Buslinie auf B127 ersatzlos gestrichen

Foto: Reinhold Mazzucco
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ST. GOTTHARD. Aufregung herrscht derzeit bei einigen Buspendlern an der Rohrbacher Straße (B127), weil ein Linienbus ab 14. Dezember ersatzlos eingestellt wird. Der Tagschichtbus des Busunternehmens Kastler aus Ottensheim fährt um 5.15 Uhr ab der Ortschaft Plöcking (Gemeinde St. Martin) los und wird auch von einigen Urfahranern genützt. Vor allem Arbeiter und Lehrlinge der Voest und Chemie Linz, die schon um sechs Uhr zu arbeiten beginnen, fahren damit. Der Kastler-Bus fährt direkt ins Industriegelände – die Pendler müssen in Linz nicht mehr umsteigen.

Unwirtschaftlichkeit

Die Einstellung dieser Buslinie (8022/213) stößt beim Rottenegger Chemie-Facharbeiter Reinhold Mazzucco auf Unverständnis: "Alle reden vom Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und dann wird sogar noch abgebaut." Der Rottenegger weist auch auf die bevorstehende Westring-Baustelle, den Abriss der Eisenbahnbrücke und die ungewisse Zukunft der Mühlkreisbahn hin. "Daher ist es noch dramatischer, wenn ein Großteil dieser Pendler auf das Auto umsteigen muss", meint Mazzucco. Die Firma Kastler stellt die Buslinie ein, weil sie unwirtschaftlich sei, so Helga Kastler. "Wir finanzieren die Buslinie seit Jahren aus eigener Tasche mit, weil sie mein Vater 1945 gegründet hat", sagt Kastler. Weniger Fahrgäste, höhere Anschaffungskosten für Busse sowie höhere Lohn- und Dieselkosten hätten gegen die Weiterführung gesprochen. Der OÖ Verkehrsverbund (OÖVV) beziehungsweise das Land OÖ zahlen die Busunternehmer oö-weit nach einem ausverhandelten Tarif. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Orte überhaupt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.

Unterschriften gesammelt

"Wir sind nicht glücklich darüber, dass Kastler aufhört, aber wir können nicht ein Busunternehmen beim Preis bevorzugen", sagt Chlodwig Mölzer, Pressesprecher des neuen Verkehrslandesrates Günther Steinkellner (FPÖ). Das Land habe aber kein anderes Unternehmen gefunden, welches die Kastler-Fahrten übernimmt.
Wie ausgelastet die Buslinie ist, darüber scheiden sich die Geister. Laut Mölzer sollen es nur 18 Personen gewesen sein, die regelmäßig gefahren sind. Pendler Reinhold Mazzucco sammelte allerdings 34 Unterschriften auf zwei Busfahrten. "Ich könnte locker 50 Unterschriften sammeln", sagt er. Der Rottenegger meint, dass der OÖVV auch ohne Profit dem öffentlichen Interesse nachgehen müsse, weil auch die Gemeinden und das Land Geld dafür zuschießen. Mazzucco kritisiert Kastler, weil sie zwar die Linie einstellt, aber genau am 4. April 2016 noch einmal fährt. Kastler kontert: "Wir wollen nicht die Konzession auf dieser Linie verlieren, weil im Jahr 2018 eine neue Ausschreibung startet und wir mitbieten."

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