"Scheidung ist nie einfach"
Verbund schließt Thermisches Kraftwerk endgültig; Restliche Kohle wurde verkauft.
DÜRNROHR. Der Verbund will sich als Grünstromerzeuger etablieren, ein thermisches Kraftwerk sei nicht mehr opportun, führt Robert Koubek, technischer Geschäftsführer Verbund, aus.
Revision angesetzt
Wie berichtet schließt der Verbund das Kohlekraftwerk in Dürnrohr per 30. April. 67 Mitarbeiter sind aktuell (Freitag, 24.4.) noch beschäftigt, der Personalabbau passiere ohne betriebliche Kündigung. Eine "Rumpfmannschaft von 20 Mitarbeitern" bleibt noch bis auf weiteres, da eine umfassende Revision sowie ein Rückbau des Werkes durchgeführt werden muss.
Das Kraftwerk selbst hat jedoch noch nicht ausgedient: "Die Lebensdauer liegt bei 200.000 Betriebsstunden, verbraucht wurden 113.000". Damit ist die Technik noch "State of the Art", führt Christof Kurzmann-Friedl, Leiter Werksgruppe Dürnrohr/Korneuburg aus. Man blickt zuversichtlich in die Zukunft, dass Teile beispielsweise in die Türkei verkauft werden können.
Trennung von EVN
Als Grund für die Schließung des Kraftwerkes wird die Strompreisentwicklung der letzten Jahre genannt, zudem steigt die Nachfrage bei erneuerbaren Energien. Da am Standort Dürnrohr sowohl der Verbund als auch die EVN das Kraftwerk betreiben, werden sich die Manager beider Unternehmen in den nächsten Wochen mit der Entflechtung auseinandersetzen. "Eine Scheidung ist nie einfach", kommentiert Koubek die Situation.
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