Wirtschaftskammer lud zum Jahresgespräch

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TULLN. Die Wirtschaftskammer Tulln unter Obmann Franz Reiter lud zum Wirtschaftsgespräch 2013. Dieses sollte Gelegenheit zum Informationsaustausch zwischen den Vertretern der Gesetzgebung, den Behörden, Interessensvertretungen und Institutionen geben sowie dazu dienen, die wirtschaftliche Lage und Entwicklung darzulegen und einzuschätzen.
Obmann Franz Reiter bezeichnet Tulln als "aufstrebenden Bezirk", die Einwohner werden von Jahr zu Jahr mehr und die Unternehmeranzahl sei in den letzten Jahren massiv angestiegen. 5.200 Unternehmer gibt es jetzt in Tulln, so Reiter. Nieder-österreichweit wurden mehr als 800.000 Beschäftigte gezählt, das Wirtschatswachstum war im letzten Jahr um einiges höher als das gesamtösterreichische. Die Osterweiterung der EU brachte dem Bundesland einen wirtschatlichen Turboschub.
Niederösterreichweit zählt die Wirtschaftskammer per Ende 2012 112.955 Mitglieder, davon 5.167 im Tullner Bezirk. Berechnet nach den einzelnen Sparten konnten seit 2008 überall Zuwächse verzeichnet werden, lediglich in der Sparte Bank & Versicherung hat sich die Mitgliederanzahl reduziert.
Bezirkshauptmann Andreas Riemer führte aus, dass "wir keine Verhinderungsbehörde sind, sondern eine Genehmigungsbehörde" und LA Alfred Riedl sprach davon, dass er gerne die Verantwortung in der chancenreichen Region Tullnerfeld übernimmt, deshalb, weil die vom Bund gelegten Rahmenbedingungen passen und somit die Chancen nutzbar sind.

Bürgermeister Peter Eisenschenk blickt motiviert ins 2013er Jahr: "Wie haben die höchsten Kommunalsteuern, die es je gab", sagt er. Bedingt durch "bewährtes Altes" – hier führt er die Firma Agrana, Schinnnerl und Schildecker als Beispiele an, aber auch durch neues. "600 Personen arbeiten derzeit am Campus Tulln", sagt Eisenschenk, dass dadurch die bedauerliche Insolvenz der Druckerei Goldmann wieder wettgemacht werden konnte. Hoffnungsvoll blickt er in die Zukunft und erwähnt den Neubau des Stadtsaales und hält gleichzeitig am Hotelprojekt fest. Aber auch beim Frank-Haus werde sich etwas verändern – kurzum, "in den nächsten zwei bis drei Jahren werden 80 Millionen Euro investiert. Ein wertvoller Impuls", sagt Eisenschenk.

"Wir haben ein erfolgreiches Jahr hinter uns", informiert Brigadier Günter Schiefert vom Fliegerhorst Brumowski, "die Truppe hat bei einer NATO-Übung in Norwegen den Bewerb gewonnen. Die bewaffneten Hubschrauber haben keine Ausfälle gezeigt", sagt der Brigadier. Er blickt auf die größte Übung des vergangenen Jahres zurück, die AMADEUS12. Jetzt ist es ihm allerdings wichtig dass der Wehrdienst neu strukturiert wird.

"Im Bezirk haben wir eine sehr gute Btriebsstruktur und Dynamik", sagt Hans Schultheis, Leiter des Tullner AMS. Die Arbeitslosenquote im Bezirk liegt bei 5 Prozent. Der Anstieg gehe jedoch zu Lasten der Männer, dafür sei die Arbeitslosigkeit bei den Frauen gesunken.
Der Zuwachs der Arbeitslosigkeit betreffe jene Menschen, die keine Ausbildung vorzuweisen haben. Hier ist man aber drauf und dran, sie "ausbildungsfit zu machen", sagt Schultheis.

AK-Chefin Brigitte Radl zieht Bilanz: "351 Betriebe im Bezirk Tulln wurden im abgelaufenen Jahr besucht. Der Focus liege auf der Ausbildung der Jugend. Daher finden Bewerbungstrainings statt, wo den Schülern auch die Rechte und Pflichten beim Arbeitseintritt näher gebracht werden.

Raika-Direktor Manfred Leitner: "Für die Raiffeisenbank Tulln war 2012 ein ordentliches Jahr - wir konnten mit fast 20 Millionen Euro Finanzierungsvolumen den privaten Wohnbau und Sanierungen unterstützen, auch im Unternehmensbereich vieles möglich gemacht, was machbar war - auch mit Unterstützung der möglichen Förderstellen von Land und Bund.
Die aktuell engen Zinsmargen - die auch 2013 sicher noch so anhalten werden, sind für uns ertragsmäßig eine Herausforderung - so ist der Focus heuer sicher auf ein gutes Kostenmanagement gelegt. - Auch aus regulatorischer Sicht wird es für BASEL III immer wichtiger eine gute Eigenmittelausstattung aufzuweisen.
Aus Marktsicht ist es unser Ziel die vielen Zuzieher für unsere Bank zu begeistern. Aktuell ist es so, dass die neuen Einwohner zwar hier wohnen, hier einkaufen, die Kinder hier in Kindergarten oder Schule gehen - die Bankverbindung aber oft in der alten Heimat (Wien) verbleibt.
Ein herausforderndes Jahr 2012 liegt hinter uns, ein ebensolches 2013 vor
uns.
Direktor Christian Schilcher, Volksbank Tullnerfeld: "Wir als regionale Volksbank nehmen die Spargelder und andere Einlagen aus der Region – dem Tullnerfeld – investieren es auch in die Unternehmen im Tullnerfeld und finanzieren wir natürlich den Wohnbau und den Konsum unserer Miteigentümer. Wir leben die Regionalität, die Nähe zum Kunden.
Schilcher sagt, dass im Zinsniveau für 2013 ein leichter Anstieg der Zinsen erfolgen wird, Kreditklemme sei im Tullnerfeld jedoch keine absehbar. Immer mehr Vorschriften und Regularien würden jedoch zu einer aufmerksameren Gestionierung führen.

