Obst & Gemüse einkochen
Ein Stück vom Sommer im Glas haltbar machen
Aus Obst und Gemüse können mit etwas Geschick wunderbare Marmeladen und Chutneys entstehen.
URFAHR-UMGEBUNG. Haben Sie schon einmal einen Blick in eine Bäuerinnenspeis gemacht? Da strahlt die herrlich rote Erdbeermarmelade mit der dunklen edlen Brombeermarmelade um die Wette, gleich daneben haben sich unzählige Kirschen, Pflaumen und Ringlotten in enge Gläser gequetscht, darunter locken pikante Gurken, feinst geschnittenes Paprikagemüse, feurige Chutneys und im Eck steht das gärende Sauerkrautfass. Es ist, als hätte man die unbändige Lust des heißen Sommers und den Geschmack des goldenen Herbstes hier in den Regalen der Speisekammer eingefangen, um sich an grauen Novembertagen und kalten Dezemberabenden daran zurückzuerinnern.
Freude kommt beim ersten Glas
Um das Obst und Gemüse einzumachen, sollte man auf keinen Fall arbeitsscheu sein, denn ganz „im Handumdrehen“ geht das Ganze nicht. „Die Freude kommt aber bestimmt spätestens dann, wenn man seine selbst gemachte Marmelade oder sein Chutney zum ersten Mal genießt“, sagt Johanna Haider, Landesbäuerin und Bezirksbäuerin von Urfahr-Umgebung.
Mehr Wertschätzung für Lebensmittel
Neben dem „Selbst gemacht schmeckt es halt doch am besten“-Motto gibt es aber noch viele andere Gründe, warum Einkochen Sinn macht. „Was vor der Haustüre wächst, brauche ich nicht im Supermarkt besorgen. Mit dem Haltbarmachen von heimischem Obst und Gemüse brauche ich im Winter keine teuren Vitamine von weit her kaufen“, sagt Haider. Den Bäuerinnen ist natürlich auch wichtig, dass nichts verdirbt oder weggeworfen wird. „Das sollte eigentlich generell ein Selbstverständnis sein. Unsere Lebensmittel sollen die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen.“
Keine fertigen Gewürzmischungen verwenden
Die Landesbäuerin zieht sich auch ihre Gemüsepflanzen im Garten gerne selbst – Chilis zum Beispiel. Was nicht sofort gegessen wird, wird – oft kombiniert mit Obst – haltbar gemacht wie die „feurige Birne“ (Rezept unten), die eingelegte Gurke oder die Brombeermarmelade mit Lavendel. „So kann ich auch später noch genießen, was ich im Sommer oder Herbst frisch esse“, sagt die Landesbäuerin. Ihr Tipp beim Einmachen: „Keine fertigen Gewürzmischungen oder etwa Essigaufguss kaufen. Ich mache mir lieber selber Gedanken, welche Kräuter und Gewürze mit welchem Obst und Gemüse gut harmonieren.“
Rezept-Tipp: Die feurige Birne
Johanna Haider verrät ein Rezept von einem Chutney, das sie im Herbst gerne zubereitet.
Zutaten
- 1 kg feste Speisebirnen
- 250g Zwiebel
- 2 mittelgroße rote Paprika
- 2 EL Öl
- 400 ml weißer Balsamicoessig
- 3 EL Zucker
- 1 gehäufter TL Salz
- 1 TL bunte Pfefferkörner
- 1 TL Senfkörner
- 2 Lorbeerblätter
- 2-3 Chilischoten
Zubereitung
Birnen schälen und in kleine Würfel schneiden. Zwiebel in Öl anschwitzen und den Zucker darin karamellisieren lassen, mit Essig ablöschen und die gewürfelten Birnen und Paprika beigeben. Nun die restlichen Zutaten einrühren und bei schwacher Hitze etwa 20 Minuten einkochen lassen. Vor dem Abfüllen die geschnittenen Chiliringe untermengen. Das Chutney kochend heiß in saubere Gläser füllen und sofort verschließen. Passt zu gegrillten Schweinskoteletts oder gebratenem Hühnerbrustfilet.
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