Zukunftspark Tulln kurz vor Fertigstellung
Vom ehemaligen Industrieruinen-Areal zur regionalen Erfolgsgeschichte

- Geschäftsführer Franz Wöss freut sich über die Fertigstellung des Zukunftspark Tulln.
- Foto: Pricken
- hochgeladen von Joachim Pricken
Der Zukunftspark+ in Tulln steht kurz vor seiner vollständigen Fertigstellung. Nach Jahren intensiver Bau- und Sanierungsarbeiten ist die Modernisierung sowie Aufstockung des Bürogebäudes und der bestehenden Hallen nun abgeschlossen.
TULLN. Das Areal, auf dem einst die traditionsreiche „Goldmann Druckerei“ stand, präsentiert sich heute als moderner Gewerbe- und Büropark mit zukunftsweisender Infrastruktur.
21 Millionen Euro Investition
Seit dem Ankauf des Geländes im Jahr 2018 wurde kräftig investiert. Insgesamt 21 Millionen Euro flossen in den Standort – davon fünf Millionen Euro in den Erwerb der Liegenschaft und 16 Millionen Euro in Sanierung, Adaptierung und Erneuerung der bestehenden Gebäude. Die 17.000 Quadratmeter Hallenflächen sowie 4.500 Quadratmeter Büroflächen wurden zeitgemäß modernisiert. Ein Großteil der Arbeiten wurde von regionalen Unternehmen durchgeführt – die Wertschöpfung blieb somit größtenteils in der Region. Über 250 neue Arbeitsplätze konnten geschaffen und damit ein erheblicher Teil der durch die Schließung der Druckerei verlorenen Stellen wieder zurückgewonnen werden.
Mut, Know-how und Zusammenarbeit
„Ein Investment in dieser Größenordnung beruht auf viel Vertrauen und Know-how“, betont Geschäftsführer Franz Wöss. Ohne die enge Kooperation mit der Stadtgemeinde Tulln und den zuständigen Behörden wäre das Projekt in dieser Form kaum möglich gewesen. Er verweist zudem auf ähnliche erfolgreiche Projekte der Investorengruppe, etwa die Umwandlung einer ehemaligen Lederfabrik in Linz-Urfahr in einen Gewerbepark.
Gleichzeitig macht Wöss keinen Hehl daraus, dass die Sanierung ein schwieriger Weg war: „Ein Neubau wäre wesentlich einfacher und schneller gewesen, da alle geltenden behördlichen Auflagen – von Brandschutz über Fluchtwege bis hin zu Aufschließungen – auch bei der Sanierung vollumfänglich umgesetzt werden mussten.“
Herausforderungen bei Finanzierung und Energie
Bemerkenswert ist, dass das Projekt ohne öffentliche Förderungen realisiert wurde – finanziert ausschließlich über Banken und Gesellschafter. Die Investoren sahen sich dabei mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert: Lieferkettenprobleme, Corona-Pandemie, drastische Materialpreissteigerungen und komplexe Rahmenbedingungen für die geplante 1.500 kWp Photovoltaikanlage. Vor allem die Einspeisung des überschüssigen Stroms erwies sich als regelrechter „Spießrutenlauf“, da die Energiewirtschaft laut Wöss bislang wenig Interesse an der Abnahme von „grünem Strom“ zeigt.

- Der Zukunftspark+ in Tulln.
- Foto: Werner Harrer
- hochgeladen von Joachim Pricken
80 Prozent ausgelastet – neue Logistikhallen verfügbar
Aktuell liegt die Auslastung des Gewerbeparks bei über 80 Prozent. Allerdings kündigte Hauptmieter Forstinger an, seine Logistikflächen ab Jänner 2026 marktbedingt um mehr als die Hälfte zu reduzieren. Geschäftsführer Wöss reagiert pragmatisch: „Wir unterstützen die Anpassungen und können dadurch zwei voll ausgestattete Logistikhallen neu am Markt anbieten.“
Blick in die Zukunft
Neben den bestehenden Flächen verfügt der Standort über eine unbebaute Grundreserve von 12.000 Quadratmetern mit der Widmung „Industrie“. Damit bleiben für die kommenden Jahre weitere Entwicklungsmöglichkeiten offen.
Mit der Fertigstellung des Zukunftsparks Tulln ist aus einer Industriebrache ein pulsierender Wirtschaftsstandort entstanden – ein Paradebeispiel dafür, wie Mut zum Risiko, regionale Zusammenarbeit und nachhaltige Investitionen eine ganze Region stärken können.
Mehr über den Zukunftspark+ finden Sie unter www.zukunftsparkplus.at
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