Bezirksgericht Tulln
'Wenden Sie sich an das Salzamt'

Die Käuferin solle sich doch an das Salzamt wenden, so der Angeklagte. Sie brachte den Fall zur Anzeige. | Foto: Collage: Ott / pixabay
  • Die Käuferin solle sich doch an das Salzamt wenden, so der Angeklagte. Sie brachte den Fall zur Anzeige.
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  • hochgeladen von Karin Zeiler

Pensionist aus dem Bezirk Tulln musste sich wegen Betrugs am Tullner Bezirksgericht verantworten.

BEZIRK TULLN. Auf der Onlineplattform "willhaben.at" hat ein 76-jähriger Pensionist zwei Schlagbohrmaschinen zum Kauf angeboten. Und dafür interessierte sich Frau M., die kurzerhand am 11. Jänner 33 Euro (inkl. Versand/Verpackung) überwiesen hat. Zehn Tage später kam die Lieferung. Die Überraschung war groß, erstens befand sich eine falsche Maschine im Paket, zweitens funktionierte sie nicht. M. bot dem Pensionisten an, sie zurückzusenden und im Gegenzug ihr Geld zu erhalten. Geendet hat der Kauf letztendlich am Bezirksgericht, wo sich der 76-Jährige wegen Betrugs verantworten musste.

Polizisten beschimpft

Er sei unschuldig, gab der Mann an, der bei der Einvernahme durch die Polizei auf seine schriftliche Sachverhaltsdarstellung verwies. Warum er keine Fragen beantwortet hat, wollte Richter Markus Zellinger wissen. "Mangelnder Intellekt oder Ausbildung der Polizisten – denen kann man ja nicht so eine Wortwahl zumuten", sagt der Angeklagte.
Pensionist B. wollte die beiden Maschinen verwerten, bei den Inseraten hätte er ausdrücklich dazugeschrieben, dass es sich um gebrauchte Maschinen aus privater Verlassenschaft handle. Desweiteren schließe er Rücknahme aus und übernehme weder Gewährleistung oder Funktionsgarantie. "Hat die Maschine funktioniert?", fragt Zellinger. "Ich stecke sie ja nicht an und jage mir 220 Volt durch den Kopf", sagte der Verkäufer vorerst, revidierte die Aussage jedoch und meinte zu einem späteren Zeitpunkt, dass er den Schlagbohrer sowohl eingesteckt, aber damit nicht gebohrt hätte.

Forsche Konversation

Die Käuferin bot B. an, die Ware zu retournieren, im Gegenzug soll er die 33 Euro überweisen. Während die Käuferin immer höflich und geduldig nach der Abwicklung fragte, reagierte der Pensionist eher forsch. M. informierte im weiteren Verlauf den Verkäufer, rechtliche Schritte einzuleiten, der antwortete mit: "Zeigen Sie doch vorerst die korrupten Politiker, die Millionenunterschlager, die Drogen-Händler, Ostblock-Vergewaltiger und importierte Messerstecher in diesem Lande an und warten Sie dann auf meine Erklärung, wenn Sie es allerdings nicht erwarten können, dass ich aus der Ferne und ohne Unterlagen mittels Recherche alles aufklären kann, müssen Sie zum Salzamt".

Fass lief über

Diese Nachricht brachte das Fass zum Überlaufen, die Käuferin erstattete Anzeige. Richter Zellinger blickte in die Vergangenheit des Verkäufers: "Die Vorstrafen sind zwar getilgt, aber es ist nicht so, dass es nie etwas gegeben hätte. Warum werden Sie nicht vorsichtiger?", wollte er wissen, weil der Angeklagte dieses Verhalten schon mehrmals an den Tag gelegt habe. Einer Diversion stimmte der Pensionist zu, der wegen seiner "ausländerfeindlichen Aussagen" ermahnt wurde. Die 33 Euro für den Schlagbohrer soll der Pensionist zurück geben, 400 Euro Geldbuße sei an das Bezirksgericht zu entrichten. "400 Euro?" ist der 76-Jährige erstaunt, woraufhin Richter Markus Zellinger meint: "Herr B., das ist die Konsequenz von strafbaren Handlungen".

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