Frühstück mit rosaroter Brille und viel Humor
Optiker-Ehepaar Schmied über die Fußstapfen, höhere Sphären und das "Chef"-Sein.
TULLN. Ein Jubiläum, das gefeiert gehört: 50 Jahre feiert der Optiker Schmied, und doch hat Wolfgang Schmied erst vor zwei Wochen erfahren, warum sich sein Vater vor einem halben Jahrhundert hier in Tulln angesiedelt hat.
BEZIRKSBLÄTTER: Und? Verraten Sie uns auch warum?
WOLFGANG SCHMIED: "Ja. Das hat sich so zugetragen, dass ein Augenarzt gemeint hat, dass ein Optiker in Tulln gut wäre, das war im November/Dezember 1964. Schon im nächsten Jahr, nämlich 1965, hat mein Vater den ersten Lehrling aufgenommen."
Dass Sie in die Fußstapfen Ihres Vaters getreten sind, war von Beginn an klar?
WOLFGANG SCHMIED: "Naja, ich hatte schon so typische Bubenberufe ins Auge gefasst: Indianer, Cowboy, Astronaut, Gärtner und Chemiker – das alles wollte ich werden. Und ich kann in meinem jetzigen Beruf auch viel umsetzen, schließlich bin ich immer in allen Sphären präsent."
Sie sind 54, haben mittlerweile vierzehn Mitarbeiter – wer wird einmal in Ihre Fußstapfen treten?
WOLFGANG SCHMIED:"Wahrscheinlich unser jüngerer Sohn."
MiCHAELA SCHMIED: "Der hat schon in der Volksschule Brillen gezeichnet und interessiert sich auch dafür."
WOLFGANG SCHMIED: "Aber ich hab' ihm gleich den Werdegang aufgezählt: Matura, Lehre, Bundesheer, Bachelor und Master. Und er hat sich immer noch nicht davon abbringen lassen…"
Wieso sind Sie so erpicht auf einen Titel für den Sohn?
WOLFGANG SCHMIED: "Der wird in Zukunft immer wichtiger werden, weil sich auch die Branche extrem verändern wird
Inwiefern?
WOLFGANG SCHMIED: Die Branche wird sich auf die Hälfte reduzieren, große Ketten ziehen vor allem die jungen Menschen an. Wir setzen weiterhin auf Kompetenz – die Kunden kommen alle zu uns."
MICHAELA SCHMIED: "Unser goßes Plus ist, dass wir den Kunden Nähe vermitteln, familiäre und gute Beratung in Kombination mit Kompetenz."
Sie zählen zu den besten 25 Optikern in Österreich?
WOLFGANG SCHMIED: "Es gibt einen Zusammenschluss der Branchenleader – die 'United Optics'. Wir stehen für Kompetenz, Qualität und Ehrlichkeit."
Wer ist bei Ihnen eigentlich der Boss?
WOLFGANG SCHMIED: "In der Firma oder daheim? Also, daheim, da hab ich nichts zu reden … In der Firma hat jeder seinen Aufgabenbereich. Ich kann nicht wirklich ohne die Michaela und sie nicht ohne mich. Aber – im Geschäft sitzen wir weit auseinander…"
Da bleibt privat nicht mehr viel übrig?
MICHAELA SCHMIED: "Das stimmt. Natürlich nehmen wir die Arbeit mit nach Hause. Aber das geht in den meisten Fällen auch nicht anders. Irgendwo müssen wir über die wichtigen Entscheidungen sprechen".
Wie beispielsweise auch die Filialen betreffend – oder die Einrichtung?
MICHAELA SCHMIED: "Ja, auch. Für Kirchberg beispielsweise habe ich mir etwas besonderes vorgestellt, was ich auf einer Messe gesehen habe. Also habe ich es nachgebaut – gemeinsam mit meinem Vater, der Zimmerer ist".
WOLFGANG SCHMIED: "Handwerklich ist sie mir einfach voraus …, dafür füge ich die Zutaten für die Firma zusammen."
Die Brille ist auch ein Schmuckstück …
WOLFGANG SCHMIED: "Ja, natürlich. Trotzdem haben Damen 30 Paar Schuhe, 25 verschiedene Handtaschen und nur eine Brille".
MICHAELA SCHMIED: "Dabei gibt's hier wirklich schöne Modelle, wo man beispielsweise die Bügel austauschen kann, um immer top gestylt zu sein.
Wordrap mit Wolfgang Schmied
Die rosarote Brille … habe ich getragen, wie ich die Michaela kennengelernt habe.
Politik bedeutet mir … nichts.
Zuletzt online war ich … Facebook habe ich nicht, online bin ich permanent, allein schon wegen der Termine.
Wenn ich nochmal 18 wäre … würde ich bei den sportlichen Aktivitäten besser aufpassen, um mir die unzähligen Verletzungen zu ersparen.
Meiner Frau wollte ich schon immer sagen, dass … da wir Tag und Nacht zusammen sind, sagen wir uns immer alles, sowohl gutes, als auch besseres.
Freizeit bedeutet mir … nachdenken, was ich verbessern kann – für die Familie, Kunden und Mitarbeiter.
Tulln ist … die schönste Stadt, die ich kenne.
Den schönsten Urlaub hatte ich … jeder, den ich mit Familie machen kann, egal ob Segeln auf der Adria oder im Garten daheim.
Meine letzten Worte sollen sein … "Kann ich noch etwas für Euch tun?"
Gast und Wirtschaft
TULLN. Das Frühstück wurde eingenommen bei:
Cafe Bäckerei Galler
Staasdorfer Straße 18
3430 Tulln
Tel.: 0664/279 54 52
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 6.00-18.00, Samstag von 6.00-12.00 Uhr.
Was hier zum Frühstück (6.00-14.00 Uhr und Samstag 6.00-11.00 Uhr) geboten wird? Vom "Schnellen" über das "Tonis Jägerfrühstück" mit Häferlkaffee und gefülltem Kornspitz, oder das "Fit for Kids" bis hin zum "Fit in den Tag"-Frühstück, mit Kornspitz, Butter und Schnittlauch und 1/4-l frisch gepressem O-Saft. Extra gibt's natürlich Spiegelei, Eierspeise oder auch Ham and Eggs und vieles mehr.
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