Geiger regiert über Sieghartskirchen
Nach Rücktritt des Bürgermeisters Johann Höfinger wurde Josefa Geiger zur Orts-Chefin gewählt.
SIEGHARTSKIRCHEN. Heute genau vor einer Woche hat Bürgermeister Johann Höfinger sein Amt als Bürgermeister und Mitglied des Gemeinderates in Sieghartskirchen zurückgelegt.
Der beste Zeitpunkt
"Es war irgendwie überraschend, andererseits haben wir damit gerechnet", sagt Hermann Höchtl (SPÖ). Die Euphorie Höfingers hätte sich bereits seit der letzten EU-Wahl in Grenzen gehalten. Der Zeitpunkt jedoch sei bestens gewählt: "Ein gelungener Schachzug", so Höchtl, "sechs Monate vor der Wahl", fügt er hinzu.
Dies sei genau jetzt kein Zufall, heißt es von Andreas Spanring, FPÖ: "Erstens konnte Höfinger viereinhalb Jahre den Nebenerwebs-Bürgermeistergehalt in der Höhe von mehr als 4.500 Euro einstreifen, zweitens hätte er bei der nächsten Gemeinderatswahl keine Mehrheit gefunden", ist Spanring überzeugt. Karl Berger, Freie Bürgerliste über Johann Höfinger: "Aber er hat den ganzen Haufen immer mit Disziplin zusammengehalten", das müsse man ihm hoch anrechnen.
Die geheime Wahl
Montag Abend, 8. September, war es so weit: Die Gemeinderäte haben gewählt und sich für Josefa Geiger entschieden. Sie tritt nun in Höfingers Fußstapfen. Als sie davon erfahren hat, kommentierte sie dies mit den Worten: "Do ziagst da wirklich große Schuh an".
Und los ging's mit den Anforderungen an die neue Bürgermeisterin. Hermann Höchtl von der SPÖ fordert eine sachliche Politik und die rechtzeitige Übermittlung von Informationen. Einen "Vertrauensvorschuss" gibt die FPÖ unter Andreas Spanring und hofft, dass eingebrachte Dringlichkeitsanträge nicht "einfach vom Tisch gefegt" werden. Auch das Amtsblatt könne durchaus Personen anderer Fraktionen ablichten. Dass "wir gehört werden", schätzt Grünen-Chefin Ingrid Schmiedt an Geiger: "Offenheit und Ideen von den Grünen zulassen", wünscht sie sich von der Orts-Chefin. Last but not least meldete sich Karl Berger, FBL, zu Wort, der drauf pocht, dass "die Überschüsse aus den Kanaleinnahmen auch – wie vorgeschrieben – zweckgebunden verwendet werden". Abschließend fügt er noch hinzu, dass das Pezi-Haus "endlich von der Stiftung übernommen werden soll", so seine Forderung.
Der kleine Unterschied
ÖVP-Chef Josef Roch zum Wahlausgang: "Es werden sicher keine leichten Zeiten sein, doch wird es auch keine große Umstellung sein", sagt er zu Geiger, die auch bisher täglich auf dem Gemeindeamt war. Jedoch gibt es einen Unterschied: "Jetzt hast Du mehr zu reden!", wünscht er alles Gute.
Im Rahmen der Gemeinderatssitzung wurde Beate Berger zur geschäftsführenden Gemeinderätin gewählt, die Funktion des Kommanditisten bei der Kommunal KG übernimmt Bürgermeisterin Josefa Geiger mit einer Einlage von 100 Euro.
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