Buh-Rufe in der Gemeinderatssitzung
FELDKIRCHEN. „Buh“, riefen die Zuhörer bei der Abstimmung im Gemeinderat über die Einleitung des Umwidmungsverfahrens für das Umspannwerk in Pesenbach. Sie fiel auch denkbar knapp aus: 16 Gemeinderäte (15 SP, 1 VP) votierten für die Einleitung, die übrigen 15 Gemeinderäte enthielten sich der Stimme.
Unter den Zuhörern bei der Sitzung befanden sich Anrainer, die sich darüber mokierten, dass das Umspannwerk nicht auf dem Grundstück beim Masten „T 64“ der 110 KV-Leitung Partenstein-Wilhering errichtet werden soll, sondern auf dem westlichen Nachbargrundstück. Damit rückt das Umspannwerk wieder etwas näher zum Ort Pesenbach.
Schwarz-Blau überstimmt
In einer Bürgerversammlung am 8. September hatte die Netz OÖ GmbH, die das Umspannwerk errichten will, zugesagt, vom Ort mehr als die ursprünglich vorgesehenen gut 100 Meter abzurücken. Vorausgegangen ist eine Aktion der Bürgerinitiative „Bürger für ein lebenswertes Pesenbach“ mit 75 Unterschriften, die eine Änderung der Situierung des Umspannwerkes Richtung Goldwörth gefordert hatten. Der endgültige Standort liegt nun rund 200 Meter von den Anrainern entfernt
Im Gemeinderat kam es zu einer hitzigen Debatte. Die FP stellte den Antrag, die Standortfrage müsse im Planungsausschuss neu aufgerollt werden. Dabei unterstützte sie die VP; der Antrag wurde aber von der SP-Absoluten abgeschmettert. Die SP konterte, dass man mit dem Kompromiss leben könne und die mit der Netz OÖ ausverhandelten Zusagen nicht aufs Spiel setzen wolle.
Seitens der Netz OÖ GmbH wurde zugesagt, dass das Umspannwerk in einem architektonisch gefälligen Gebäude in enger Abstimmung mit der Gemeinde untergebracht wird, das 30 KV-Freileitung abgetragen und abgetragen bzw. als Kabel in die Erde verlegt werden, das beim Umspannwerk ein Feuerlöschbrunnen errichtet wird, dass sie die Zufahrtsstraße finanziert. Durch das neue Umspannwerk steige die Stromsicherheit in der Region spürbar bei Stromausfällen könne rascher reagiert werden. Auslöser für den Bau sind der erhöhte Strombedarf der Firma Agrana in Aschach und die an Gewerbebetriebe und Wohnhäusern zügig wachsende Region.
Zum zweiten Mal wird das Umspannwerk den Gemeinderat beschäftigen, wenn es gilt, nach dem Verfahren die Umwidmung endgültig zu bestätigen.
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