Heuer ist früher Schluss mit Erdbeeren

Margit und Josef Zachhalmel sind leidenschaftliche Landwirte – ganz besonders brennen sie für ihre Erdbeeren.
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  • hochgeladen von Bettina Talkner

BEZIRK TULLN (bt). Süß, fruchtig, lecker: Beim Biss in eine Erdbeere tanzt der Sommer auf unseren Geschmacksknospen. Umso größer fiel die Freude aus, dass die Erdbeersaison heuer ungewöhnlich früh begonnen hat. "Wir sind sehr überrascht worden, so zeitig konnten wir noch nie ernten", schildern die Erdbeerbauern Margit und Josef Zachhalmel, als sie die Bezirksblätter über ihr Feld in Rust führen. Dafür liegen hinter der Familie stressige Wochen: Die empfindlichen Pflanzen fordern viel Aufmerksamkeit und die Hitze hat nicht nur den Erntezeitpunkt verfrüht, sondern bringt auch Herausforderungen mit sich. "Wir mussten heuer extrem viel bewässern, sonst wäre uns alles verdorben." Damit die Pflanzen und Früchte der Hitze weiterhin standhalten, werden sie nun auch tagsüber einmal mit Wasser gekühlt.

"Derzeit sind Erdbeeren perfekt"

Doch nun läuft's, das Tullnerfeld - das wegen seines Wasserreichtums prädestiniert für den Anbau von Erdbeeren ist - befindet sich in der Haupterntezeit und aufgrund der vielen Sonnenstunden bestechen Qualität und Geschmack. "Derzeit ist die Erdbeerernte perfekt – und wenn es so weiter geht, und keine schweren Gewitter kommen, werden wir die Saison gut über die Bühne bringen", so die Zachhalmels, deren Felder bei den bisherigen Unwettern glimpflich davon gekommen sind. Wolkenbruchartige Regenfälle oder gar Hagel wären in der aktuell Erntephase besonders schlimm. "Unser wichtigstes Computerprogramm ist der Wetterbericht."

Viel Sonne bringt gute Marmelade

Wer es bisher noch nicht aufs Erdbeerfeld geschafft hat, sollte dieses Vorhaben nicht zu lange aufschieben. Die Saison ist früher gestartet und klingt daher auch eher wieder aus. "Wenn wir in der dritten Juniwoche noch verkaufen könnten, wäre es eh schön", meint Margit Zachhalmel. Doch welche Sorte eignet sich nun für die perfekte Erdbeermarmelade? "Das ist nicht mehr so wie früher, dass man bis zum Schluss der Saison warten sollte. Mittlerweile kann man jede Sorte für Marmelade nehmen, weil wir sehr darauf achten, dass alle geschmacksintensiv sind." Nur nach Regen sollte nicht gepflückt werden, denn dann sind die Erdbeeren wässriger. "Einfach einen Sonnentag abwarten, dann haben sich die Erdbeeren regeneriert und der Süßegrad passt wieder", rät die Expertin.
Beim Gelierzucker gilt dann "weniger ist mehr". Ein Drittel Zucker auf ein Kilo Frucht reicht. "Lieber weniger, damit der Geschmack so richtig durchkommt." Und auch auf die Lagerung kommt's an: So leuchtend rot die Marmelade nach dem Einkochen und Abfüllen auch sein mag, so hübsch bleibt sie nur wenn sie kühl und dunkel aufbewahrt wird.

Eine Wissenschaft für sich

Schlussendlich lautet die Devise durchkosten, denn auf jedem Feld wachsen verschiedene Sorten. "Wir machen jedes Jahr viele Versuche und testen neue Pflanzen", verraten die Landwirte. Eine besondere Rolle spielt der Boden, der am zweiten Produktionsstandort in Baumgarten schon wieder ein anderer ist als in Rust. "Der Erdbeeranbau ist mittlerweile eine Wissenschaft. Es ist nicht mehr so wie früher, als der Opa noch produziert hat. Der Kunde ist anspruchsvoller geworden und die Produktion ist allgemein viel teurer geworden", erzählt Margit. Gatte Josef fügt hinzu: "In den letzten fünf Jahren haben wir komplett von holländischen auf italienische Sorten umgestellt, weil wir schon eher das italienische Klima haben."
35 Mitarbeiter streifen nun täglich über die Erdbeerfelder der Familie und selbst die Oma hilft nach wie vor mit, als "gute Seele im Verkauf". Besonders groß ist die Freude bei Josef und Margit Zachhalmel aber, dass eines ihrer drei Kinder, der 21-jährige Josef, ihren Betrieb weiterführen will. "Die Nachfolge ist gesichert. Wir haben den Betrieb mit großer Leidenschaft von Opa übernommen und freuen uns sehr, dass unser Sohn diese Leidenschaft auch hat", sind die Eltern stolz. Eine Leidenschaft für die Landwirtschaft, aber ganz besonders brennen die Zachhalmels für ihre Erdbeeren. Deswegen steht im August auch schon wieder die Vorarbeit für das nächste Jahr an.

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