Interview
"Obwohl mehr auf Urlaub sind, steigen die Besucherzahlen"
REICHENAU. In Reichenau legt man großen Wert auf den Erhalt des Freibades. Engagierte Bürger "schupfen" den Betrieb. Auch Bürgermeister Hermann Reingruber und seine Familie sind im Einsatz.
Wie sind Sie zu den Tätigkeiten im Freibad gekommen?
Reingruber: Nachdem Josefine Leibetseder nach 13 Jahren in Pension gegangen ist, haben wir versucht, Mitarbeiter zu finden. Meine Frau und meine Kinder stellten sich hierfür sofort zur Verfügung – das war vor drei Jahren. Das erste Jahr verlief gut und einige engagierte Bürger meldeten sich, die schließlich 2020 ausgeholfen haben. Heuer stand meine Familie im ersten Teil der Saison auf dem Dienstplan. Den zweiten Teil übernimmt dankenswerter Weise Eveline Kaliwoda.
Welche Aufgaben haben die Helfer?
Es werden die Eintritte kassiert und Covid-Maßnahmen kontrolliert. Seit Ferienbeginn bieten wir auch vor Ort eine Corona-Testung für unsere Besucher an. Außerdem müssen beispielsweise die Chlorwerte überwacht werden und natürlich steht auch die Reinigung an. Das Buffet macht Peter Loschka und Sonja Hauser schenkt aus.
Was macht besonders Freude an der Arbeit?
Man kann mit den Leuten entspannt ins Gespräch kommen. Im Freibad gibt es fast nur positive Erlebnisse, denn die Menschen kommen bei schönem Wetter her, um Spaß zu haben und zu genießen. Daher ist auch die Stimmung immer gut.
Wird das Freibad trotz Corona-Situation gut genutzt?
Obwohl heuer wieder mehr Leute auf Urlaub ans Meer fahren und schon sehr viele Familien einen Pool im eigenen Garten haben, können wir von einem positiven Trend sprechen. Die Besucherzahlen steigen. Durch die Corona-Situation schätzen die Leute das Angebot vor Ort einfach wieder mehr.
Was wird unternommen, um noch mehr Besucher zu locken?
Die Senioren veranstalten beispielsweise wöchentlich ein Wasserturnen, das sehr gut angenommen wird. Am Abend gibt es zur Belebung auch ab und zu Live-Musik. Neben dem Freibad und dem Beachvolleyballplatz soll auch ein "Pumptrack" errichtet werden. Ein Besuch der Freizeitanlagen lässt sich dann wunderbar kombinieren.
Ein Freibad ist für eine Gemeinde schwierig zu finanzieren. Warum möchte man das Bad in Reichenau unbedingt am Leben erhalten?
Mit 25.000 bis 30.000 Euro Abgang jährlich ist das Freibad schon ein großer Brocken. Mein Ziel ist aber, das Bad auf jeden Fall zu erhalten. Denn es ist seit mehr als 40 Jahren ein beliebter Treffpunkt. Neben der Jugend genießen genauso Familien und Senioren die Abkühlung direkt vor Ort.
Stehen Sanierungen an?
Wir müssen natürlich schauen, dass wir die behördlichen Auflagen erfüllen. Dazu sind jedes Jahr diverse Sanierungen notwendig.
Öffnungszeiten
Das Freibad Reichenau hat von Montag bis Freitag, von 10 bis 19 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 9 bis 19 Uhr geöffnet.
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