Wahl 16: Das sind die Helden
Wieder stehen hunderte Wahlbeisitzer im Bezirk "Gewehr bei Fuß". Ein Lokalaugenschein.
BEZIRK TULLN. Wenn am kommenden Sonntag der vierte Anlauf zur Kür des Bundespräsidenten steigt, dann bedeutet das für 1.400 Menschen im Bezirk: Wieder einen Tag weniger mit der Familie verbringen. Die Wahlbeisitzer können nun bereits den vierten Sonntag keinen Adventmarkt besuchen, keinen Ausflug planen oder einfach nur faulenzen. Wir haben die Idealisten der Demokratie gefragt, was sie vom Verlauf der bisherigen Wahl halten, was sie vom vierten Wahlgang erwarten und warum sie trotzdem noch mithelfen wollen.
Wahlbüro statt Adventmarkt
"Ein Wahlergebnis, das wahrscheinlich viele Leute nicht akzeptieren werden", erwartet sich Horst Scheed aus Zwentendorf, seines Zeichens Sprengelwahlleiter, der die Arbeit am Sonntag als seine "demokratische Pflicht" sieht. Was er sonst machen würde? "Wahrscheinlich einen Adventmarkt besuchen", sagt er. Als Wahlzeugin darf Barbara Prewein aus Zeiselmauer-Wolfpassing überwachen und kontrollieren – und das in drei Sprengel. Ihre Erwartung? "Wir hatten eine 67 %ige Wahlbeteiligung, ich hoffe, dass die mindestens erreicht wird". Eine klare Mehrheit für einen der beiden Kandidaten – diese Hoffnung hegt Gerald Höchtel aus Sieghartskirchen, der am Sonntag als Beisitzer fungiert und für den es eine Selbstverständlichkeit ist, dass er vor Ort ist. Worauf er damit verzichtet? "Auf einen Familienausflug, ein Schirennen oder auf einen chilligen Sonntag auf der Couch".
Probleme mit Kuverts
"Natürlich ist der Wahlkampf diesmal besonders lange und anstrengend gewesen, nicht zuletzt durch Unregelmäßigkeiten bei der aufgehobenen Stichwahl und Problemen mit den Briefwahlkuverts", sagt Martin Feichtinger aus Sitzenberg-Reidling, der am Sonntag als Wahlbeisitzer fungieren wird. Allerdings sei das Amt des Bundespräsidenten das einzige politische Amt auf Bundesebene, das direkt vom Volk gewählt werden kann. Angesichts dieser Wichtigkeit muss der neue Bundespräsident sich aber auf ein klares und rechtlich einwandfreies Votum der Wähler stützen können, so Feichtinger, der aus "Idealismus" und weil ihm die "Demokratie viel wert ist" am Sonntag arbeitet.
Zur Wahl:
Im Bezirk Tulln gibt es 21 Gemeinde-, 118 Sprengelwahlbehörden und 21 fliegende Wahlkommissionen. Daher werden am 4. Dezember etwa 1.100 Beisitzer und Ersatzbeisitzer sowie 300 Wahlleiter und Stellvertreter im Einsatz sein.
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