grundwasser aus dem Brunnenfeld II und (ab Februar 2015) auch aus dem Brunnenfeld III. Im Wasserwerk wird das ohnehin bereits hochqualitative Wasser zusätzlich gefiltert und anschließend in das Ortsnetz gepumpt – aktuelle sogar bis in den Süden der Stadt.
- Foto: Stadtgemeinde Tulln
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Stadt nimmt Brunnenfeld I vom Netz
TULLN (red). Bei einer Routineuntersuchung des Landes Niederösterreich wurde in einem Hausbrunnen südwestlich Tullns die Überschreitung einiger Grenzwerte für ein Pflanzenschutzmittel im Grundwasser festgestellt. Daraufhin trat der Wassersicherheitsplan der Stadtgemeinde Tulln in Kraft: Vorsorglich wurde das ca. 2 km entfernte Brunnenfeld I im Süden der Stadt vom Netz genommen und die Trinkwasserversorgung des gesamten Gemeindegebietes gänzlich und ohne Einschränkungen vom Brunnenfeld II nördlich der Donau übernommen.
„In anderen Gemeinden könnte so ein Vorfall vielleicht eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung bedeuten. Nicht so in Tulln – dank unserer vorausschauenden Investitionen. Durch das Brunnenfeld II und bald auch durch das neue Brunnenfeld III, die beide nördlich der Donau liegen, ist die qualitative und quantitative Trinkwasserversorgung unserer BürgerInnen jetzt und in den nächsten Jahrzehnten gewährleistet“, so Bürgermeister Peter Eisenschenk zur Situation.
Wassersicherheitsplan setzte Prozess in Gang
Die Meldung der Grenzwert-Überschreitung bedeutet nicht zwangsläufig, dass auch das Grundwasser im Anströmbereich des Brunnenfeldes I davon betroffen ist. Um jedoch keinerlei Risiko für die Trinkwasserversorgung der BürgerInnen einzugehen, setzte sich bei der Stadtgemeinde Tulln sofort ein durch den Wassersicherheitsplan vorgesehener Prozess in Gang: Das Brunnenfeld I wurde vom Netz genommen und die Wasserversorgung des gesamten Stadtgemeindegebietes vom Brunnenfeld II übernommen. Dieses wurde 2002 in Betrieb genommen und bezieht das Wasser aus der Tullner Au nördlich der Donau. Ab Februar wird zusätzlich das Brunnenfeld III, das ebenfalls nördlich der Donau gelegen ist, ans Netz gehen und die Trinkwasserversorgung der Tullner BürgerInnen für die nächsten Generationen sicherstellen.
„Der Betrieb des Brunnenfeldes II, über das derzeit die Versorgung läuft, ist auch bei Hochwasser gesichert. Dem ist so, weil wir vor zwei Jahren im Wasserwerk II in eine Huminstoffaufbereitungsanlage investiert haben“, so Karl Mayr, zuständiger Stadtrat für Wasserwirtschaft.
Proben wurden bereits entnommen
Die Stadtgemeinde Tulln ließ bereits Grundwasser-Proben im Anströmbereich des Wasserwerkes I entnehmen. Die professionelle Analyse dauert üblicherweise 2 Wochen. Abhängig davon wird anschließend über die Wiederaufnahme des Betriebes des Brunnenfeldes I entschieden. „Unabhängig vom Ergebnis dieser Untersuchung machen sich unsere enormen Investitionen in die Trinkwassersicherheit derzeit ganz konkret bezahlt“, so Bürgermeister Eisenschenk.
Weitere Schritte im kontaminierten Gebiet werden eingeleitet
Die sachliche Zuständigkeit für Grundwasser-Kontaminierung liegt bei der Bezirkshauptmannschaft, die gemeinsam mit Sachverständigen des Landes Niederösterreich die Ursache für die festgestellte Grundwasser-Verunreinigung klärt und weitere Maßnahmen setzen wird.
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