Walter Wäckerle, Direktor der Bank Austria: "Die digitale Welt ist in viele Lebensbereiche eingezogen, hat unser Tempo beschleunigt und macht auch vor der Bankenwelt nicht halt. Wir wollen – als Bank Austria – ganz einfach mithilfe der Technik, der neuen Medien, Distanzen überbrücken. In den Ballungsräumen wird auch in Zukunft die Filiale eine wesentliche Bedeutung haben – hier werden die Kunden ein Beratungserlebnis erfahren können. Künftig wird jedoch eine weitere Säule der virtuelle Maktplatz sein – das Internet, das Mobilephone, Smartphones insbesondere, ja, bis hin zu Videoberatung. Die heute unter 30-jährigen sind mit den neuen Techniken aufgewachsen. Dies wird auch das Berufsbild in den Banken verändern", ist Wäckerle überzeugt.

Erste-Bank-Chef Josef Bauer ist in seinem Rückblick auf die Herausforderung der Banken hinsichtlich Einhaltung der Regulatorien eingegangen. Dabei hat er auch über die aktuellen Zugänge der Kunden und deren Bedürfnisse gesprochen. Aber auch über die Notwendigkeit der "noch besseren Ausbildung unserer Mitarbeiter und der Kundennähe, die gelebt und nicht nur verbal angekündigt wird" hat er referiert.
Bauer sagt, dass ein allgemeiner Restrukturierungsprozess, der in der "overbankten österreichischen Welt auch mit Personalreduktion einhergehen wird", erwartet werde.

Erich Stoiber Tourismus & Freizeit: Die Gastronomie hätte extreme Schwierigkeiten, sagt er, weil "generell zu wenig Geld im Umlauf ist". Das betreffe jedoch nicht die gehobene, sondern eher die mittlere Gastronomie

Karl Schildecker gab seinen Kommentar zur Verkehrswirtschaft ab: Wirtschaftliche gesehen, sei der Preisdruck enorm hoch und dieser werde vom Rest der Wirtschaft (der Auftraggeber) gnadenlos ausgenutzt". Kritik übte er an der fehlenden politischen Unterstützung, besonders den Güterverkehr betreffend, der "ein besonders negatives Image hat". Damit sprach er die Bundesebene an – hier komme kein Dialog mit dem Ministerin Bures zustande.
Da auf der Kommunalebene "mittlerweile jeder Bürgermeister mindestens ein LKW-Fahrverbot erwirkt hat, den richtigen Weg für den Verkehr zu finden".

Wortspende von Herbert Gutscher: Im Handel gab es im Quartal einen Umsatzrückgang von zwei Prozent, wertbezogen. Verloren haben sowohl der Textil- als auch der Elektrohandel, führt Gutscher aus. Die Gewinner des letzten Jahres seien die Parfumerien und der Schuhhandel. Die Rohstoffpreise sind um 40 Prozent höhe, bei den Nahrungs- und Futtermittel gibt es eine leichte Abflachung der Preise. Mehr Investitonen in die Forschung zu stecken, das ist eine klare Forderung die gestellt wird. Dabei erwähnt Gutscher die gute Zusammenarbeit zwischen der LFS und dem Campus Tulln.

Markus Aulenbach, Sparte IT: Das Thema Vernetzung der Mitglieder sei in der Fachruppe ein großes Thema, deshalb, weil es sehr viele Einpersonenunternehmen gibt. Diese könnten von Kooperationen, die in den letzten Jahren durchgeführten wurden, profitieren. "Speziell in der IT setzen wir unsere Vortrags- und Ausbildungsprogramme fort", sagt Aulenbach. Als wichtig erachtet er die Kooperation mit der Berufsschule Pöchlarn, um die duale Ausbildung in der IT noch attraktiver zu machen.

Zur Sache: Zahlen & Fakten
Niederösterreichweit zählt die Wirtschaftskammer per Ende 2012 112.955 Mitglieder, davon 5.167 im Tullner Bezirk. Berechnet nach den einzelnen Sparten konnten seit 2008 überall Zuwächse verzeichnet werden, in der Sparte Gewerbe & Handel etwa waren es um 519 Mitglieder mehr, also 1.974 als noch 2008.
71 sind es in der Industrie, 1.483 im Handel (2008: 1362), beim Transport & Verkehr sind es derzeit 177 (+16), Tourismus & Freizeitwirtschaft 468 (+ 27) und in der Sparte Information & Consulting gab es 2008 669 Mitglieder. Jetzt sind es 772. Lediglich in der Sparte Bank & Versicherung hat sich die Mitgliederanzahl reduziert und zwar um eins auf 15.
7.424 Unternehmer haben im abgelaufenen Jahr den Entschluss der Selbständigkeit getroffen, davon 508 im Bezirk Tulln.
2011 gab es im Bezirk 569 Lehrlinge, im vergangenen Jahr 519, wobei davon 390 männlich und 129 weiblich sind.

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