Tullner besichtigen Prager Gefängnis
Justizwache-, Polizei- und Bundesheerbeamte auf Besuch im Gefängnis Prag Pankrac
BEZIRK TULLN/PRAG (pa). Nach dem Besuch in der JVA München in Bayern im Vorjahr organisierte Bezirksinspektor Andreas Diemt heuer einen Besuch im Gefängnis Prag Pankrac. Wie schon in München stellten die Teilnehmer in Prag viele Parallelen zu unseren Justizanstalten fest, jedoch auch viele Unterschiede.
Alltag miterleben, Vergleichswerte schaffen
Ein Rundgang im Gefängnis selbst bot zwei interessanten Stunden Einblick in den Alltag auf den unterschiedlichen Abteilungen (gelockerter Vollzug, Sicherheitsabteilung,...). Die Disziplin der Insassen und der vor Ort tätigen Kollegen beeindruckte alle. Besonders erwähnenswert: das Gefängnis verfügt sogar über ein eigenes Krankenhaus (mit Operationssaal) sowie einem eigenen Rettungswagen und einer Hundestaffel mit über 100 Diensthunden.
Organisator Bezirksinspektor Andreas Diemt: "Ein herzliches Dankeschön geht an an Jiri Kawan vom tscheschischen Justizministerium für seine freundliche Unterstützung und die Führung durch das Gefängnis."
Gefängnis mit Geschichte
Interessante historische Einblicke bot den Teilnehmer das Gefängnismuseum.
Im Jahre 1885, unter der Regentschaft Kaiser Franz Joseph I, wurde mit dem Bau des Gefängnisses begonnen und 1889 seiner Bestimmung übergeben.
Das Gefängnis war für diese Zeit sehr modern ausgestattet.
Es gab eine Zentralheizung welche mit Dampf beheizt wurde und die Beleuchtung erfolgte durch Gaslampen. Im Gefängnis gab es Bäder, Lernstuben (die Gefangenen waren verpflichtet, sich weiterzubilden), Vortragssäle, eine Turnhalle, 22 Werkstätten, sechs Ausgangshöfe, eine römisch-katholische und eine evangelische Kapelle sowie ein Gebetshaus für jüdische Inhaftierte. Zu dieser Zeit hatte das Gefängniskrankenhaus 22 Zimmer.
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